GLOWA-Elbe I: Der Einfluss des globalen Wandels auf die Umwelt und Gesellschaft in der Elbe-Region


Bearbeitung

O. Zwirner
M. Karkuschke


Projektlaufzeit

05/2000 − 04/2003

Status

Verbundprojekt mit 19 Projektpartnern gefördert durch das BMBF


Homepage


Kurzbeschreibung

GLOWA-Elbe ist ein Verbundprojekt aus 19 Partnern und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel des Projektes ist die Entwicklung integrierter Strategien für eine vorausschauende und nachhaltige Bewirtschaftung des Wasserkreislaufes im Elbeeinzugsgebiet unter Berücksichtigung des globalen Klimawandels und sich verändernder Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Sektion Ökonomie, Soziologie und Recht des UFZ ist in den Teilprojekten Gesamtelbe und Obere Spree vertreten und wendet dort ein integriertes multikriterielles Bewertungsverfahren zur Lösung anstehender Konflikte um die Wassernutzung an. Das zu Grunde liegende Bewertungsverfahren wurde im Rahmen des Torgauprojektes (Nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Landnutzung im Elbeeinzugsgebiet) entwickelt und wird im Rahmen von GLOWA auf große räumliche Skalen angewendet.

Das Teilprojekt Obere Spree erstreckt sich auf die Region der Lausitz, die wirtschaftlich und landschaftsökologisch sehr stark durch den Braunkohlebergbau geprägt ist. Dort existiert insbesondere ein Nutzungskonflikt über die Verteilung knapper Wasserressourcen für die Flutung und Sanierung der vielen Bergbaurestlöcher, für die Gewährleistung eines Mindestabflusses der Spree zur Erhaltung der Spreeauen und des Spreewaldes und für die Nutzung von Oberflächenwasser für wirtschaftliche Nutzer. Kompliziert wird dieses Problem durch den Aspekt, dass zwei verschiedene Bundesländer (Sachsen und Brandenburg) mit unterschiedlichen Interessenlagen über die Lösung der Probleme zu entscheiden haben. Dieser Aspekt macht eine Institutionen- und Stakeholderanalyse notwendig, um die Akteure des Nutzungskonfliktes, die Interessendivergenzen und mögliche Handlungsalternativen zu identifizieren. Die Ökonomen am UFZ arbeiten in diesem Zusammenhang weiterhin mit Hydrologen zusammen, um die ökonomischen und hydrologischen Effekte verschiedener Managementstrategien integriert zu modellieren und unter Verwendung des Bewertungsverfahrens in Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern und Stakeholdern zu bewerten. Diese Art der angewandten Forschung macht es möglich, dass die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse direkt in die Praxis der politischen Entscheidungsfindung einfließen.

Im Teilprojekt Gesamtelbe wird untersucht, wie eine nachhaltige Bewirtschaftung des Elbeeinzugsgebietes unter sich wandelnden Rahmenbedingungen auszusehen hat. Durch die Anwendung von Szenarioanalysen und interdisziplinären genesteten Modellierungsansätzen werden die Wirkungen des Globalen Wandels und die Effekte von Politikänderungen in Hinblick auf Wasserbeschaffenheit und Wassermengenverfügbarkeit im Elbeeinzugsgebiet analysiert. Im Mittelpunkt stehen dabei hauptsächlich die diffusen Stoffeinträge durch die Landwirtschaft, die die Umweltqualitätsziele im Bereich der Nährstoffe gefährden.