VICTORIA

Der Victoriasee in Ostafrika bietet eine wichtige Lebensgrundlage für rund 30 Mio Menschen in seinem Einzugsgebiet. Zudem stellt er eine wichtige ökonomische Ressource für mehrere Staaten Ostafrikas dar. Die rapide fortschreitende Urbanisierung der Gebiete um den See führt zu einer zunehmenden Belastung der Umwelt mit Chemikalien durch Sickerwässer von Deponien, Kläranlagenausläufe und auch durch atmosphärische Einträge. Das Vorhaben untersucht die Belastungssituation, Quellen und Trends von Schadstoffen und wird Empfehlungen für Behörden und Stakeholder bezüglich Reduktion der Umweltbelastung und der humanen Exposition erarbeiten. Zielverbindungen des Vorhabens sind Perfluoralkylsubstanzen (PFAS) und Chlorparaffine (CP), die zwei Substanzklassen von globalem Interesse darstellen. Beide Substanzklassen sind umweltstabil und stehen im Verdacht Gesundheitsschäden zu verursachen. Durch die chemische Analyse von Sedimentkernen, Oberflächensediment, Seewasser und Flusswasser, sowie Niederschlag können zeitliche und örtliche Verläufe der Kontamination mit PFAS und CP im Viktoriasee nachvollzogen, sowie das Umweltverhalten (z.B. Verteilung zwischen Sediment und Wasser) studiert werden. Dies wird uns auch Informationen über Quellen und Transportwege der Schadstoffe geben. Die humane Exposition wird abgeschätzt durch Analyse von Fisch aus dem See und Trinkwasser aus dem Leitungsnetz von Kampala, das aus Seewasser aufbereitet wird. Die gesammelten Resultate und daraus abgeleitete Empfehlungen werden Behörden, Stakeholdern, Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.