Pressemitteilung vom 22. Juli 2002

UFZ treibt internationale Zusammenarbeit zielstrebig voran

Europäische Umweltforschungszentren unterzeichnen Rahmenabkommen - UFZ ist Standort des PEER-Sekretariats

Am 25. Juni unterzeichneten in Roskilde (Dänemark) sechs große europäische Umweltforschungszentren ein Rahmenabkommen über ihre gemeinsame Zusammenarbeit. Mit diesem Abkommen besiegeln sie auch formal die Gründung der im August 2001 ins Leben gerufenen "Partnership for European Environmental Research Initiative" (PEER), eines auf Initiative des UFZ entstandenen Verbundes europäischer Umweltforschungszentren, dessen Sekretariat sich am UFZ in Leipzig befindet.

PEER-Mitglieder sind:

  • ALTERRA - Green World Research Centre, Niederlande
  • CEH - Centre for Ecology and Hydrology, Großbritannien
  • CEMAGREF - Centre for Agriculture and Environmental Engineering Research, Frankreich
  • NERI - National Environmental Research Institute, Dänemark
  • SYKE - Finnish Environment Institute, Finnland
  • UFZ - Centre for Environmental Research Leipzig-Halle, Deutschland
Die Unterzeichner des Rahmenabkommens

Die Unterzeichner des Rahmenabkommens v.l.n.r.:
Prof. Henrik Sandbech (Generaldirektor NERI, Dänemark), Dr. Patrick Lavarde (Generaldirektor CEMAGREF, Frankreich), Dr. Lea Kauppi (Generaldirektor SYKE, Finnland), Prof. Herman Eijsackers (Forschungsdirektor ALTERRA, Niederlande, und Chairman des PEER-Netzwerks), Dr. Jan Marco Müller (Assistent der Geschäftsführung UFZ, Deutschland, und Sekretär des PEER-Netzwerks), Dr. Barry Wyatt (Direktor CEH Monks Wood, Großbritannien).

Allen PEER-Zentren ist gemeinsam, dass sie außeruniversitäre Forschungszentren sind, sich mit landschaftsbezogener Umweltforschung sowohl im angewandten als auch Grundlagenbereich beschäftigen und dabei Natur- und Geisteswissenschaften verbinden.
Zusammen repräsentieren die sechs PEER-Mitglieder rund 4000 Beschäftigte und verfügen über einen Gesamtetat von zirka 280 Millionen Euro. "Damit stellen diese Zentren eine 'Kraft' dar, die eine führende Rolle in der europäischen Umweltforschung übernehmen will und auch kann", so der Wissenschaftliche Geschäftsführer des UFZ, Prof. Peter Fritz.

Der Verbund will dieses Ziel erreichen, indem gemeinsame Strategien in der Umweltforschung entwickelt werden, gemeinsame Forschungsprojekte vorbereitet sowie Managementkapazitäten für große und langfristige europäische Forschungsprojekte und -programme entwickelt werden. Vor dem Hintergrund, dass das 6. Rahmenprogramm der Europäischen Union Forschungsprojekte mit einem Fördervolumen von mehreren Millionen EUR bevorzugt, bekommt dieses Ansinnen besondere Bedeutung. Weiterhin wollen die PEER-Zentren den wissenschaftlichen Austausch fördern und unterstützen sowie Möglichkeiten für die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern schaffen. Auch bei der Initiierung dringend benötigter Eingreiftruppen, so genannter "Task Forces", die in der Lage sind, sich akuten Umweltgefahren im In- und Ausland schnell und effizient zu widmen, eröffnet diese Zusammenarbeit neue Möglichkeiten.

Mit dem in den 10 Jahren seines Bestehens gewachsenen Selbstbewusstsein sieht sich das UFZ als das deutsche Kompetenzzentrum für Umweltforschung, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt befasst - wobei der Blick auf gestörte und genutzte Landschaften gerichtet ist. Mit dem gesteckten Ziel, damit die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen sichern zu helfen, verbindet sich der Anspruch und die Notwendigkeit von Forschung über Ländergrenzen hinweg. Zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte mit Universitäten und Forschungseinrichtungen auf nahezu allen Kontinenten belegen diese Bemühungen. Das Netzwerk PEER ist ein weiterer wichtiger Baustein und Nucleus für viele sich einbettende tragfähige Forschungskontakte in ganz Europa.