Pressemitteilung vom 28. Oktober 2000

Symposium am 5. November

Die Pleiße - Schutz und Bewirtschaftung eines intensiv genutzten Flusses

Am 5. November 1998 findet in der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr im UFZ in Leipzig (Permoserstraße 15, Vortragssaal) ein gemeinsames Symposium der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, des Umweltfachamtes Leipzig und des Umweltforschungszentrums statt, in dessen Mittelpunkt die Pleiße, ihr Schutz und ihre Bewirtschaftung stehen. Ein Schwerpunkt des Symposiums wird ein Gutachten zur "Gütebewirtschaftung des Pleiße" sein, das erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt wird.

Die Pleiße war bis 1990 eines der am stärksten belasteten Fließgewässer in Deutschland. Dazu trug neben kommunalen Abwässern vor allem die südlich Leipzigs angesiedelte carbochemische Industrie bei. Der Braunkohleabbau war auch die Ursache für die Verlegung und Abdichtung des Flusses. Mit dem Rückgang der Industrieeinleitungen und dem Ausbau kommunaler Kläranlagen verbesserte sich die Wasserbeschaffenheit der unteren Pleiße von Gewässergüteklasse III bis IV (sehr stark verschmutzt) auf II bis III (kritisch belastet). Eine Reihe von Wasserlebewesen, darunter 13 Fischarten, kommen heute wieder am Unterlauf der Pleiße vor.

Im Zusammenhang mit der Wiederansiedlung von Industrie im Südraum Leipzigs ist der Schutz der Pleiße vor einer erneuten überlastung besonders wichtig. Neben den Industrieeinleitungen sind dabei auch die Haushaltsabwässer zu beachten. Mit Beginn der Flutung der ehemaligen Tagebaue Espenhain und Witznitz entfallen die bisher in die Pleiße eingeleiteten Tagebausümpfungswässer. Damit steht dem Fluss künftig weniger Wasser zur Verfügung.

Diese Situation veranlasste das Regierungspräsidium Leipzig, unter fachlicher Begleitung des Umweltfachamtes und unter Mitwirkung der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, ein Gutachten zur Gütebewirtschaftung der Pleiße zu vergeben, welches nun am 5. November vorgestellt wird. Für den Unterlauf der Pleiße liegt damit als einem der ersten Fließgewässerabschnitte in Sachsen eine umfassende Untersuchung und Bewertung vor. Außerdem sind damit die Weichen für die Umsetzung der künftigen Gewässer-Rahmenrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft gestellt.

Weitere Fachvorträge berichten über bergbaubedingte Veränderungen der Gewässer in Mitteldeutschland und zeigen, welche Bedeutung diffuse Stoffeinträge aus dem Einzugsgebiet für die Pleiße haben. Ausführungen zur Wasserbeschaffenheit des Flusses in der Vergangenheit und Gegenwart verdeutlichen die Notwendigkeit eines umfassenden Gewässerschutzes. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Ziel des Landesentwicklungsplanes - Gewässergüteklasse II (mäßig belastet) für alle Fließgewässer mit schlechter Beschaffenheit - auch für die Pleiße erreicht werden kann.