Zukunftsbilder von multifunktionalen Landschaften unter Klimawandel . Quelle: Helmholtz-Gemeinschaft
Zukunftsbilder von multifunktionalen Landschaften unter Klimawandel
PP5.4 TiM4Land: Transformationen im Landmanagement

TiM4Land: Transformationen im Landmanagement

Plattformprojekt - PP5.4

Die Sicherung der Multifunktionalität von Landschaften in der Zukunft erfordert Strategien zur Abschwächung der Auswirkungen der Klimakrise. Das Landschaftsmanagement ist einer der Hauptfaktoren, die sich auf die Ökosystemleistungen auswirken. Daher sind standortspezifische Informationen über die räumlich heterogene Landschaftsbewirtschaftung von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Minderungsstrategien. Um diese Aufgabe zu unterstützen, will das PP5.4 mit Hilfe von Fernerkundung und terrestrischer Modellierung verbesserte Produkte über Landbewirtschaftungspraktiken bereitstellen, die häufig durch sich ändernde abiotische/biotische Bedingungen verdeckt werden. Folglich können Optionen für die Klimaanpassung in der Land- und Forstwirtschaft sowie ihre Auswirkungen auf verschiedene Landschaftsfunktionen besser definiert werden.


Der Zustand, die Dynamik und die Funktionsweise von Landökosystemen werden durch die anthropogene Bewirtschaftung sowie durch die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen Störungen beeinflusst. Allerdings liegen nur wenige detaillierte Informationen über die Landbewirtschaftung vor, was die Ableitung zuverlässiger Vorhersagen über die Landschaftsdynamik erschwert, insbesondere im Zusammenspiel mit dem Klimawandel. Ziel dieses PPs ist es, die Auswirkungen von Landbewirtschaftungs- und Klimawandelszenarien auf die Multifunktionalität von Landschaften zu ermitteln, indem mechanistische Vegetationsmodellierung mit Fernerkundung und Ökosystembewertungsmodellen kombiniert werden.

Während die Fernerkundung die Klassifizierung von Landnutzungsarten und die Abschätzung ihrer Ausdehnung, der Landschaftszusammensetzung und des Zustands der Landvegetation ermöglicht, trägt die mechanistische Vegetationsmodellierung zu einer expliziten Berücksichtigung der verschiedenen Triebkräfte der Vegetationsdynamik bei (z. B. Holzfällung oder Bewirtschaftungsregime einschließlich ihres Wirkungszeitpunkts). Die Verknüpfung von Bewirtschaftungsinformationen aus verschiedenen Bereichen und idealerweise die Kombination von Vegetationsmodellen mit Fernerkundungsdaten wird die großflächige Anwendung mechanistischer Vegetationsmodelle mit hoher Auflösung auf deutschem (oder europäischem) Maßstab sowie die Interpretation von Fernerkundungssignalen zur Ableitung weiterer Produkte (z.B. zur Landnutzungsintensität) unterstützen. Durch die zusätzliche Integration ökologischer Bewertungsmodelle wird es möglich sein, die Ökosystemleistungen der bewirtschafteten Landvegetation (in Wechselwirkung mit dem Klimawandel) in Szenarien auf lokaler bis regionaler bzw. landschaftlicher Ebene abzuschätzen (Rückkopplung zu Managemententscheidungen).