Pressemitteilung vom 28. März 2022

Sicherheit von Chemikalien im Fokus: Gemeinsame Forschung für den Schutz von Mensch und Umwelt

Bundesinstitut für Risikobewertung und UFZ vereinbaren enge Zusammenarbeit

Täglich kommen Menschen mit einer Vielzahl chemischer Stoffe in Kontakt. Über verschiedene Wege verteilen sich diese auch in der Umwelt. Für die Bewertung der Risiken chemischer Substanzen und Stoffgemische für Mensch und Umwelt wurden in den letzten Jahren vielfältige neue Methoden und Konzepte entwickelt. Der Austausch über und die Weiterentwicklung von Innovationen in der experimentellen Toxikologie und Analytik stehen im Mittelpunkt der Forschungskooperation, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) jetzt vereinbart haben. Zu diesem Anlass unterzeichneten BfR-Präsident Professor Andreas Hensel und die Geschäftsführer des UFZ, Professor Georg Teutsch und Dr. Sabine König, einen Kooperationsvertrag. 

V.l.n.r.: Prof. Dr. Andreas Hensel (BfR-Präsident), Prof. Dr. Georg Teutsch (wiss. GF UFZ), Dr. Sabine König (admin. GF UFZ) Foto: André Künzelmann / UFZ
V.l.n.r.: Prof. Dr. Andreas Hensel (BfR-Präsident), Prof. Dr. Georg Teutsch (wiss. GF UFZ), Dr. Sabine König (admin. GF UFZ)
Foto: André Künzelmann / UFZ

Der Fokus der gemeinsamen Aktivitäten liegt auf Forschungsprojekten in den Bereichen der experimentellen Toxikologie und Analytik. So geht es um die Entwicklung neuer Methoden zur Erfassung von Chemikalieneffekten auf den Menschen und um die Potenziale dieser Methoden für die Risikobewertung. In internationalen Workshops soll der Austausch zu diesen Themen intensiviert werden. Bereits jetzt verdeutlichen die verbesserten Analysemöglichkeiten, in welchem Umfang Menschen mit Stoffgemischen in Kontakt kommen. Das kann einerseits in fest definierten Anwendungsbereichen der Fall und somit vorhersehbar sein. Andererseits kann der Kontakt durch den regelungsübergreifenden gleichzeitigen Gebrauch von Substanzen bzw. aufgrund von Hintergrundexpositionen aus der Umwelt erfolgen. 

Das BfR und das UFZ erforschen gemeinsam die Auswirkungen von Stoffen und Mischungen auf die menschliche Gesundheit und Umweltorganismen. Die Etablierung und Nutzung von alternativen, tierversuchsfreien Methoden bildet einen weiteren Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Neben Neuerungen im Methodenbereich unterliegen auch Konzepte innerhalb der experimentellen Toxikologie einer ständigen Entwicklung, die durch die Kooperation beider Institute weiter vorangebracht werden soll. 

"Das Wohl von Mensch und Umwelt sind eng miteinander verknüpft. Bei jeder Nutzung von Chemikalien sind neben erwünschten Effekten auch unerwünschte Auswirkungen erwartbar. Ziel der Zusammenarbeit mit dem UFZ ist es, neue Strategien für die Risikobewertung zur Sicherheit von Chemikalien zu entwickeln und so den Verbraucherschutz und Umweltschutz weiter zu stärken," begrüßt BfR-Präsident Hensel die Kooperation.

Der Wissenschaftliche Geschäftsführer des UFZ, Prof. Teutsch, bekräftigt den Mehrwert der geplanten Zusammenarbeit: "Das UFZ entwickelt Strategien zu Vorhersage des Verbleibs und der Wirkungen von Chemikalien und hat einen besonderen Schwerpunkt in der toxikologischen Bewertung von Mischungen. Die Methodenentwicklung des UFZ unterstützt das BfR in seinen Bewertungen."


Weitere Informationen

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
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Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

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Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

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