News & Highlights
Einweihung der Grünfassaden im Projekt „Lebendige Wände“
Fachtagung "Urbane Resilienz" in Leipzig
Die Fachtagung startete mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Jürgen Aring, 1. Vorstand des vhw, und Prof. Dr. Hauke Harms, Leiter des Themenbereichs Nachhaltige Technologien für die Umwelt am UFZ. Anschließend führten Prof. Dr. Christian Kuhlicke, Prof. Dr. Dieter Rink, Janine Pößneck, Zora Reckhaus (alle Department Stadt- und Umweltsoziologie, UFZ) sowie Dr. Lars Wiesemann (vhw) inhaltlich in die Tagung ein und fragten „Wie halten Sie es mit der Resilienz?“.
Nach der Keynote von Prof. Dr. Philipp Staab (Humboldt-Universität zu Berlin) zum Thema „Anpassung und Resilienz – Leitbegriffe der nächsten Gesellschaft“ widmete sich die Session 1 der Frage, was Resilienz konkret bedeutet und welcher Mehrwert damit für die Stadtentwicklung verbunden ist. Zunächst stellte Prof. Dr. Christian Kuhlicke das Resilienzkonzept mit seinen verschiedenen Dimensionen und im Verhältnis zum Leitbegriff der Nachhaltigkeit vor. Auf diese wissenschaftliche Einordnung folgte eine bereichernde Diskussion aus der kommunalen Perspektive mit Martina Göhring (Landkreis Coburg), Jürgen Musch (Stadt Schwäbisch Gmünd) und Martin Berger (Stadt Jena).
Am frühen Nachmittag wurden in der Session 2 Good Practices aus Wissenschaft und Praxis präsentiert. Den Anfang machte Dr. Moritz Reese (Department Umwelt- und Planungsrecht, UFZ) mit einem auf Governance-Fragen orientierten Vortrag über die Stärkung urbaner Resilienz durch blau-grüne Infrastrukturen. Es folgte eine illustrative Präsentation von Andrea Jürges (Deutsches Architekturmuseum) zum Projekt „Post-Corona-Innenstadt Frankfurt“, welches im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gefördert wurde. Sandra Engelhardt (Urban Lab Nürnberg) präsentierte mit „Was wäre, wenn…? – Eine Stadt probt ihren Untergang“ ein weiteres Projekt aus diesem Förderrahmen. Im anschließenden Vortrag „Urbane Resilienz durch gesellschaftlichen Zusammenhalt“ stellte Dr. Bo Tackenberg (Bergische Universität Wuppertal) einen sozialraumorientierten Praxisansatz vor. Abgerundet wurde die Session durch Siglinde Hornbach-Beckers (Kreisverwaltung Ahrweiler), die mit der Präsentation „Die Relevanz sozialer Infrastrukturen für die Resilienz: Blick auf das Flutereignis 2021 im Ahrtal“ ihre Erfahrungen aus der Hochwasserkatastrophe teilte. Die einzelnen Beiträge dieser Session wurden rege mit dem Publikum diskutiert.
Der letzte Teil der Tagung drehte sich um die Frage, wie eine (weitere) Implementierung des Resilienzkonzeptes in die integrierte Stadtentwicklung gelingen kann. Dr. Peter Jakubowski (BBSR) leitete diesen zunächst mit seinem Impulsvortrag „Urbane Resilienz: Ein Blick zurück und nach vorn“ ein. Er verwies darin u.a. auf die Bedeutung von Stresstests für die Kommunen. Zum Abschluss diskutierte Stefan Heinig, Experte für integrierte Stadtentwicklung, gemeinsam mit Dr. Cordelia Polinna (Institut für Resilienz im ländlichen Raum), Prof. Dr. Olaf Schnur (vhw), Dr. Anett Richter (Stadt Leipzig) und Heiko Glockmann (BMWSB) auf dem Podium sowie mit dem Publikum vor Ort wichtige Stellschrauben, um den Resilienzansatz in der kommunalen Praxis weiter zu etablieren.
Während der Veranstaltung fand außerdem ein „Markt der Möglichkeiten“ statt. Im Rahmen einer Posterausstellung wurden Projekte aus Wissenschaft und Praxis zum Thema urbane Resilienz präsentiert.
Neue Studie zu urbaner Resilienz in der kommunalen Praxis
• Welches Verständnis von Resilienz gibt es in der kommunalen Praxis und wie wird die (gegenwärtige) Resilienz-Diskussion aufgenommen?
