Pressemitteilung vom 12. Januar 2004

Wechsel an der Spitze des UFZ

Mit Beginn des neuen Jahres steht ein neuer Mann an der Spitze des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle – Professor Georg Teutsch. Für seine neue Aufgabe verlässt er die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wo er seit mehr als 10 Jahren Lehrstuhlinhaber und Professor für Angewandte Geologie und Hydrogeologie ist. Der 47-Jährige tritt mit seinem Wechsel nach Leipzig die Nachfolge des langjährigen Wissenschaftlichen UFZ-Geschäftsführers, Prof. Peter Fritz, an.

Georg Teutsch

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Georg Teutsch, 1956 in Bukarest geboren, begann seine berufliche Laufbahn 1976 mit dem Studium der Geologie in Tübingen. Schon während des Grundstudiums galt sein Interesse insbesondere dem Teilgebiet der Geologie, das sich mit dem Wasser im Untergrund beschäftigt, der Hydrogeologie. Das bewog ihn, bereits nach dem Vordiplom von Tübingen nach Birmingham (GB) zu gehen, wo er Hydrogeologie studierte und 1980 den "Master of Science" in diesem Fach ablegte.
Assistententätigkeiten an den Universitäten von Birmingham und Tübingen folgten, ehe er 1982 als Leiter einer Grundwasserplanungsgruppe für zwei Jahre nach Saudi Arabien ging und sich dort im Auftrag des dortigen Landwirtschafts- und Wasserministeriums mit sehr praktischen Fragen der immer knapper werdenden "Ressource Wasser" beschäftigte.

Zurückgekehrt nach Deutschland gründete er eine eigene Firma zur Softwareentwicklung und begann seine Dissertation "Grundwassermodelle im Karst: Praktische Ansätze am Beispiel zweier Einzugsgebiete im tiefen und weichen Malmkarst der Schwäbischen Alb", die er 1988 an der Uni Tübingen abschloss. Zu diesem Zeitpunkt leitete er bereits zwei Jahre die Grundwassergruppe des Instituts für Wasserbau der Universität Stuttgart. 1993 folgte dann mit der Annahme des Rufes auf eine C4-Professur für Angewandte Geologie und Hydrogeologie die Rückkehr an die Geowissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen.

Themen des Boden- und Grundwasserschutzes standen im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses seines Lehrstuhls. In Sachen Forschungsmanagement machte er auf sich aufmerksam durch ein strategisch kluges Knüpfen von nationalen und internationalen Forschungskontakten (zahlreiche Verbindungen zum Thema Grundwasser bestehen auch mit dem UFZ) sowie eine überaus erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Nicht zuletzt führte dieses erfolgreiche Agieren im Jahr 2000 zur Umwandlung des Lehrstuhls in das "Zentrum für Angewandte Geowissenschaften (ZAG)", das sich heute als personell größter und drittmittelstärkster Arbeitsbereich der Geowissenschaftlichen Fakultät in Tübingen präsentiert. Allein im Zeitraum von 2000 bis 2003 verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl auf 87 Personen, 80 Prozent davon werden über Drittmittel finanziert! Diese Zahlen sprechen für die wissenschaftliche Qualität, die sich unter der Führung von Prof. Teutsch entwickelt hat.

Die Übernahme der Wissenschaftlichen Geschäftsführung des UFZ im Januar 2004, eines Zentrums, dessen Thematik weit über die des Grundwassers hinausgeht, ist für Prof. Teutsch eine neue und große Herausforderung. Er möchte mit seinen Erfahrungen und Fähigkeiten bislang Erreichtes stärken und das UFZ auf neue wissenschaftliche Erfordernisse und administrative Rahmenbedingungen ausrichten. Ein internationales Kompetenzzentrum für Umweltforschung, das maßgeblich an der Lösung drängender Probleme unserer Zeit beteiligt ist, das ist auch seine Vision – ganz im Sinne des UFZ-Gründungsdirektors und seines Vorgängers Peter Fritz.