Gemeinsame Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem UFZ vom 28. Mai 2015

Humboldt-Professur für UFZ und Uni Halle: Tiffany Knight verstärkt Biodiversitätsforschung

Leipzig/Halle. Bei Deutschlands höchstdotiertem internationalen Forschungspreis, der Alexander von Humboldt-Professur, waren das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) mit einer gemeinsamen Nominierung erfolgreich. Die US-Amerikanerin Tiffany Knight von der Washington University soll künftig die Biodiversitätsforschung in Mitteldeutschland verstärken. Die Humboldt-Stiftung stellt dafür fünf Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung. Die Ernennung soll zum 1. Juli 2015 erfolgen.

Prof. Dr. Tiffany Knight; Foto: André Künzelmann, UFZ

Prof. Dr. Tiffany Knight
Foto: André Künzelmann, UFZ

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Prof. Dr. Tiffany Knight, Jahrgang 1975, wird im Department Biozönoseforschung des UFZ in Halle arbeiten und an der MLU dem Institut für Biologie angehören. Sie wird zudem Mitglied des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

MLU-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter und UFZ-Geschäftsführer Prof. Dr. Georg Teutsch sind sich einig: „Die erfolgreiche Einwerbung dieser Humboldt-Professur ist ein großer Erfolg für die gemeinsame Strategie unserer beiden Forschungseinrichtungen, die international äußerst erfolgreiche Biodiversitätsforschung in der Region Halle/Leipzig konsequent weiterzuentwickeln.“

Die gesamte mitteldeutsche Region ist mittlerweile weltweit bekannt für ihre Forschungsarbeit zu Fragen der Biodiversität. Die Universität Halle und das UFZ bilden dabei einen wichtigen Knotenpunkt und sind Teil einer sehr gut regional, national und international vernetzten Wissenschaftslandschaft. In Kooperation mit den Universitäten Jena und Leipzig sind zudem zahlreiche große von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekte entstanden, wobei das iDiv mit Sitz in Leipzig der bislang größte Erfolg dieser Zusammenarbeit ist.

Prof. Tiffany Knight ist derzeit Associate Professor an der Washington University, Saint Louis, Missouri/USA, und war in den vergangenen Monaten bereits als Gastwissenschaftlerin am iDiv tätig.

Sie zählt zu den international renommiertesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der biologischen Invasionen und der Biodiversitäts-Synthese, die mit großen Datenmengen arbeitet. Insbesondere befasst sie sich mit Interaktionen zwischen Pflanzen, Mikroorganismen, Bestäubern und pflanzenfressenden Tieren. Dabei verbindet sie unterschiedliche methodische und theoretische Ansätze, beispielsweise aus der Populationsbiologie und der evolutionären Forschung. Knights Forschungen zeichnet aus, dass sie Interaktionen auch über verschiedene Ökosysteme und verschiedene räumliche Skalen hinweg untersucht. Sehr beachtet wurden ihre Arbeiten zur Bedeutung biologischer Invasionen für die native Biodiversität. Ihre Übersichtsanalysen, die zahlreiche Arten und verschiedene Ökosysteme einbezogen haben, trugen dazu bei, die Seltenheit von Arten global zu verstehen und gelten als Meilenstein der Biodiversitätsforschung.
Manuela Bank-Zillmann, Susanne Hufe

Weiterführende Informationen:

Dr. Stefan Klotz
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Leiter des Departments Biozönoseforschung
Telefon: 0345-5585-302
stefan.klotz@ufz.de

Prof. Dr. Helge Bruelheide
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Biologie
Telefon: 0345- 55 26222
helge.bruelheide@botanik.uni-halle.de

oder über

Tilo Arnhold, Susanne Hufe (UFZ-Pressestelle)
Telefon: +49-(0)341-235-1635, -1630

Weitere Informationen zur Forschungsförderung durch die Humboldt-Stiftung:
www.humboldt-foundation.de

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).