Pressemitteilung vom 30. April 2013

Arm und sauber oder reich und schmutzig – oder?

Ernst Ulrich von Weizsäcker zu Gast am UFZ

Leipzig. Im Rahmen der UFZ-Vortragsreihe Helmholtz Environmental Lecture spricht Prof. Dr. Dr. hc. Ernst Ulrich von Weizsäcker in einem Vortrag am 13. Mai 2013 über den Zusammenhang zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen und dem Grad der Umweltverschmutzung sowie seine Vorstellungen zu echtem Klimaschutz und ökologischer Preispolitik. Zu dieser Veranstaltung laden wir Sie herzlich ein.

Montag, 13. Mai 2013, 17:00 Uhr
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Veranstaltungszentrum KUBUS
Anmeldung externer Gäste: lecture@ufz.de
Anmeldung Presse: presse@ufz.de

Ernst Ulrich von Weizsäcker

Prof. Dr. Dr. hc. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Foto: Macondo Medien

V. Weizsäcker geht davon aus, dass die Welt seit Ende des 18. Jahrhunderts fünf technologi-sche Zyklen erlebt hat und sich momentan an der Schwelle zu einem sechsten, erstmals „grünen“ Zyklus befindet. Er widerspricht der bekannten These, dass ein Land zunächst wohlhabend werden muss, um Umweltschutz betreiben zu können. Und er ist davon überzeugt, dass es den Entwicklungsländern gelingen kann, die Kurve der Verschmutzung (arm und sauber - reich und schmutzig - reich und sauber) zu „untertunneln“ und direkt reich und sauber zu werden. Im Mittelpunkt seiner Vorstellungen stehen dabei echter Klimaschutz, ernsthaftes Recycling und eine ökologische Preispolitik. „Gleiche Pro-Kopf-Emissionsrechte weltweit!“ ist nur eine seiner zentralen Forderungen.

Der vielfach ausgezeichnete Naturwissenschaftler und Politiker war von 1991 bis 2000 Präsident des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt und Energie und ist seit 2012 Co-Präsident des Club of Rome, einem Kreis aus Vordenkern, die 1972 zum ersten Mal die „Grenzen des Wachstums“ thematisierten. Darüber hinaus ist er Co-Vorsitzender des Gremiums zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen der Vereinten Nationen und Ehrenratsmitglied des World Future Council, der sich als globaler Fürsprecher für die Interessen zukünftiger Generationen in der internationalen Politik sieht. 2010 veröffentlichte der Neffe von Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker sein Buch „Faktor Fünf – die Formel für nachhaltiges Wachstum“. Darin beschreibt er, wie sich die weltweite Ressourcenproduktivität um mindestens 75 bis 80 Prozent steigern lassen würde – also fünfmal so viel Wohlstand aus einer Kilowattstunde entstehen könnte.

Kontakt:

Susanne Hufe (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1630
presse@ufz.de

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).