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UFZ-Newsletter Oktober 2016

6 UFZ-Newsletter | Oktober 2016 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Seit ihrem Studium der Biologie an der Florida State University ist die Forscherin fasziniert von Pflanzen. 2003 wurde sie an der Universität Pittsburg mit einer Arbeit über Pflanzenpopulationsökologie promo- viert. Darauf folgten Aufenthalte als Post- Doc an der University of Florida und dem kalifornischen National Center for Ecological Analysis and Synthesis. 2005 erhielt Knight an der Washington University in St. Louis zunächst eine Stelle als Assistant Professor, später als Associate Professor. Die Wissenschaftlerin erforscht vor allem die Entwicklung der Artenvielfalt von Pflanzen über lange Zeiträume. „Tiere, Insekten und Mikroorganismen interessieren mich eigent- lich nur dann, wenn sie einen Einfluss auf meine Pflanzen haben“, erklärt die Biologin. Mehr als hundert Jahre alte Quellen 2013 hatte sie als Wissenschaftlerin an der Washington University mit einer Studie für Unter Pflanzen fühlt sich Tiffany Knight wohl. In einem Gewächshaus im Botani- schen Garten der Universität Halle-Witten- berg schaut sich die US-Amerikanerin die vielen verschiedenen Arten fasziniert an. „Diese Art ist einzigartig!“, ruft sie, schaut kurz auf und widmet sich dann wieder dem vielfältigen Grün. Pflanzen sind sehr wichtig für die Menschen und die Umwelt: „Sie wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um, regulieren unser Klima und erbringen für die Menschheit notwendige Dienste.“ Deshalb sei es spannend und wichtig, die Entwick- lung der Artenvielfalt von Pflanzen auf der ganzen Welt zu erforschen. Tiffany Knight ist seit dem 1. Februar Profes- sorin für „Räumliche Interaktionsökologie“ an der halleschen Universität und leitet gleichzeitig eine Gruppe im UFZ-Department Biozönoseforschung. Ihr Arbeitsort wird vor allem das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) sein. Aufsehen gesorgt, die die Entwicklung eines Landstrichs in der Nähe der Kleinstadt Carl- inville im US-Bundesstaat Illinois über die letzten rund 120 Jahre untersucht. Knight wollte die Entwicklung der Artenvielfalt in- nerhalb dieses Zeitraums untersuchen. Bei ihren Recherchen ist sie dabei auf die Arbeit von Charles Robertson gestoßen, einem Na- turforscher, der Ende des 19. Jahrhunderts die Interkationen zwischen Pflanzen und Bestäubern, also vor allem Bienen, in Carlin- ville untersuchte. „Robertson hat in etwa 20 Jahren mehr als 450 Pflanzenarten und ihre Bestäuber untersucht. Dabei hat er einige Insektenarten neu entdeckt und erstmals beschrieben“, berichtet Knight. Robertsons Arbeit stellte die Grundlage für Knights Forschung dar: Sie wollte vergleichen, ob es heutzutage immer noch genauso viele Arten gibt wie damals. Für ihre Forschung konzentrierten sich Knight und ihre Kollegen auf eine bestimmte Pflanzengemeinschaft, die Ephemere. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die nur für eine kurze Zeit im Frühling nach der Schneeschmelze blühen. Rund 109 Bienenarten hatte Robertson bei den Ephemeren damals beobachtet. „Wir konnten 120 Jahre später aber nur noch etwa die Hälfte der Bienenarten finden“, berichtet Knight. Dieser starke Rückgang der Artenvielfalt hat Folgen für das lokale Ökosystem: „Ende Humboldt-Professorin Tiffany Knight ist aus den USA nach Mitteldeutschland gewechselt, um die Biodiversitätsforschung an UFZ, Uni Halle und iDiv zu stärken. (Foto: Markus Scholz) Die US-Amerikanerin Prof. Dr. Tiffany Knight erforscht, wie sich pflanzliche Öko- systeme über lange Zeiträume verändern und ob ein Verlust der Artenvielfalt auch zu einer Beeinträchtigung des Ökosystems führen kann. Dazu benutzt sie Daten von Naturforschern aus dem 19. Jahrhundert, bereist Inseln und plant Expeditio- nen. Im Februar 2016 ist die renommierte Biodiversitätsforscherin aus den USA nach Mitteldeutschland gewechselt. Möglich wurde das durch eine Alexander von Humboldt-Professur, die das UFZ gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eingeworben hat. Die Forscherin wurde zudem für die Helmholtz- Rekrutierungsinitiative ausgewählt. Pflanzen sind ihre Welt

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