Pressemitteilung vom 7. Oktober 2008

Die Elbe im Wandel - Magdeburger Gewässerschutzseminar

250 Experten/innen aus vier Staaten diskutieren in Magdeburg

Magdeburg. Vom 07. bis zum 10. Oktober 2008 findet das 13. Magdeburger Gewässerschutzseminar statt. Organisiert von der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) treffen sich rund 250 Teilnehmer/innen aus Wissenschaft und Praxis aus Deutschland, der Tschechischen Republik, Polen sowie Österreich unter dem Titel "Die Elbe im Wandel". Zentrale Punkte der Diskussionen und des wissenschaftlichen Austauschs sind Auswirkungen des Klimawandels auf das Elbeeinzugsgebiet, die Elbe als Verkehrsträger sowie die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Elbeeinzugsgebiet. Im Vorfeld des Seminars fand die Tagung der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) statt.

Elbe-Havel-Mündung

Die Elbe-Havel-Mündung
Foto: Norma Neuheiser/UFZ

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Die Elbe als Verkehrsweg

Die Elbe als Verkehrsweg
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Neben den Hochwasserereignissen sind die in den letzten Jahren im Elbeeinzugsgebiet aufgetretenen Niedrigwassersituationen von Wissenschaftlern und Fachexperten auf deutscher und tschechischer Seite untersucht und bewertet worden. Wenn sich der Trend der Klimaentwicklung nach den erarbeiteten Szenarien fortsetzen wird, ist in der Zukunft neben Hochwasserereignissen auch mit häufigerem Auftreten niedriger Wasserstände zu rechnen. Weitere Veränderungen der Wasserverhältnisse im Einzugsgebiet der Elbe sind daher zu erwarten.

Die Teilnehmer/innen des Magdeburger Gewässerschutzseminars diskutieren über die Konsequenzen der Niedrigwasserereignisse. So steigen bei Niedrigwasser nachweislich die Konzentrationen von Schadstoffen in der Elbe, da deren Einfluss bei Niedrigwasser mengenmäßig einen größeren Anteil ausmacht. Vorschläge, wie Belastungen aus Abwässern sowie Schad- und Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft zu begrenzen sind, stehen daher im Mittelpunkt der Diskussionen. Zusätzlich wird die strategische, wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der Elbewasserstraße vor dem Hintergrund der niedrigen Wasserstände durch Wissenschaftler und Behördenvertreter vorgestellt und diskutiert.

Eng verbunden mit diesen Aspekten ist auch die Frage nach dem Erreichen des guten ökologischen Zustandes der Elbe entsprechend der Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Weitere Informationen:

Dr. Slavomír Vosika
Geschäftsführer Sekretariat der IKSE Telefon: 0391 4000-30
sekretariat@ikse-mkol.org

Dr. Wolf von Tümpling
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Department Fließgewässerökologie
Telefon: 0391 8109-300 wolf.vontuempling@ufz.de

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg rund 900 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.

Die IKSE wurde am 8. Oktober 1990 in Magdeburg gegründet. Vertragsparteien sind die Bundesrepublik Deutschland und die Tschechische Republik. Die IKSE erarbeitet Empfehlungen für die Vertragsparteien und koordiniert ihre Umsetzung. Die Delegationen und Arbeitsgruppen in der IKSE setzen sich aus Vertretern/innen von Bundes- und Landesbehörden sowie wissenschaftlichen Institutionen Deutschlands, der Tschechischen Republik, Polens, Österreichs sowie der EU zusammen. Außerdem nehmen Vertreter/innen von Nichtregierungsorganisationen (NGO) an der Arbeit teil. Der Sitz der IKSE ist Magdeburg. Hier unterstützen acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit der Kommission und ihrer Arbeitsgruppen. Arbeitssprachen sind Deutsch und Tschechisch.