Internationale WasserforschungsAllianz Sachsen

Capacity Development

Aufgabenstellung

Capacity Development (CD) und Wissenstransfer werden als zentrale Elemente für eine nachhaltige Implementierung innerhalb von IWRM Projekten angesehen. Die Herangehensweise an diese essentiellen Faktoren erfolgt jedoch oft unkoordiniert und unangepasst an regionale Besonderheiten.

Ein wesentliches Ziel von IWAS ist daher eine systematische und koordinierte Methodik für capacity development zu generieren, so dass Anpassungsstrategien, Werkzeuge und Methoden nachhaltig implementiert werden können. Hierzu wurden allgemeine CD Leitlinien erstellt, welche die Grundlage bilden für die CD-Strategie des Regionalvorhabens Osteuropa.

Das übergeordnete Ziel des AP Capacity Development ist die Unterstützung der anderen APs bei der effizienten Verbesserung der Oberflächengewässerqualität durch die Stärkung der Kompetenzen der relevanten Akteure des Flußgebietsmanagements (wissenschaftliche Institutionen auf regionaler und nationaler Ebene, Vodokanal-Unternehmen, sowie Umwelt- und Wasserverwaltungen).

Methodik

Gemäß dem allgemeinen IWAS CD- Konzept ist der erste Schritt innerhalb des CD-Prozesses die Analyse der gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Situation (Institutionenanalyse) inklusive einer Analyse der relevanten, im Wasserbereich tätigen Akteure (Akteursanalyse). Diese Analysen wurden unter Federführung des AP Governance durchgeführt. Diese Untersuchungen werden als zwingende Voraussetzung angesehen für ein profundes capacity assessment. Anhand dieser Bedarfsanalyse können sowohl vorhandenen Kompetenzen, als auch fehlende Kompetenzen im Hinblick auf ein operatives Flußgebietsmanagement identifiziert werden.

Auf Grundlage dieser Bedarfsanalysen werden in Absprache mit den jeweiligen Partnern CD-Maßnahmen vorgeschlagen, die für die Verbesserung der Kompetenzen vor Ort notwendig sind.

Maßnahmen können unterschiedlicher Natur sein, sollen jedoch nicht nur der Personalentwicklung dienen, sondern auch der Stärkung der Institutionen und somit auch indirekt zu einer Stärkung des politischen und gesellschaftlichen Systems beitragen: Aus- und Weiterbildung von Praktikern in den Vodokanal-Unternehmen, Unterstützung der wissenschaftlichen Ausbildung, Wissensaustausch und -Vermittlung, oder die Stärkung des Flußgebietsmanagements durch Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Verwaltungen. Entscheidend für den Erfolg solcher Maßnahmen ist jedoch der Aufbau von funktionierenden Netzwerken sowohl im akademischen, als auch im wirtschaftlichen Bereich, um u.a. den Erfahrungsaustausch zu gewährleisten. So erfolgt derzeit die Stärkung eines Netzwerkes von Wasser- und Abwasserunternehmen (Ukrvodokanalekologia) unter Berücksichtigung der institutionellen Gestaltung des Abwassersektors in der Ukraine.

Ergebnisse

Anhand der durchgeführten Analysen konnten schon verschiedenste Maßnahmen geplant und durchgeführt werden.

Im wissenschaftlichen Bereich wurde begonnen, Netzwerke aufzubauen zwischen unseren ukrainischen Partneruniversitäten und dem IWAS-Konsortium. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf gemeinsame Forschungsarbeiten, die Ausrichtung gemeinsamer Konferenzen und die Durchführung gemeinsamer Meßexkursionen. Die Situationsanalyse ergab, dass auch die wissenschaftliche Ausbildung im Wasserbereich noch sehr stark sektoral geprägt ist. Daher werden gemeinsam mit unseren Partneruniversitäten maßgeschneiderte Vorlesungsreihen zu IWRM erstellt. Auch in den Forschungsfeldern zu IWRM und insbesondere zu Modellierung soll eine verstärkte Zusammenarbeit erfolgen, so dass die ukrainischen Universitäten näher an den europäischen Forschungsraum gebracht werden können.

Die Bedarfsanalyse für die Wasser- und Umweltverwaltungen ergab, dass prioritär im Bereich Behördenzusammenarbeit und Monitoring/Datenmanagement Maßnahmen nötig sind, um die nötigen Kompetenzen in Hinblick auf ein funktionierendes Flußgebietsmanagement zu entwickeln. Das beinhaltet auch, die bereits bestehenden Strukturen des Flußgebietsmanagements (Flußgebiets- Rat und Verwaltung Westlicher Bug) zu stärken.

Für die Vodokanal-Unternehmen konnten einige Workshops unter Federführung der SE-DD und DREBERIS durchgeführt werden, u.a. zu Gebührenkalkulation, Aufbau eines Fachverbandes und zu Finanzierungsmöglichkeiten von PPP-Modellen. Auch wurde eine große Messkamapagne mit einem mobilen Messlabor durchgeführt, bei der in 11 Vodokanal-Unternehmen die Schadstofffrachten und Durchflußmengen der Kläranlagen gemessen worden sind. Für den Transfer technischer Standards wurde ein erstes grundlegendes Regelwerk übersetzt und diskutiert. In enger Zusammenarbeit mit DVGW und DWA wurden auf verschiedenen Workshops das System der technischen Regelwerke und Standardsetzung in Deutschland vorgestellt und eine Umsetzung ähnlicher Verfahren in der Ukraine erörtert. Auf diese Weise soll die Stärkung des ukrainischen Wasser- und Abwasserverbandes (Ukrvodokanalekologia) erfolgen.

IWAS-mobiles Messlabor

Abb.1 IWAS-mobiles Messlabor

Aufbau meteorologische Station

Abb.2 Aufbau meteorologische Station

Kontakt

Gunda Röstel
Stadtentwässerung Dresden
gunda.roestel@se-dresden.de

Marco Leidel
Technische Universität Dresden
Professur für Meteorologie
marco.leidel@tu-dresden.de

Corinna Weigelt
DREBERIS GmbH
corinna.weigelt@dreberis.com

Animation

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Film

Brasil - Water for Brasilia

Links

IWAS Environmental Earth Sciences Special Issue


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