Einzugsgebiet der Saale

Einzugsgebiet der Saale, Teileinzugsgebietsgrenzen, Karte
Saale

Die Saale stellt einen der Hauptnebenflüsse der Elbe dar. Das gesamte Einzugsgebiet befindet sich praktisch in Deutschland. Basierend auf den Relief- und Bodenverhältnissen kann der deutsche Anteil des Elbe-Einzugsgebietes in drei typische Naturräume gegliedert werden: Das pleistozäne Tiefland, das Lösshügelland und die Mittelgebirge im Süden der Region. Das Einzugsgebiet der Saale deckt weite Teile des Lösshügellandes und der Mittelgebirge ab. Die Länge des Flusses beträgt etwa 320 km. Die Fläche des Einzugsgebietes beläuft sich auf etwa 24,000 km². Die Hauptnebenflüsse der Saale sind Unstrut, Weiße Elster und Bode. Im Gebiet befinden sich die Städte Leipzig, Halle, Erfurt, Gera und Jena. Das Relief des Gebietes ist als heterogen einzustufen. Es werden Höhen zwischen 50 m und über 1100 m ü.d.M. im Harz erreicht. Die Mittelgebirge werden durch Harz, Vogtland und Thüringer Wald repräsentiert.

Der langjährige, mittlere Niederschlag beträgt um 700 mm/Jahr. Der langjährige, mittlere Abfluss der Saale beläuft sich am Gebietsauslass auf etwa 115 m³ s-1, der spezifische Abfluss beträgt 4.85 l s-1 km-2, was einem mittleren jährlichen Abfluss von 3.63×109 m³ entspricht. Die hydrologischen Verhältnisse sind durch Spitzenabflüsse im Winter- und Frühjahr geprägt. Im oberen Teil des Einzugsgebietes befinden sich zahlreiche, regulierende Stauseen.

Nährstoffeinträge stellen die am weitesten verbreitete Form von Beeinträchtigungen der Wasserqualität dar. Aufgrund der fruchtbaren Lössböden sind über 60% des Gebietes landwirtschaftlich genutzt. Dies stellt die bedeutendste Quelle des diffusen Nährstoffeintrages in die Gewässer dar.

Die Saale und ihre Nebenflüsse werden intensiv zur Trinkwassergewinnung für Haushalte, Industrie und Landwirtschaft genutzt. Obwohl seit Beginn der 1990er Jahre aufgrund der Aufgabe zahlreicher Industrieanlagen und Einführung neuer Anlagen die Emissionen von diffusen Quellen beträchtlich zurückgegangen sind, können die diffusen Einträge durch die Landwirtschaft noch immer nicht ausreichend kontrolliert werden.
(Quelle: eigene Untersuchungen und Krysanova, V., Haberlandt, U., 2002. Assessment of nitrogen leaching from arable land in large river basins. Part I. Simulation experiments using a process-based model. Ecological Modelling 150, 255-275.)

Projekt:

Integriertes Flussgebietsmanagement am Beispiel der Saale (haushaltsfinanziert)
Laufzeit: 2001 bis 2004. Projekthomepage
Teilprojektleitung "TP1 : Wasser- und Stoffhaushalt und Landnutzung": Dr. Martin Volk

Ziele der derzeitigen Untersuchungen im Einzugsgebiet der Saale

  • Untersuchungen zur Modellsensitivität und Modellierung der Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt (unter Verwendung verschiedener Modellsysteme wie SWAT and SME).
  • Erfassung der Entwicklung der Landwirtschaft und Landnutzung im UG mittels Agrarstatistik und Fernerkundung sowie Szenarien zur zukünftigen Landnutzungsentwicklung
  • Untersuchungen zur einzugsgebietsbezogenen Steuerung von Abflusskomponenten (Gerinneabfluss, Basisabfluss)
  • Entwicklung von datenbasierten Modellen
  • Erstellung einer Einzugsgebietsdatenbank

Ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Volk, Dr. Luis Samaniego, Prof. Dr. Ralf Seppelt
Ehemalige Mitarbeiter: Dr. Gerd Schmidt, Dr. Karsten Schulz