• Welche Rolle spielt das Resilienzkonzept bisher in der Stadtentwicklung und welche Ausformulierung erfährt es?
• Welche Unterstützungsbedarfe bestehen, um Resilienz in der Planungspraxis künftig besser Rechnung tragen zu können?
Nun ist dazu die Studie „Wie halten Sie es mit der Resilienz? Kommunale Perspektiven auf ein aktuelles Stadtkonzept“ als vhw-Schriftenreihe Nr. 47 erschienen (verfasst von Prof. Dr. Christian Kuhlicke, Janine Pößneck und Prof. Dr. Dieter Rink). Sie gibt einen Überblick zum gegenwärtigen Diskussions-, Wissens- und Planungsstand zu urbaner Resilienz in der kommunalen Praxis.
Text-als-Daten in Hydrologie, Naturgefahren und Klimaforschung
Erkundung von Herausforderungen und Möglichkeiten
Zusammenfassung des Workshops
Das Erfassen der öffentlichen Meinung zum Klimawandel, wie Menschen mit einer Hitzewelle umgehen oder welche Auswirkungen Dürren auf Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus oder Energiesysteme haben, ist eine enorme Aufgabe. Um diesen Herausforderung zu begegnen, bieten die Vielzahl vorhandener Texte in Zeitungen, sozialen Medien, Regierungsberichten und wissenschaftlicher Literatur eine unschätzbare Ressource dar, die darauf wartet, erschlossen zu werden. Da sich der Klimawandel intensiviert, wird die Nutzung des umfangreichen Textdatenvolumens in unserer Suche nach Lösungen immer dringlicher.
Hier kommt Text-als-Daten ins Spiel - eine Reihe von Methoden, einschließlich modernster Sprachmodelle auf denen auch ChatGPT basiert, die darauf ausgelegt sind aus unstrukturierte Textdaten Erkenntnisse und Muster zu extrahieren. Während die Gemeinschaft von Expert:innen, die diese Methoden in der Hydrologie-, Klimawandel- und Naturgefahrenforschung anwenden, klein ist, wächst sie stetig.Der erste Workshop zum Thema "Text-als-Daten in der Hydrologie, Naturgefahren und Klimaforschung", veranstaltet von der Forschungsgruppe der Universität Potsdam “Analyse von hydrologischen Systemen Gruppe” in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, markierte einen Meilenstein in diesem aufstrebenden Bereich. Indem Forscher:innen aus verschiedenen Fachrichtungen zusammengebracht wurden, förderte die Veranstaltung Networking und interdisziplinären Dialog.
Nach einführenden Vorträgen, die die jüngsten technischen Fortschritte beleuchteten, vertieften sich die Teilnehmer:innen in ausführliche Diskussionen. Sie erkundeten die zahlreichen Möglichkeiten, die Text-als-Daten in den Umweltwissenschaften bietet, und zeichneten Barrieren und Probleme auf, die überwunden werden müssen, um ihr volles Potenzial zu realisieren. Strategien für die Weiterentwicklung des Fachgebiets in der realen Welt waren ebenfalls heiße Themen.
Insgesamt erwies sich der Workshop als fruchtbarer Ort für Wissenschaftler:innen, um zusammenzuarbeiten und das Potenzial der Textdatenanalyse bei der Bewältigung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasserressourcen, Klimavariabilität und Katastrophenrisikomanagement zu erkunden. Für die Zukunft sind bereits weitere Treffen geplant, darunter der nächste Workshop im Frühjahr 2025, der am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig stattfinden wird.
