Seenlandschaft
Andreas Hermsdorf, pixelio.de

Workshop zur Konkretisierung und Weiterentwicklung von MAES (Mapping and Assessment of Ecosystems and their services) in Deutschland

Ein umfassendes Assessment von Ökosystemen und ihren Leistungen, dass ähnlich wie das Assessment von Großbritannien (UK NEA) von verschiedenen politischen Sektoren getragen und unterstützt wird, ist in Deutschland aus unterschiedlichen Gründen auf kurze Sicht unrealistisch. Zugleich finden jedoch bereits vielfältige Aktivitäten zu Umsetzung der Maßnahme 5 der EU Biodiversitätsstrategie zur Kartierung und Bewertung von Ökosystemen und ihren Leistungen (Mapping and Assessment of Ecosystems and their Services – MAES) statt, die Elemente eines solches nationales Assessments darstellen können.

In einem Expertenworkshop im Dezember 2014 wurde erörtert, wie auf diesen laufenden Initiativen aufgebaut werden könnte, um – auch über die Empfehlungen der EU-Biodiversitätsstrategie hinaus – Fortschritte in Richtung eines Assessment von Ökosystemen und ihren Leistungen in Deutschland zu machen. Ferner wurden die Planungen für ein europäisches Assessment im Rahmen von IPBES diskutiert. Am Workshop teilgenommen haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen laufenden Forschungsvorhaben und relevanten Institutionen sowie Experten aus der Politik und Verwaltung.

Der Workshop widmete sich drei Teilzielen:

  1. Das auf EU-Ebene entwickelte MAES Rahmenkonzept und laufende Initiativen zur Umsetzung von MAES in Deutschland wurden vorgestellt.
  2. Bestehende Wissenslücken wurden identifiziert und erörtert, inwieweit sie gefüllt werden könnten.
  3. Konkrete Arbeitsfelder für weitere angewandte Forschungen wurden identifiziert sowie Möglichkeiten zur Umsetzung von weitergehenden Initiativen eruiert.

Auf dem Workshop wurden eine Reihe von Impulsvorträgen zu ausgewählten Themenbereichen vorstellt (s.u.). Weitergehende Ergebnisse der Diskussionen fließen in ein gemeinsames Artikelmanuskript ein. Darüber hinaus wurden weitere Schritte für die Konkretisierung und Netzwerkbildung für MAES in Deutschland beschlossen – siehe nächster Abschnitt.

Weitere Schritte

Zur Fortsetzung und Intensivierung der Zusammenarbeit sind folgende Aktivitäten geplant:

  1. Erstellung und Einreichung eines kleinen Antrags zur Einreichtung einer befristeten Arbeitsgruppe zu „Gesundheit und ÖSL“ im DKN Future Earth (mehr Infos hier). Lead: Dagmar Haase et al.
  2. Erstellung eines Artikels; Arbeitstitel „Harnessing the Mapping and Assessment of Ecosystem and their Services (MAES) Process for Initiating Innovative and Solution-Oriented Research: The German Experience“. Wie kann man MAES nutzen?, Wo sind Schwierigkeiten?, MAES-Prozess als Strategie, Was müsste aus der Wissenschaften kommen?, Welche Chancen und Potenziale sind darin über EU-Biodiv-Strategie hinweg zu gehen? Lead: Christian Albert
    Darüber hinaus ist ein deutschsprachiger Artikel geplant, um Stakeholder und Praktiker in Deutschland zu informieren.
  3. Gemeinsame Treffen der UFOPLAN-Projekte, ESMERALDA und weiterer interessierter Teilnehmer am Rande der PAGs: Auslotung der Synergien, Lead: Karsten Grunwald
  4. Organisation eines Workshops zum Thema „Indikatoren für Versorgungsleistungen und National Boundaries“, Lead: Aletta Bonn und Jens Dauber
  5. Dienstag, 20.10.2015, Treffen in Bonn (Tag vor der IALE-DE-Konferenz): Workshop zur Reflektion über die bis dahin erfolgten Schritte, Abstimmung über weitere Aktivitäten
  6. Kommunikationsstrategie: Bewusstseinsbildung in Behörden, Wissenschaft und Praxis zu Stärken des Ansatzes und der vorhandenen Daten und Vorarbeiten, Lead: Carsten Neßhöver, Aletta Bonn, Jennifer Hauck
  7. Entwurf einer Mitteilung zur Gründung eines Expertennetzwerks zur Unterstützung des MAES DE im Sinne einer „Community of Practice“; Lead: C. Neßhöver

Koordination und Kontakt

Christian Albert
Christoph Görg
Heidi Wittmer
Carsten Neßhöver

christian.albert@ufz.de