Pressemitteilung vom 18. September 2000

Deutsche Gewässerökologen tagen in Magdeburg

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Limnologie (DGL) wird im Jahr 2000 von der Sektion Gewässerforschung des UFZ-Umweltforschungzentrums Leipzig-Halle organisiert und findet vom 18. bis 22. September 2000 in Magdeburg in den Räumen der Otto-von-Guericke-Universität statt. Die DGL ist eine wissenschaftliche Gesellschaft, der Hydrobiologen und Gewässerökologen angehören. Sie tauschen ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen auf jährlichen Tagungen aus.

Zur diesjährigen Tagung in Magdeburg haben sich 350 Teilnehmer angesagt. Das wissenschaftliche Programm besteht aus 130 Vorträgen und zirka 80 Posterbeiträgen. Zur Eröffnung der Tagung am Montag, dem 18.9. um 10.00 in der Universität, HS 5, Gebäude 16, sprechen nach dem Präsidenten der DGL, Prof. Dr. Günther Friedrich (Landesumweltamt NRW), der Staatssekretär Dr. Wolfgang Eichler (Kultusministerium Sachsen-Anhalt), in Vertretung des Präsidenten der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe, Herr Dipl.-Ing. Manfred Simon (IKSE-Sekretariat), und Prof. Dr. K.E. Pollmann, Rektor der gastgebenden Universität Magdeburg.

In zwei anschließenden Plenarvorträgen werden die beiden für die Region wichtigsten Problembereiche der Gewässerforschung zusammengefasst:

Frau Prof. Brigitte Nixdorf, Lehrstuhl für Gewässerschutz an der BTU Cottbus, spricht über "Braunkohletagebauseen im limnologischen Spannungsfeld vom Restloch zum Ökosystem". Prof. Walter Geller, Leiter der UFZ-Sektion Gewässerforschung Magdeburg spricht über "Flusseinzugsgebietsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe".

Im Mittelpunkt der Magdeburger DGL-Tagung stehen eine Vielzahl von Gewässern Deutschlands und deren Probleme: Fließgewässer im Mittelgebirge und Tiefland, die Fließgewässerverbundforschung und das Einzugsgebietsmanagement, Bergbaulandschaften und Tagebauseen, Regenversauerung, geogene Versauerung, Extremhabitate, Seenrestaurierung, Sanierung und Gewässerschutz, speziellere Themen wie das Plankton, biozönotische Interaktionen und Biomanipulation, mikrobielle ökologie, Fischökologie, ökologie der Uferzonen, Gewässerchemie und Schadstoffbelastung und die Gewässerphysik.

Erstmalig wird ein DGL-Nachwuchspreis (Höchstalter 35 Jahre) für die beste klassifizierte Publikation des vergangenen Jahres verliehen. Die Autoren der vier besten publizierten Arbeiten des Vorjahres wurden zu Plenarvorträgen eingeladen; der erstplazierte Kandidat erhält den DGL-Nachwuchspreis und einen Scheck. Einige der prägnantesten Orte der Region können zu den Mittwochsexkursionen am 20. September besichtigt werden. Das UFZ wird bei deren Organisation tatkräftig vom Staatlichen Amt für Umweltschutz Magdeburg (STAU) unterstützt, das im landesweiten Maßstab die Gewässer Sachsen-Anhalts ständig untersucht. Die Gewässerwissenschaftler können sich vor Ort informieren über das Biosphärenreservat Mittlere Elbe, das Bitterfelder Braunkohlerevier und den gegenwärtig gefluteten Goitsche-See, den Harz mit dem Brocken, den Hochwasserschutz in den Elbauen, die Untere Havel. An einem "Nachmittag der offenen Tür" informieren die Magdeburger UFZ-Wissenschaftler über ihre Arbeit in dem vor zwei Jahren neu errichteten Forschungsgebäude in der Brückstraße.