Neues Projekt zur transdisziplinären Rohstoffforschung
Henriette Rutjes und Dr. Diana Ayeh bearbeiten seit Januar 2024 das Projekt „GeRohTrans – Gesellschaftliche Einbindung in der Rohstoffforschung im Erzgebirge: Transdisziplinäre Zusammenarbeit und globale Verantwortung“. Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des WIR!-Bündnisses „recomine“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für eine Laufzeit von zwei Jahren gefördert. Es untersucht die Temporalität von Partizipation in Projekten der transdisziplinären Rohstoffforschung im Erzgebirge. Dort werden aktuell Technologien und Konzepte für die Sanierung alter Bergbauhinterlassenschaften bei gleichzeitiger Rohstoffgewinnung entwickelt. Anhand der Fallstudie Bielatalhalde bei Altenberg (Sachsen, Deutschland) analysiert GeRohTrans die Belange und Wissensstände beteiligter Akteur*innen, sowie die Zeitlichkeit von möglichen Konfliktlagen und gesellschaftlicher Einbindung. Es werden Handlungsempfehlungen für zeitlich angepasste Beteiligungsformate entwickelt, welche standortübergreifend einsetzbar sind.Workshop im mFUND Projekt RadFuß+
Neuauflage Handbuch Umweltsoziologie
Neues Projekt zu CO2-Abscheidung und Speicherung (CCS)
Himanshu Setia im Projekt RadFuß+
Die Resiliente Stadt
Unser Fachbuch Die Resiliente Stadt. Konzepte, Konflikte, Lösungen ist im Springer Verlag erschienen, herausgegeben von Sigrun Kabisch, Dieter Rink und Ellen Banzhaf. Es beruht auf der intensiven Zusammenarbeit der Autor*innen im Plattform-Projekt Resilient Cities, präsentiert den aktuellen Stand der Diskussion und spiegelt die Breite der Forschung dazu am UFZ. Der Band enthält konzeptionelle und empirische Beiträge und schlägt auch Brücken zur kommunalen Praxis. Der Fokus der natur- und sozialwissenschaftlichen Beiträge liegt auf Widersprüchen, Trade-offs, Konflikten und möglichen Lösungen dafür.
Das Buch wurde mit dem Open Access-Fond der UFZ-Bibliothek gefördert.
Personelle Verstärkung im EU Projekt REGREEN
Sebastian Elze
Urban-Rural-Partnerships − Sustainable and Resilient
Stephan Bartke und Sigrun Kabisch, Hrsg., 2023, Druckversion des Special Issue des Journals "Land"
Der Band umfasst 16 herausragende Beiträge von Teilnehmenden der internationalen Konferenz „Sustainable & Resilient Urban-Rural Partnerships - URP 2020“, die in Leipzig vom 25. bis 27. November 2020 stattgefunden hat. Alle Beiträge thematisieren neue Stadt-Land-Bezüge, integrierte Strategien und jüngste Projektergebnisse, die das aktuelle und zukünftige Potenzial einer nachhaltigen und resilienten Stadt-Land-Partnerschaft belegen. Neben konzeptionellen und methodologischen Zugängen enthalten die Beiträge beispielhafte Fallstudien, die übertragbares Wissen und Lösungsvorschläge enthalten.
Hitzestress auf Quartiersebene
Abgeschlossenes Promotionsverfahren von Sungju Han
Sungju Han hat einen Meilenstein auf ihrem akademischen Weg erreicht: Sie hat ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen. Ihre Dissertation zum Thema "Wahrnehmung von Naturbasierten Lösungen im Kontext vom Hochwasser" wurde im Dezember 2022 verteidigt und anschließend in der Bibliothek der Universität Potsdam veröffentlicht. Gefördert wurde das Projekt vor allem durch den DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), der ihr ein Promotionsstipendium gewährte. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Annegret Thieken (Universität Potsdam, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie) und Prof. Dr. Christian Kuhlicke (UFZ und Universität Potsdam, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie).
Sungjus Arbeit konzentrierte sich insbesondere auf das Verständnis der Faktoren, die die Wahrnehmung von naturbasierten Lösungen im Zusammenhang mit Überschwemmungen beeinflussen. Ihre Forschung verfolgte einen integrativen Ansatz, der Einstellungs- und Kontextfaktoren analysierte, die für die Wahrnehmung naturbasierter Lösungen durch die Menschen entscheidend sind. Sie betonte die Notwendigkeit eines umfassenderen Verständnisses der Bedeutungen und Werte, die mit einem bestimmten Ort verbunden sind, bevor ein Hochwasserschutzprojekt umgesetzt wird. Sie betonte auch die Bedeutung der Wechselwirkung zwischen diesen Attributen und den individuellen und gemeinschaftlichen Risikoprofilen sowie anderen kontextuellen Faktoren.
Sungju setzt ihre Arbeit über die Wahrnehmung naturbasierter Lösungen im Rahmen des EU-Horizon-Projekts RECONECT fort.
URBIO Book of Abstracts veröffentlicht
Die 7. Konferenz des Internationalen Netzwerks Urbane Biodiversität und Design/Gestaltung (International Network Urban Biodiversity and Design – URBIO) mit dem Thema „Integration von Biodiversität in Stadtplanungs- und Entwurfsprozesse“ (“Integrating Biodiversity in Urban Planning and Design Processes”) fand am 28.-30. Nov. 2022 am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig statt, in enger Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der University of Western Australia und der University of Missouri, und wurde von KOMIPO (Südkorea) gesponsert.
