„The Blue Marble“ – eine Ikone mahnt zum nachhaltigen Umgang mit der Erde

„The Blue Marble („Die blaue Murmel“), vor 50 Jahren aufgenommen, zählt mittlerweile zum globalen Kulturgut – und ist eines der ersten Bilder der modernen Fernerkundung. Seitdem liefert sie Wissen über die Welt – jederzeit und von fast jedem Ort. Sie kann aber mehr, meint der UFZ-Landschaftsökologe Prof. Ralf Seppelt. Fernerkundung könne – nein, müsse – helfen, die limitierten Ressourcen der Erde als Gemeinschaftsgüter zu verstehen und gemeinsam nachhaltig zu bewirtschaften.

Der präzise Blick von oben auf die Umwelt

Remote Sensing ist vieles: Es ist eigene Forschungsdisziplin, bei der mit Algorithmen Produkte entstehen. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Werkzeug in der Umweltforschung. Die Fülle an Einsatzmöglichkeiten ist groß, wie Beispiele aus dem UFZ-Forschungsalltag veranschaulichen. Gemeinsam mit der Modellierung, dem maschinellen Lernen oder der Messung vor Ort am Boden entfaltet der Blick aus der Höhe seine volle Kraft.

Mit einer virtuellen Zeitmaschine in die Zukunft schauen

Die Software-Plattform OpenGeoSys simuliert Prozesse im geologischen Untergrund. Seit 30 Jahren arbeitet der Umweltinformatiker Prof. Olaf Kolditz mit seinem Team daran, immer mehr Daten zu integrieren und damit präzisere Modelle zu erstellen. Heute ist die Expertise so gefragt wie nie – etwa auf dem Feld der Geothermie.

Der CO2-Preis ist ganz wichtig, aber überhaupt nicht ausreichend

Mit ihrem Buch „Unsere Welt neu denken“ stand Prof. Maja Göpel lang auf der „Spiegel“-Bestsellerliste. Ihre Denkweise, Argumente und Angebote für neue Ansätze bei der Transformation der Gesellschaft entfachen und begleiten Diskussionen darüber, wie wir die Probleme und Krisen angehen. Während ihres Vortrags am UFZ warb sie für ihre Ideen, wie der Ausbruch aus einer polarisierten Gesellschaft in eine nachhaltige Zukunft gelingen kann.

Kämpferin gegen Klischees

Seit mehr als 40 Jahren begleitet die Stadtsoziologin und -geografin Prof. Sigrun Kabisch die Entwicklung der Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau. Ende März ging sie in den Ruhestand. Als Gastwissenschaftlerin forscht sie weiterhin am UFZ – und plant, ein Buch zu ihren Grünauer Forschungsergebnissen zu veröffentlichen.