Presseinformation vom 14. April 2014

Paul Jähne vom UFZ gewinnt Helmholtz-DKB-Ausbildungspreis

Am Donnerstag wurde in Berlin erstmals der Helmholtz-DKB-Ausbildungspreis der Helmholtz-Gemeinschaft und der Deutschen Kreditbank AG (DKB) vergeben. Der Preis würdigt herausragende Leistungen von Auszubildenden aus den Helmholtz-Zentren, die mit ihren Projekten dazu beitragen, wissenschaftliches Arbeiten effizienter und kostensparender zu gestalten. Paul Jähne vom UFZ erhielt den ersten Preis.

Paul Jähne, Foto: André Künzelmann, UFZ

Paul Jähne, Foto: André Künzelmann, UFZ

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Dem Aufruf, sich um den Helmholtz-DKB-Ausbildungspreis zu bewerben, folgten 73 Auszubildende aus 15 Helmholtz-Zentren. Aus den zahlreichen preisverdächtigen Bewerbungen wählte die Jury letztlich vier Projekte aus, die mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld bedacht wurden.

Der erste Preis in Höhe von 2.000 Euro ging an Paul Jähne vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Der angehende Informatiker überzeugte mit der fachlich höchst anspruchsvollen Bewältigung der Aufgabe, PC-Arbeitsplätze mithilfe virtueller Desktop-Infrastrukturen effizienter zu gestalten und zu verwalten. Zudem adaptierte er einen neuartigen Programmieransatz zur Grafikkartenoptimierung. Die enorme Rechenleistung von Grafikkarten kann so für wissenschaftliche Berechnungen genutzt werden. Von Jähnes Projektarbeit, so die Jury, werde das Leipziger Helmholtz-Zentrum noch lange profitieren. Paul Jähne begann im Oktober 2011 sein duales Studium zum Bachelor of Science in der Fachrichtung Informatik an der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Leipzig. Für den praktischen Teil seiner Ausbildung arbeitet er am UFZ in der Arbeitsgruppe Wissenschaftliches Rechnen und Datenmanagement.

Den zweiten Platz belegte der Tierpfleger Alexander Schwerdt vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Seine Aufgabe war es, den hohen Strom- und Leuchtmittelverbrauch in den GEOMAR-Schaubecken erheblich zu reduzieren.

Die Biologielaborantin Rebecka Wünsche vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sicherte sich mit ihrem Projekt den dritten Preis. Ihre Aufgabe war es herauszufinden, ob eingefrorene Knochenmarkszellen nach dem Auftauen in Zellen des Immunsystems differenziert werden können. Die Resultate ihrer Arbeit tragen unter anderem dazu bei, die Zahl der Versuche an Mäusen zu verringern.

Der Sonderpreis für das beste Team ging an Anja Badura, Tim Hinrichs und Mandy Kock für ihre am Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung betriebene „Juniorfirma“, in der Auszubildende verschiedener Bereiche von der Auftragsannahme über die Planung bis zur Produktfertigung Hand in Hand arbeiten.

Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, und Thomas Jebsen, Vorstandsmitglied der Deutschen Kreditbank AG, haben die Preise übergeben. Beide stellten einen engen Zusammenhang her zwischen dem intensiven Ausbildungsgeschehen in den bundesweit 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft und dem auch künftig hohen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. „Der Helmholtz-Anspruch, zur Lösung großer und drängender Fragen in Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft beizutragen, zielt vor allem auf Forschung und Technologieentwicklung ab“, sagte Jürgen Mlynek. „Doch auf der Grundlage dieser Aktivitäten qualifizieren wir junge Fachkräfte für Spitzenleistungen – in der Forschung, aber auch in Industrie, Handwerk und Dienstleistung.“ Das nutze dem Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland genauso wie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die vom Engagement und vom Einfallsreichtum der Auszubildenden profitierten, so Mlynek.

Die DKB ist der Förderpartner des Helmholtz-DKB-Ausbildungspreises. Seit 2002 begleitet sie als Partner für den Bildungs- und Forschungssektor Kindertagesstätten und Schulen, Universitäten, bildungsnahe Einrichtungen sowie Forschungseinrichtungen. Unter den außeruniversitären deutschen Wissenschaftsorganisationen ist die Helmholtz-Gemeinschaft der mit Abstand größte betriebliche Ausbilder: 2013 erlernten über 1.600 junge Leute – davon ein Drittel Frauen – in den 18 Helmholtz-Zentren einen technischen, naturwissenschaftlichen oder kaufmännischen Beruf. Im Blickpunkt des Helmholtz-DKB-Ausbildungspreises stehen Projektleistungen von Auszubildenden, die zu einem Mehrwert für die Forschung oder für das jeweilige Helmholtz-Zentrum geführt haben. Der Helmholtz-DKB-Ausbildungspreis wird in jedem zweiten Jahr ausgeschrieben.

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).