Pressemitteilung vom 21. Mai 2013

UFZ-Projekt PRONAS erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Halle. „Klima und biologische Vielfalt – erforschen mit der Lernsoftware PRONAS“ heißt das Projekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Halle, das sich seit fünf Jahren in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzt und deshalb als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt wird. Halles Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand übergibt die Auszeichnung im Namen des Dekade-Komitees am 25. Mai, 15:00 Uhr, im Umweltzentrum Franzigmark.

Auszeichnung der Lernsoftware PRONAS als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Auszeichnung der Lernsoftware PRONAS als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung-UFZ hat sich das Ziel gestellt, aktuelle Forschungsergebnisse direkt in den Schulunterricht zu integrieren. In diesem Kontext wurde in enger Zusammenarbeit mit Lehrern, Umweltpädagogen und Hochschuldidaktikern unter anderem die Lernsoftware PRONAS entwickelt, die über das Internet kostenfrei genutzt werden kann. PRONAS steht für „PROjektionen der Natur für Schulen“ und zeigt, wie Wissenschaftler an Fragen herangehen, die sich mit dem Einfluss des Klimawandels auf die Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten beschäftigen. Die wissenschaftliche Grundlage liefert ein großes internationales Forschungsprojekt (ALARM), in dem mehr als 250 Forscher aus 36 Ländern Risiken für die Biodiversität untersucht haben. Die Lernsoftware PRONAS enthält Simulationen, virtuelle Exkursionen, interaktive Übungen und Projektideen, die dazu inspirieren, vom Computer in die Natur zu gehen und selbst aktiv zu werden. Ergänzendes Material mit konkreten Unterrichtsbeispielen für Lehrer vermitteln die Wissenschaftler außerdem über ein Buch und spezielle Fortbildungsseminare für Lehrer.

Dieser Einsatz hat die Juroren des UN-Dekade-Wettbewerbs überzeugt. Am 25. Mai 2013 wird PRONAS als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. BUND und Ökoschule Halle-Franzigmark laden zum „Tag der Offenen Tür“ in das Umweltzentrum Franzigmark ein (Franzigmark 6, 06193 Morl), Halles OB Dr. Bernd Wiegand wird um 15 Uhr die Auszeichnung vornehmen.

Das Projekt PRONAS wurde gefördert durch die Bundesstiftung Umwelt (DBU). Projektpartner des UFZ sind neben der Ökologieschule Halle die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Georg-Cantor-Gymnasium Halle, das Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern, das Nationalparkhaus Torfhaus und die Histo-risch-Ökologische Bildungsstätte Papenburg.

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel zu nehmen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden.

Weitere Informationen

Dr. Karin Ulbrich
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0345/5585-318
karin.ulbrich@ufz.de

Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1635
tilo.arnhold@ufz.de

Weitere Links

Wettbewerb zur UN-Dekade
www.un-dekade-biologische-vielfalt.de

PRONAS
www.pronas.ufz.de

Das Umweltzentrum Franzigmark wird künftig durch den BUND-Regionalverband Halle-Saalekreis betrieben. Auf Grundlage mehrerer Stadtratsbeschlüsse bereitet die Stadt Halle derzeit die Verpachtung des Objektes an den Naturschutzverein vor. Seit Juni 2012 ist der BUND bereits im Umweltzentrum aktiv, hat wieder erste Haustiere angeschafft, koordiniert von hier ein Artenschutzprojekt zur Wildkatze, öffnet 14-tägig am Sonntag für die Öffentlichkeit und bietet auch wieder Übernachtungen an.

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).