Veranstaltungshinweis vom 14. März 2019

Urbane Wärmewende - Chancen und Herausforderungen

Diskussionsveranstaltung am 27. März 2019 im UFZ

Eine CO2-freie städtische Wärmeversorgung steht im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung am 27. März im UFZ. Ziel dieser Veranstaltung ist es, politische Akteure und Entscheidungsträger mit Experten aus Forschung und Wirtschaft zusammenbringen, um Möglichkeiten und Voraussetzungen einer innovativen Wärmeversorgung für urbane Räume zu erörtern. Anmeldungen über https://www.ufz.de/index.php?de=46007

Etwa drei Viertel der deutschen Bevölkerung wohnt in Städten, die deshalb auch einen entsprechend großen Ressourcen- und Energieverbrauch aufweisen. Daher spielen urbane Räume eine Schlüsselrolle bei der Steigerung von Energieeffizienz und somit der Senkung von Schadstoffemissionen, was für das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung sowie den Ressourcenschutz unabdingbare Voraussetzung ist.

Obwohl die Bereitstellung von Wärme und Kälte mit knapp 51 Prozent Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland die mit Abstand größte Rolle im Vergleich zu Strom und Verkehr spielt, fehlen bislang ausgewogene und abgestimmte Konzepte zur Neugestaltung dieses Bereichs. Die Notwendigkeit wird noch dadurch verstärkt, dass bundesweit lediglich circa 13 Prozent der erzeugten Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen stammt und dieser Anteil seit mehreren Jahren stagniert. In Großstädten mit umfassend ausgebauten Systemen zur Fernwärmeversorgung ist dieser Prozentsatz häufig noch deutlich geringer. Nicht zuletzt aus diesem Grund wird in jüngster Zeit in Städten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt/M., aber auch in Leipzig über Konzepte nachgedacht, die das große Effizienzpotenzial urbaner Räume im Wärmesektor nutzen. Leipzig hat sich beispielsweise entschlossen, bei der Fernwärmeversorgung ab 2023 vollständig aus dem Kohlesektor auszusteigen.

Kernelemente einer urbanen Wärmewende sind unter anderem die verstärkte Nutzung von Abwärme, der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Systeme und die Wärmespeicherung. Da eine Reihe erneuerbarer Energiequellen sich auf den Sommer konzentrieren, stellen gerade diese Speicher eine wichtige Komponente des Umbaus urbaner Systeme zur Wärme- und Kälteversorgung dar. Dabei spielt der geologische Untergrund eine entscheidende Rolle, denn der bietet gegenüber der Installation technischer Großspeicher über Tage großflächige Bereiche an, die zwar einer sorgfältigen Erschließung bedürfen, in der Folge jedoch mit vergleichsweise geringem Aufwand bewirtschaftet werden können.

Das Ziel der Veranstaltung "Urbane Wärmewende" ist es, politische Akteure und Entscheidungsträger mit Experten aus Forschung und Wirtschaft zusammenbringen, um Möglichkeiten und Chancen einer innovativen Wärmeversorgung für urbane Räume zu diskutieren. Es sollen Wissensdefizite und aktuelle Hemmnisse erörtert werden, um Strategien für eine zielorientierte Forschung und darauf aufbauende Stadtplanungen zu entwickeln.

Programm:

17:30 Begrüßung
Prof. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des UFZ

17:45 Referat
Christian Maaß, Geschäftsführer der Hamburg Institut Consulting GmbH und ehemaliger Staatsrat (Staatssekretär) in der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

18:30 Podiumsdiskussion
Chancen, Risiken, Defizite und Entwicklungspotenziale der Wärmewende in Ostdeutschland mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

  • Burkhardt Jung, Oberbürgermeister Stadt Leipzig (angefragt)
  • Stefan Branks, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 
  • Christian Maaß, Hamburg Institut, Planer und Konzeptentwickler
  • Prof. Andreas Dahmke, Institut für Geowissenschaften, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Pionier und Experte in der Forschung zu Wärmespeichern
  • Karsten Rogall, Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig GmbH

Moderation:

  • Dr. Hans Hermann Richnow (UFZ), Biogeochemie der Wärmespeicherung, Umweltverträglichkeit und Risiken der Wärmespeicherung im Untergrund
  • Prof. Olaf Kolditz (UFZ), Angewandte Umweltsystemanalyse, Simulation und Softwareentwicklung für geothermische Energiesysteme

Anmeldungen über https://www.ufz.de/index.php?de=46007


Weitere Informationen

Dr. Hans-Hermann Richnow
Leiter UFZ-Department Isotopenbiogeochemie
hans.richnow@ufz.de

Prof. Dr. Olaf Kolditz
Leiter UFZ-Department Umweltinformatik
olaf.kolditz@ufz.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

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Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

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