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Quelle: pixabay.com

Meilensteine 2030 (abgeschlossenes Projekt)

Elemente und Meilensteine für die Entwicklung einer tragfähigen nachhaltigen Bioenergiestrategie



Ziel des Projekts:

Im Vorhaben "Meilensteine 2030" wurden die technischen und organisatorischen Meilensteine identifiziert, die bis zum Jahr 2030 geschaffen werden müssen, um eine Langfriststrategie bis 2050 erfolgreich vorzubereiten.

Zielstellung war die Analyse und Bewertung der Pfade zur Bioenergiebereitstellung in Richtung der Ausbauziele, d. h. Untersetzung des angestrebten Energiebeitrags mit Stoffströmen und Technologien sowie die Ableitung damit verbundener ökologisch-ökonomischer und regionaler Wechselwirkungen.

Basierend auf der Expertise der Partner, unter der Leitung des Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ), wurden zunächst Szenarien für das Jahr 2050 entwickelt, die sowohl die Ressourcensituation in Abhängigkeit von internationalen Biomassemärkten und unter Berücksichtigung direkter und indirekter Flächeneffekte als auch die Weiterentwicklung des Energiesystems berücksichtigen. 

Als Ergebnis des Vorhabens liegt eine bisher nicht vorhandene fundierte Grundlage für die Gestaltung einer tragfähigen, mittelfristigen Biomassestrategie vor, die durch eine enge Abstimmung der Politiken, Instrumente und Forschungsschwerpunkte wie auch der Beteiligung der Wirtschaft die Akzeptanz der Biomassenutzung erhöht. Durch die vielfältigen Vernetzungen des Projektes konnte der Diskussionsprozess um eine tragfähige Biomassenutzung mit Blick auf die Energiestrategie und die Anpassung der Ausbauziele für Erneuerbare Energien verstetigt werden.

Aufgaben des BEN Departments:

  • Mitarbeit bei der Entwicklung von Bioenergie-Szenarien
  • Aufbau eines Modells für die Simulation der Entwicklung des Bioenergiesystems in Deutschland (BENSIM)
  • Ergebnisse und Endbericht

Dialogveranstaltung: Biomasse in zukünftigen Energiesystemen

Abschlusstagung des Vorhabens „Meilensteine 2030“ am 18. November 2014 in Berlin


Die Energiebereitstellung aus Biomasse trägt gegenwärtig am stärksten zur Nutzung von erneuerbaren Energien bei. In einer weitgehend auf erneuerbaren Energien fußenden Energieversorgung in Deutschland muss Bioenergie künftig die Lücken füllen, die nicht aus anderen Quellen gespeist werden können. Vor diesem Hintergrund förderte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms „Energetische Biomassenutzung“ das Verbundvorhaben „Meilensteine 2030 – Elemente und Meilensteine für die Entwicklung einer tragfähigen nachhaltigen Bioenergiestrategie“ (FKZ: 03KB065 und FKZ: 03MAP230). Nach einer Laufzeit von gut zwei Jahren präsentierte das Projektteam am 18. November 2014 auf der Dialogveranstaltung „Biomasse in zukünftigen Energiesystemen“ in Berlin seine Ergebnisse zu Rohstoffmärkten, Landnutzung, Anlagenparkentwicklung sowie deren Auswirkungen auf verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte und diskutierte mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die sich daraus ableitenden Meilensteine und Handlungsempfehlungen für die nachhaltige Entwicklung der energetischen Biomassenutzung.

Das Forschungskonsortium (DBFZ, Thünen Institut für Marktanalyse, CESR - Universität Kassel, IFEU, Öko-Institut e. V., IZES, IINAS, UFZ) unter Leitung von Prof. Dr. Daniela Thrän konnte durch eine neuartige Kopplung dreier Computermodelle in szenarienbasierten Modellierungen Ergebnisse zu Rohstoffmärkten, Landnutzung und Anlagenparkentwicklung generieren und so mögliche Entwicklungen der Bioenergienutzung bis zum Jahr 2050 simulieren. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Klima, Biodiversität, Umwelt, Infrastruktur und Ernährungssicherheit analysiert. Auf Basis der Ergebnisse wurden Elemente und Meilensteine identifiziert, die nach Ansicht des interdisziplinären Projektteams bis 2030 erreicht sein sollten, um eine langfristig tragbare und nachhaltige Bioenergiestrategie zu ermöglichen.

Um herauszufinden, welche Bereitstellungspfade für Bioenergie (Strom/Wärme, Kraftstoffe) sich unter welchen Bedingungen zukünftig entwickeln und welchen Einfluss diese Entwicklung auf die Landnutzung, auf die Umwelt, auf regionale Perspektiven und weitere Nachhaltigkeitsaspekte hat, wurde ein Modellverbund aus einem globalen Handelsmodell, einem globalen Landnutzungsmodell und einem Modell zur Simulation des ökonomischen Wettbewerbes von Bioenergietechnologien sowie verschiedener Bewertungsmodule für Deutschland erstellt. Der gemeinsame Rahmen für die Modellierungen und Analysen bestand dabei aus 4 Szenarien, welche sich sowohl bezüglich der Nachfrage nach Bioenergie als auch bezüglich der Annahmen zu Nachhaltigkeitsanforderungen unterschieden. Aus den Ergebnissen der szenarienabhängigen Entwicklungen der Rohstoffpreise, des simulierten Anlagenparks, der Landnutzungsänderungen, verschiedener Umweltwirkungen, der Notwendigkeiten regionaler Infrastrukturen sowie der Auswirkungen auf Ernährungssicherheit wurden Eckpunkte einer an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichteten Bioenergiestrategie identifiziert und in Form von 10 Meilensteinen, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollten, formuliert.

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ war mit der Erstellung des Simulationsmodells BENSIM im Projektkonsortium vertreten. BENSIM simuliert den Wettbewerb ausgewählter Bioenergietechnologien zur energetischen Nutzung (Kraftstoff bzw. Strom / Wärme) eines gegebenen Primärenergieangebots von Biomasse in Deutschland bis 2050. Die Modellberechnungen in BENSIM liefern Aussagen darüber, welche der Bioenergietechnologien sich wann und unter welchen Bedingungen gegen andere Bioenergietechnologien durchsetzen.

Die Projektergebnisse wurden im Rahmen der Schriftenreihe des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ veröffentlicht und stehen unter diesem Link zur Verfügung .