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UFZ-Newsletter Oktober 2016

10 UFZ-Newsletter | Oktober 2016 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Teams gefunden hätten. Herausforderungen sind insbesondere sprachliche Barrieren, unterschiedliche Wissenschaftskulturen, die Suche nach passenden Akteuren vor Ort oder auch praktische Fragen wie die Einfuhr von Geräten zu Forschungszwecken ins Aus- land. Dies sei zwar allen Beteiligten bekannt, müsste aber in der Forschungspraxis und Forschungsförderung noch stärker beachtet werden. NGOs als Türöffner Wichtig als Türöffner bei internationalen Forschungsprojekten sind die Nicht-Regie- rungsorganisationen (NGO). „Die NGOs sind notwendige Multiplikatoren des Wissens und haben viele Erfahrungen“, betont Peter Moll vom Beratungsteam M&Z Consulting Science for Sustainable Development. Das wurde auch in den Regionalprojekten deutlich; etwa bei „The Future Okavango (TFO)“, einem Projekt, in dem ein inter- „Entscheidende Erkenntnis unserer Arbeit ist, dass der Spagat zwischen einer nachhalti- gen Landnutzung und der Ernährungssicher- heit für die Menschheit gelingen kann“, zog Prof. Dr. Ralf Seppelt eine erste Bilanz. Sep- pelt leitet das wissenschaftliche Begleitvor- haben GLUES (Global Assessment of Land Use Dynamics, Greenhouse Gas Emissions and Ecosystem Services). Möglich sei der Spagat, wenn Landwirte ökologisch vertret- bar Flächen intensivierten, Nahrungsmittel weltweit besser verteilt seien, der Mensch seine Ernährungsgewohnheiten ändere und er weniger wegwerfe. Das GLUES-Team führte Forschungsergebnisse aus den zwölf Regionalprojekten zusammen. „Inter- und Transdisziplinäre Forschung in internationa- len Teams führt zu neuen Forschungsergeb- nissen“, erklärte Seppelt, der am Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung (UFZ) das Department Landschaftsökologie leitet. Es brauchte aber oft einige Zeit, bis sich diese nationales Forscherteam nachhaltiges Landmanagement im Okavango-Becken in Botswana, Namibia und Angola entwickelt. „Viele Landwirte setzen lediglich Altbekann- tes um und verpassen damit, neues Wissen anzuwenden“, sagt Maxon Simfukwe, der als Stakeholder im TFO-Projekt mitarbeitet. Da- mit die Umsetzung vor Ort funktioniert, brau- che es eine NGO, die sich mit den örtlichen Gegebenheiten auskennt. „Damit können der Umgang mit lokalen Behörden und Politikern sowie die Anpassung an die örtliche Kultur gelingen“, sagt Domoina Rakotomalala vom WWF Madagaskar. Sie arbeitete bei SuLaMa mit, einem Projekt zum nachhaltigen Land- management auf dem Mahafaly Plateau in Süd-West Madagaskar. Eine Erkenntnis sei gewesen, dass man regionale Schlüssel- institutionen wie Verwaltungsorgane und politische Gremien möglichst früh in den Prozess vor Ort einbinden muss, um später die Ergebnisse dauerhaft nutzen zu können. In SuLaMa habe man deshalb zu Beginn des Vorhabens Forscher und lokale Akteure zusammenkommen lassen. Der Anspruch: Die wissenschaftliche Expertise soll im Land bleiben, wenn die deutschen Forscher wieder in ihre Heimat zurückkehren. Im Fokus stand bei einigen Regionalpro- jekten auch die Frage, wie nachhaltig die Strukturen des Forschungsprojekts sowie dessen wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt werden können. „Unsere Kommuni- kationsnetzwerke mit Wissenschaftlern und Technikern bleiben auch nach Ablauf des Reisanbau auf den Philippinen (Foto: André Künzelmann, UFZ) Fast sieben Jahre forschten mehr als 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- ler rund um den Globus in Sachen nachhaltiger Landnutzung: Ob zum nachhaltigen Anbau von Reis in Südostasien, zur landwirtschaftlichen Nutzung von Steppen in Sibirien, zu Ökosystemleistungen entlang des Okavango-Flusses im Süden Afrikas oder zur nachhaltigen Landbewirtschaftung an Ost- und Nordsee-Küste. Mit einer dreitägigen Tagung fand die Fördermaßnahme „Nachhaltiges Landmanagement“ im Frühjahr dieses Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt. 350 internationale Forscher, Praktiker sowie lokale und regionale Akteure aus den zwölf Regionalprojekten ka- men dazu in Berlin zusammen. Ihr Blick richtete sich vor allem in die Zukunft: Was sind die Lessons-learned? Welche Themen sind für zukünftige Forschungsprogram- me relevant? Wie lässt sich vor Ort die Umsetzung der Forschungsergebnisse auch nach Projektende kontinuierlich weiterführen? Nachhaltige Landnutzung – lessons learned?

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