Pressemitteilung vom 6. Mai 2008

Technische Universität Dresden und UFZ erfolgreich beim BMBF-Förderprogramm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“

Dresden/Leipzig. Die Technische Universität Dresden und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig erhalten jeweils 4 Millionen Euro aus dem neuen BMBF-Förderprogramm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ für ein gemeinsames Pilotprojekt. Ziel ist es, Kompetenzen auf dem Gebiet der Wasserforschung auszubauen, internationale Probleme des Wassermanagements zu untersuchen sowie Lösungsansätze zu entwickeln. Beide Partner haben ein ausgewiesenes Renommee bei der Analyse und Modellierung von Wasserkreisläufen und bei der Entwicklung regionenspezifischer Systemlösungen für die optimale Nutzung von Wasserressourcen. Außerdem beteiligen sich an dem Projekt weitere Universitäten sowie Wasserversorgungsunternehmen in den Modellregionen in Zentralasien, Mittel- und Osteuropa, dem Nahen Osten sowie Lateinamerika.

im Nahen Osten und vielen Ländern in Zentral Asien hat die Bevölkerung weit weniger als 1000 Kubikmeter Wasser pro Person und Jahr.

In allen Ländern Nordafrikas, im Nahen Osten und vielen Ländern in Zentral Asien hat die Bevölkerung weit weniger als 1000 Kubikmeter Wasser pro Person und Jahr zur Verfügung. Hohes Bevölkerungswachstum in diesen Gebieten und der Klimawandel werden das Problem des Wassermangels in diesen ariden Gebieten weiter verschärfen.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Wenn traditionelle Quellen versiegen, haben vor allem die Beduinen darunter zu leiden.

Wenn traditionelle Quellen versiegen, haben vor allem die Beduinen darunter zu leiden, die hier das Wasser für ihre Familien und ihr Vieh bezogen. Heute werden diese Familien mit Tanklastern versorgt. Im SMART-Projekt arbeiten Wissenschaftler aus Palästina, Jordanien, Israel und Deutschland daran, ein integrierter Wasserresourcenmanagement für diese Region aufzubauen.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Dr. Tino Rödiger vom UFZ bei Untersuchungen zur Wasserqualität

Dr. Tino Rödiger vom UFZ bei Untersuchungen zur Wasserqualität in den Palästinensischen Autonomiegebieten im Westjordanland.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Die Allianz von TU Dresden und UFZ zur internationalen Wasserforschung will mit Blick auf verschiedene Weltregionen unterschiedliche Wege aus internationalen Wasserproblemen aufzeigen. Neue Formen eines integrierten Wassermanagements sollen beispielsweise in trockenen Gebieten das verfügbare Wasser besser speichern und verteilen helfen. In Entwicklungs- und Schwellenländern sollen an die Gegebenheiten vor Ort angepasste und finanzierbare Wassertechnologien und -dienstleistungen zur Lösung der regionalen Wassermiseren beitragen.

Über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder verfügen über keinerlei Möglichkeiten einer geregelten Abwasserentsorgung. Das hat deutliche Auswirkungen auf Gesundheit und Lebenserwartung. Prof. Georg Teutsch, wissenschaftlicher Geschäftsführer des UFZ dazu: „Wasser ist ein knappes Gut, das professionell und nachhaltig gemanagt werden muss! Noch knapper ist in manchen Weltregionen aber das Wissen über die Wasserressourcen − hier muss jedes Wassermanagement ansetzen, zu dem selbstverständlich auch Technologien gehören. Hier wollen wir deutliche Beiträge leisten!“

Die „International Water Research Alliance“ – IWRA ist eines von sechs Pilotprojekten des neuen BMBF-Förderprogramms „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“, die Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan am Montag vorgestellt hat. Mit diesem Programm sollen gezielt Universitäten in Ostdeutschland unterstützt werden. „Gerade ostdeutsche Universitäten müssen – angesichts der strukturellen Probleme wie sinkender Bevölkerung – ihre Kräfte bündeln und mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Kooperationen aufbauen, um international an der Spitze mitzuforschen“, sagte die Ministerin. In der ersten BMBF-Förderrunde werden sechs Projekte in den nächsten zweieinhalb Jahren mit insgesamt 45 Millionen Euro gefördert. Es handelt sich jeweils um Verbünde, in denen Hochschulen, außeruniversitäre Institute sowie Unternehmen gemeinsam an zukunftsträchtigen Themen forschen.

„Die Helmholtz-Gemeinschaft begrüßt diese Initiative des BMBF sehr“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. An drei der insgesamt sechs geförderten Pilot-Kooperationen sind Helmholtz-Zentren als wichtigste Partner der Universitäten beteiligt. „Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ergänzen einander perfekt“, betont Mlynek, „von einer engen Zusammenarbeit auf gut definierten Forschungsfeldern profitieren beide Partner.“ In den letzten Jahren hat die Helmholtz-Gemeinschaft die Zusammenarbeit mit Universitäten gezielt ausgebaut und aus Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation neue Formen der Kooperation erfolgreich etabliert. „Das neue Programm soll nun themenbezogen solche Universitäten in den Neuen Ländern fördern, die strategische Partnerschaften mit außeruniversitären Einrichtungen wie der Helmholtz-Gemeinschaft eingehen wollen.“

Links

Pressemitteilung des BMBF:
http://www.bmbf.de/press/2288.php
http://www.bmbf.de/pub/pilotprojekte_neue_laender.pdf
Pressemitteilung der TU Dresden:
http://www.idw-online.de/pages/de/news258605

Weitere Informationen:

Dr. Frank Messner
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1273
http://www.ufz.de/index.php?de=1654

und Prof. Peter Krebs
TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Wasserwesen
Telefon: 0351-463-35257
http://www.tu-dresden.de

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Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
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Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg rund 800 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).