Pressemitteilung vom 1. Juli 2010

Brigitte-Gedek-Science-Award für Nachwuchswissenschaftler

Die Arbeitsgruppe um Dr. Tobias Polte vom Department für Umweltimmunologie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig und der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Universität Leipzig hat den mit 10.000 Euro dotierten Brigitte-Gedek-Science-Award der Gesellschaft für Mykotoxin-Forschung erhalten. Die Wissenschaftler konnten im Mausmodell eine allergieverstärkende Wirkung durch Stoffwechselprodukte bestimmter Schimmelpilze zeigen.

Schimmelpilze

Schimmelpilze gelten als eine Ursache für die dramatisch zunehmende Häufigkeit von allergischen Erkrankungen in den letzten zwei Jahrzehnten.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Die Ergebnisse, die im renommierten Fachblatt "American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine" veröffentlicht wurden, beschreiben erstmalig einen Mechanismus, der das in epidemiologischen Studien beobachtete verstärkte Auftreten bestimmter Allergien bei Schimmelpilzbefall im Haushalt erklären könnte.

"Wir konnten in unserer Arbeit nicht nur zeigen, dass die Mykotoxine zu verstärkten allergischen Symptomen führten, sondern haben zudem auch einen Großteil der für diese Wirkung zugrunde liegenden Mechanismen aufgeklärt", so Dr. Tobias Polte. "Für uns ist die Auszeichnung außerdem eine Anerkennung für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Hochschulmedizin und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung", so Dr. Polte und Prof. Simon, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Das Labor der Nachwuchsgruppe ist im Max-Bürger-Forschungszentrum angesiedelt und ist ein wichtiger Baustein für den profilbildenden Forschungsbereich "Veränderte Umwelt und Krankheit" der Universität Leipzig. Die Nachwuchsgruppe wird über einen Zeitraum von fünf Jahren von der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert, um jungen Wissenschaftlern eine frühe Selbstständigkeit zu ermöglichen und zudem zu einer besseren Vernetzung zwischen Helmholtz-Zentren und Universitäten zu führen. Jeweils 125.000 Euro kommen dazu jährlich von der Helmholtz-Gemeinschaft und vom UFZ.

Der Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre von Prof. Brigitte Gedek zur Förderung von wissenschaftlich herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Forschung an Schimmelpilzgiften gestiftet und wurde erstmals im Jahr 2000 vergeben.

Veröffentlichung: Schütze N, Lehmann I, Bönisch U, Simon JC, Polte T (2010).
Exposure to mycotoxins increases the allergic immune response in a murine asthma model. Am J Respir Crit Care Med 181: 1188-1199.

Weitere Informationen

Dr. Tobias Polte
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1545
Dr. Tobias Polte
bzw.
Medizinische Fakultät, Johannisallee 30, 04103 Leipzig
Telefon: (0341) 97-22 16 2
tobias.polte@medizin.uni-leipzig.de
Nachwuchsgruppe an der Uni Leipzig

Prof. Dr. med. Jan C. Simon
Leiter der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Universität Leipzig
Tel. 0341- 97-18600
Klinik für Dermatologie und Allergologie der Universität Leipzig

oder

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Pressestelle
Tilo Arnhold
Telefon: (0341) 235 1269
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Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 900 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

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