Arbeitsgruppe „Umweltbezogene Stadtforschung“
Die AG Stadt untersucht umweltbezogene Aspekte der Entwicklung urbaner Räume. Umwelt wird dabei durch natürliche, gebaute und soziale Komponenten sowie deren Wechselbeziehungen charakterisiert. Das Leitbild der Forschung der AG ist Nachhaltigkeit, die durch das Zusammenwirken von Lebensqualität, Resilienz und Ressourceneffizienz operationalisiert wird. Im Vordergrund steht die Analyse der Wechselbeziehungen zwischen Urbanisierung und globalem Wandel, wobei Städte als Orte verstanden werden, in denen die negativen Konsequenzen des globalen Wandels besonders spürbar sind (z.B. Ressourcenknappheit, Umweltrisiken), aber neue nachhaltige Entwicklungspfade entwickelt und gestaltet werden können (Dichte an Innovation und Wissen). Somit sind Synergien und Zielkonflikte zwischen sozialen und ökonomischen Entwicklungen sowie Umweltveränderungen im urbanen Raum sowie des urbanen Wandels von besonderem Interesse.
Leitfragen der AG Stadt
- Wie kann der Ressourcenverbrauch von Städten reduziert bzw. ihre -effizienz gesteigert werden?
- Wie können die Lebensqualität und Gesundheit in Städten erhalten und verbessert werden?
- Wie kann die Resilienz von Städten gegenüber Krisen und Risiken aufrechterhalten bzw. gesteigert werden?
- Welche Synergien und Konflikte entstehen zwischen den verschiedenen Ansätzen der Gestaltung nachhaltiger Entwicklungspfade?
Inhaltliche Schwerpunkte
- Urbanisierungsprozesse mit einem Schwerpunkt auf Wechselwirkungen urbaner Dynamiken mit Ökosystemleistungen, Landnutzungstransformationen, Verwundbarkeiten und Resilienzen, Stadtklima und Luftqualität, Biodiversität, Wasserinfrastrukturen und Energiesystemen sowie dem demographischen und sozialen Wandel
- nachhaltige Quartiersentwicklung und Dynamiken sozialräumlicher Differenzierung
- Entwicklung geeigneter Planungs- und Governance-Ansätze sowie Generierung von Entscheidungs- und Handlungswissen
- Analysen zu Humanexposition und Umweltgerechtigkeit im städtischen Kontext
Methodische Schwerpunkte
- quantitative sozialw. Methoden (statistische Analysen, Fragebogenerhebungen etc.)
- qualitative sozialw. Methoden (Interviews, Inhalts- und Dokumentenanalysen, Fokusgruppen, Szenarien etc.)
- Bewertungsansätze und -methoden (z.B. Nachhaltigkeit, Verwundbarkeit, Lebensqualität, Gerechtigkeit etc.)
- indikatorenbasierte Ansätze und Szenarien
- Modellierung und Visualisierung (u.a. GIS, Kartographie, statistische Modellierung, agentenbasierte Modellierung)
- Erfassung und Bewertung der Humanexpositionen (mobile Messungen)
- transdisziplinäre Ansätze (Gruppendiskussionen, Workshops, Lernnetzwerke, runde Tische, interdisziplinäre Projekte etc.)
Unsere Arbeit zeichnet sich durch hohe Interdisziplinarität aus und zielt darauf ab, Forschungsfragen und -ansätze in enger Kooperation mit der Praxis – d.h. in transdisziplinärer Weise – zu entwickeln.
Sprecher:
Titel: "Planetary Health Modell zur Reduktion von Hitzestress auf Quartiersebene"
- Kabisch / Rink (2020): Beiträge in Stadtsoziologie und Stadtentwicklung.
Handbuch für Wissenschaft und Praxis. - Knapp / Klotz (2020): Geschützte Natur in Halle (Saale)
- Kuhlicke, Kabisch, Rink (2019): Beitrag in The Routledge Handbook of Urban Resilience.
- Schröter, Bonn et al. (2019): Atlas of Ecosystem Services, Springer.
- Köster, Reese et al. (2019): Urban Water Management for Future Cities, Springer.
- Rink / Haase (2018): Handbuch Stadtkonzepte, utb.
- Kabisch, Koch et al. (2018): Urban Transformations, Springer.
Fachartikel sind in der UFZ-Datenbank mit entsprechenden Suchbegriffen zu finden.
Die Inhalte der AG Stadt werden u.a. durch die nachfolgenden Mitarbeiter_innen gestaltet. Die AG lebt jedoch auch durch Gastbeiträge aus Wissenschaft, Praxis und Kommunalverwaltung.
Oliver Gebhardt, Dr. Maximilian Ueberham, Prof. Dr. Sigrun Kabisch, Prof. Dr. Christian Kuhlicke, Dr. Annegret Haase, Dr. Ellen Banzhaf, Prof. Dr. Dieter Rink, Prof. Dr. Uwe Schlink, Daniel Hertel, Anika Schmidt, Juliane Schicketanz, Raphael Karutz, Dr. Sonja Knapp
Die Liste wird fortlaufend aktualisiert.