Pressemitteilung vom 17. Dezember 2004

Gemeinsam stark

Universität Kassel und UFZ vereinbaren Kooperation

Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember, werden der Präsident der Universität Kassel, Prof. Rolf-Dieter Postlep, und der Wissenschaftliche Direktor des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ), Prof. Georg Teutsch, im UFZ einen Vertrag zur Kooperation zwischen beiden Einrichtungen unterzeichnen.

Im Zentrum des Vertrages steht zum einen eine verstärkte Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Umweltforschung in vier konkreten Themenfeldern und zum anderen die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern im Rahmen von gemeinsamen Lehrveranstaltungen oder der gemeinsamen Betreuung von Doktoranden und Diplomanden.
Professor Postlep und Professor Teutsch erachten diese Kooperation als einen "wichtigen Schritt zur Bündelung und Abstimmung sowie zur synergetischen Nutzung der Kompetenzen für eine exzellente Umweltforschung in Deutschland".

Die vier Themenfelder der Kooperation

  1. Umweltsystemmodellierung – hier sollen die Stärken der Universität Kassel bezüglich der Modellierung von Umweltprozessen auf globaler Ebene (Global Change) und die Betrachtung auf regionalen und lokalen Skalen, so wie sie im UFZ betrieben wird, sich ergänzen.
  2. Gewässermanagement – die Universität Kassel bringt ein hohes Maß an Kompetenz im Bereich der Gewässerökologie in die Kooperation ein, das UFZ neben sozioökonomischen Kompetenzen eine vor allem auf Hydrologie und Schadstoffe ausgerichtete Sichtweise. Diese Kombination ist Voraussetzung, um komplexe Managementstrategien für Gewässer entwickeln zu können.
  3. Stadt- und Regionalforschung – hier werden sich die exzellenten ökonomischen und stadtplanerischen Expertisen der Universität Kassel mit den stadtökologischen und stadtsoziologischen Kompetenzen des UFZ sinnvoll ergänzen.
  4. Environmental Governance – ein sehr neues Forschungsfeld, an dessen Aufbau beide Einrichtungen großes Interesse haben. Inhaltlich geht es darum zu untersuchen, wie gute und sinnvolle umweltpolitische Entscheidungen unter den "realen Bedingungen" möglichst effizient zustande kommen. Mit realen Bedingungen meint man den Aspekt der Einbeziehung neuer Akteure (bspw. Verbände), verschiedener staatlicher Ebenen (EU, Bundesrepublik, Bundesländer etc) sowie neuer umweltpolitischer Instrumente (freiwillige Lösungen, Kooperationslösungen etc).

Warum Universität Kassel und UFZ?

Das UFZ verfügt über rund 350 Wissenschaftler, die Universität Kassel über mehr als 60 Professuren und deren Mitarbeiter, die zu Umweltfragen forschen. Die Kasseler bekennten sich nach einem Imagewechsel im letzten Jahr (www.uni-kassel.de) insbesondere zu den Themen Mensch, Umwelt, Kultur und Technik, wobei eine wachsende Zahl von Studiengängen Schwerpunkte im Umweltbereich setzen. Auf der Suche nach strategischen Partnern traf man Anfang 2004 auf das UFZ, das seinerseits im Begriff war, sich als Helmholtz-Zentrum intensiv um Partnerschaften zu Universitäten zu bemühen. Diese bestehen seit vielen Jahren zu den regionalen Universitäten Leipzig und Halle und konnten in diesem Jahr u.a. durch weitere gemeinsame Berufungen intensiviert und erweitert werden, beispielsweise auf die Universitäten Bayreuth und Jena (gemeinsame Berufungen), die TU Dresden (gemeinsame Berufungen in Arbeit sowie Aufbau des Flood Research Centers) und die Universität Tübingen (gemeinsame Forschungsprojekte). Weitere strategische Allianzen werden im nächsten Jahr folgen.