TURBATS

Räumlich-statistische Modellierung der Kollisionsrisiken von Fledermäusen mit Windkraftanlagen

Projekbetreuung: Dr. Reinhard Klenke
Bearbeitung: Aleksandra Zarzycka, Dr. Reinhard Klenke,
Förderung durch: DBU MOE-Austauschstipendienprogramm
(FKZ: 30016/668)
Externe Kooperationspartner/Betreuer: Dr. Agata Hościło,Dr. Marcin Brzeziński
Projektmanagement: Dr. Reinhard Klenke
Projektlaufzeit: 08.02. 2016 - 07.08. 2016

Motivation & Beschreibung

Eine der wichtigsten Aufgaben für die Minimierung der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung ist die Reduzierung der Treibhausgase aus kohlebasierten Energiequellen. Neben der Reduktion des Energieverbrauchs ist die Etablierung erneuerbarer Energiequellen eine der möglichen Maßnahmen für die Erreichung dieses Zieles. Allerdings können die dafür nötigen technischen Anlagen bzw. davon ausgehende Wirkungen auch eine Bedrohung für die biologische Vielfalt darstellen. Die erhöhte Mortalität von Fledermäusen und Vögeln aufgrund von Kollisionen mit Windkraftanlagen stellt dabei eine der bedeutsamsten negativen Umweltauswirkungen von Windenergie dar.

Deutschland gehört weltweit zu den führenden Ländern im Bereich der Windenergienutzung und erreichte 2015 im internationalen Vergleich mit 41.651 MW installierter Leistung den dritten Platz (GWEC 2015). Im östlichen Nachbarland Polen ist die Windenergieinfrastruktur mit derzeit nur 5.010 MW Leistung bisher zwar wesentlich weniger entwickelt, aber eine weitere Entwicklung in diesem Bereich ist zu erwarten (EWEA 2015).

Deutschland kann dementsprechend als Fallstudie dienen, um die Situation in Polen in den kommenden Jahrzehnten zu prognostizieren. Eine vergleichende Analyse der Windenergieauswirkungen auf Fledermäuse in Polen und Deutschland kann wichtige Beiträge für die Minderung oder gar Vermeidung von Konflikten bei der Nutzung von Windenergie liefern.

In unserem Projekt werden die verfügbaren Kollisionsdaten aus Westpolen und Ostdeutschland vergleichend analysiert. Dabei wollen wir versuchen, diejenigen öko-geographischen Faktoren zu identifizieren, die das Kollisionsrisiko mit Windkraftanlagen begünstigen. Das kann nicht nur helfen, Regionen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Kollisionen mit Windkraftanlagen abzugrenzen, sondern auch Grundlagen für eine verbesserte Regionalplanung zu liefern. Damit wollen wir sicherstellen, dass die negative Auswirkungen des Windenergieausbaus auf die regionalen, grenzüberschreitenden und wandernden Populationen von Fledermäusen abgemindert werden.

TURBATS steht in engem inhaltlichen Zusammenhang zu den Projekten BIRDS & BLADES sowie EE-Monitor