V O R W O R T VORWORT WEICHEN STELLEN. Eine gesunde Umwelt ist die Voraussetzung für die mensch- liche Existenz und gesellschaftliche Entwicklung. Daran besteht kein Zweifel. Menschen brauchen sauberes Wasser, intakte Böden, auf denen Nahrung wächst, Wälder, die Holz liefern, die Wasser und Kohlendioxid speichern, Gewässer, in denen Fische leben können, Rohstoffe, die Nahrung, Material und Energiequelle zugleich sind, Landschaften zum Leben und Erholen. Doch immer mehr Menschen konkurrie- ren um die gleichen Ressourcen. Viele Lebensgrundlagen gehen verloren oder verlieren an Qualität. Wasser wird nicht nur knapp, es wird auch zunehmend verschmutzt. Böden erodieren oder werden versiegelt. Flüsse büßen ihre Auen ein. Genetische Ressourcen, Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume verschwinden. Unser integrativer Forschungs- und Syntheseansatz ist angesichts der engen Verflechtung von Ursachen und Wirkungen, der hohen Komplexität und der Tragweite der Umweltthemen unverzichtbar. 1991 waren es die ökologischen und sozialen Probleme in der von Chemie und Braunkohle geprägten Region um Leipzig, Halle und Bitterfeld, der jahrzehntelange Raub- bau an der Natur und eine Studie über den Zustand der Umweltforschung in den neuen Bundesländern, die das Bundesforschungsministerium und den Wissenschaftsrat 1991 überzeugt hatten, ein „breit angelegtes Zentrum zur Erforschung der Ökologie industrieller Ballungsgebiete“ in Leipzig oder Halle zu gründen. Als das UFZ am 2. Januar 1992 schließlich seine Arbeit aufnahm, war es die erste und einzige Forschungseinrichtung der Bundesrepublik, die sich ausschließlich mit Umweltforschung befasste – und sie ist bis heute die einzige Forschungseinrichtung der Helmholtz - Gemeinschaft mit diesem speziellen Profil. Zu den Aufgaben des UFZ gehörte zum einen die Grund- lagenforschung, um Umweltprobleme in hochbelasteten Landschaften zu verstehen und Beiträge zur Methodenent- wicklung und Theoriebildung in der Ökosystemforschung zu erarbeiten. Zum anderen wurde untersucht, welche technischen und sozio - ökonomischen Voraussetzungen notwendig sind, um gestresste Landschaften und Ökosys- teme zu sanieren oder zu renaturieren. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Forschungsstra- tegie des UFZ verschoben: Im Mittelpunkt stehen seitdem 2 nicht mehr nur Sanierung und Renaturierung und die Region um Leipzig, Halle und Bitterfeld, sondern globale Umweltprobleme, die durch den Klima- und Landnutzungs- wandel, demografische Veränderungen und Migration, den wachsenden Energie- und Nahrungsbedarf oder den Biodiversitätsverlust hervorgerufen werden. Heute ist das UFZ mit seinen 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein national und international anerkanntes Kompetenzzentrum für Umweltforschung. Unser Forschungs- gegenstand ist die terrestrische Umwelt als Teil des Systems Erde. Unsere Stärke ist der integrative Forschungs- und Syntheseansatz, der angesichts der engen Verflechtung von Ursachen und Wirkungen, der hohen Komplexität und der Tragweite der Umweltthemen unverzichtbar ist. Unsere Tradition ist es, von der Grundlagenforschung bis in die Anwendung aktiv zu sein. Wir sind zuverlässiger Partner, Wissensvermittler und Berater: Die Expertise von UFZ - Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern ist im Welt-