Die Konferenz würdigte das wachsende Verständnis für die entscheidende Rolle der biologischen Vielfalt in unseren Städten und die Notwendigkeit ihrer Integration in praktische Anwendungen wie Planung und Design. Es wurde die Notwendigkeit inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit und die Bedeutung fortschrittlicher Forschung zur städtischen Biodiversität und ihrer Umsetzung für die Planung, Gestaltung und Bewirtschaftung von Stadtlandschaften hervorgehoben, um eine integrierte und multifunktionelle urbane blau-grüne Infrastruktur für nachhaltige und resiliente Städte zu fördern.
Dieser Sammelband enthält 62 Abstracts von mündlichen Präsentationen und acht Postern der URBIO 2022-Konferenz. Den Abschluss des Buches bildet die Leipziger URBIO-2022-Erklärung. Sie können es hier herunterladen:
DOKORP 2023
Das Department Stadt- und Umweltsoziologie war mit fünf Kolleginnen bei der diesjährigen Dortmunder Konferenz Raum- und Planungsforschung unter dem Titel „Wenn möglich, bitte wenden!“ Forschen und Planen für den Sustainability Turn (13.-14.2.2023) vertreten. Die ca. 400 Teilnehmenden konnten an zwei Tagen acht thematische Tracks mit 41 Sessions, zwei Keynotes und vier Roundtables besuchen.
Janine Pößneck, Anika Schmidt, Diana Dushkova, Annegret Haase und Sigrun Kabisch waren mit Vorträgen und als Sessionleitung involviert. Janine stellte in einem Vortrag Erfahrungen aus dem Living Lab-Ansatz im Rahmen der Sanierung von Bestandsquartieren vor. Diana moderierte die Session zu Nature-Based Solutions und Urban Resilience und präsentierte eigene Ergebnisse zu partizipativen Ansätzen. Annegret und Janine leiteten eine Session zur Bedeutung von Quartieren für die nachhaltige Stadtentwicklung. Darin gab Anika einen Einblick in den aktuellen Stand eines Leipziger Pilotprojekts zur Übertragung und Anpassung des Superblock-Ansatzes, und Sigrun plädierte in ihrem Beitrag für eine genaue Potentialanalyse auf Quartiersebene. Alle Präsentationen der UFZ-Kolleginnen wurden einem breiten Publikum aus Praxis und Wissenschaft vorgestellt, interessiert verfolgt und intensiv nachgefragt. Insgesamt bot die Konferenz zahlreiche Gelegenheiten für wissenschaftlichen Austausch, kritisches Hinterfragen, anregende Kontakte und Netzwerke.Abgeschlossenes Promotionsverfahren von Daniel Hertel
Mit der Verteidigung der Dissertation im September 2022 zum Thema „Optimierung von urbanen Hitzeanpassungsmaßnahmen“ und deren Veröffentlichung in der Universitätsbibliothek Leipzig im November 2022 hat Daniel Hertel seine Promotion erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt wurde zu großen Teilen von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) im Rahmen eines Promotionsstipendiums unterstützt. Neben Prof. Dr. Johannes Quaas (Universität Leipzig, Institut für Meteorologie) erfolgte die fachliche Betreuung maßgeblich durch Prof. Dr. Uwe Schlink (UFZ, Leipzig).
Die Arbeit von Daniel Hertel beschäftigte sich insbesondere mit der Attribution von Ursachen zur urbanen Überwärmung. Der dabei entwickelte Algorithmus wertet die Ergebnisse mikrometeorologischer Simulationen aus und erzeugt Karten mit denen die Ursache identifiziert werden kann, die prioritär für die lokale Überwärmung verantwortlich ist. Daraus konnten Empfehlungen für effektivere und zielgenauere Anpassungsmaßnahmen erarbeitet werden.
Risikokommunikation zur Stärkung privater Eigenvorsorge
Neues Projekt zu Resilienz in der kommunalen Praxis
Neuauflage: International Handbook of Ignorance Studies
Die neue Ausgabe des Routledge International Handbook of Ignorance Studies, herausgegeben von Matthias Groß und Linsey McGoey, ist ein wegweisender Text auf dem Gebiet der Nichtwissensforschung. Das Handbuch ist vollständig überarbeitet und enthält unter anderem neue und erweiterte Beiträge zu Religion, Recht, Gender Studies und zur Kolonialgeschichte, neben vielen anderen.