Pressemitteilung vom 24. September 2014

Wasserpflanzen sinnvoll nutzen

Forschungsprojekt will ökonomisch und ökologisch optimierte Nutzungsstrategien entwickeln

Leipzig. Am 23. September 2014 startete im Rahmen eines Kick-off-Meetings am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig das Verbundprojekt AquaMak (Aquatische Makrophyten – ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung). Koordiniert wird das Projekt am UFZ. Beteiligt sind neben der HfWU Nürtingen-Geislingen auch das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ) und zahlreiche Praxispartner.

Wasserpflanze Elodea. Foto: Foto: André Künzelmann/UFZ

Wachstum von Elodea-Wasserpflanzen in der Goitzsche bei Pouch, Sachsen-Anhalt. Viele Flüsse und Seen in Deutschland sind zunehmend durch übermäßigen Bewuchs von Wasserpflanzen betroffen.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Viele Flüsse und Seen in Deutschland sind zunehmend durch übermäßigen Bewuchs von Wasserpflanzen betroffen. Oftmals handelt es sich dabei um Pflanzen, die nicht heimisch sind (sog. Neophyten) und die deshalb durch das Ökosystem nicht wirkungsvoll reguliert werden. Neben den ökologischen Problemen wird auch die Nutzung der Gewässer zur Naherholung, zum Wassersport und zur Energiegewinnung teils erheblich eingeschränkt. Diesen Schwierigkeiten begegnen Kommunen und private Träger mit aufwändigen Räumarbeiten und anschließender Entsorgung der Biomasse, was eine hohe finanzielle Belastung bedeutet.

Die Wasserpflanzen produzieren aber viel Biomasse und haben auch interessante Inhaltsstoffe. Statt sie zu entsorgen, könnten sie deshalb auch ökonomisch und ökologisch sinnvoll genutzt werden, z.B. als Substrat für Biogasanlagen. Genau darum geht es in AquaMak. Die Forscher wollen zunächst die in Deutschland anfallenden Mengen berechnen und dann die technische Machbarkeit sowie die Kosten und Akzeptanz verschiedener Nutzungspfade bewerten.

Das Projekt „AquaMak“ wird über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Bundestages aus Mitteln des Sondervermögens „Energie- und Klimafonds (EKF)“ gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Weiterführende Informationen

Prof. Dr.-Ing. Andreas Zehnsdorf
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Department Umwelt- und Biotechnologisches Zentrum
Telefon: 0341-235-1850
andreas.zehnsdorf@ufz.de

oder über

Susanne Hufe, Tilo Arnhold
Pressestelle des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1635, -1630

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).