Gemeinsame Pressemitteilung von UFZ, Friedrich-Schiller-Universität Jena und iDiv:

Aletta Bonn zur Professorin für Ökosystemleistungen berufen

Leipzig/Jena. Aletta Bonn hat Ende Juli den Ruf auf die Professur „Ecosystem Services“ angenommen. Die gemeinsame Berufung mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) finanziert und ist Teil des Beitrags des UFZ für das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig. Damit sind vier der insgesamt acht Professuren am iDiv besetzt – zwei weitere folgen noch in diesem Monat. Neben den „Ecosystem Services“ finanziert das UFZ auch die Professur „Physiological Diversity“ am iDiv, die voraussichtlich im Herbst besetzt wird. Mit der Berufung ist außerdem die Leitung des gleichnamigen Departments am UFZ verbunden, das Aletta Bonn seit dem 1. Mai 2014 leitet.

 Prof. Dr. Aletta Bonn (Foto: Stefan Bernardt, iDiv)

Prof. Dr. Aletta Bonn (Foto: Stefan Bernardt/ iDiv)

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Aletta Bonn (45) wird mit ihrem Team untersuchen, wie die Leistungen von Ökosystemen identifiziert und quantifiziert werden können, auf welche Art und Weise die biologische Vielfalt, Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen miteinander verknüpft sind, welche Synergien und Konflikte es zwischen ihnen gibt und wie Biodiversität und Ökosystemleistungen geschützt werden können.

Das Ökosystemleistungskonzept verbindet Forschung zu Biodiversität und Ökosystemfunktionen mit dem menschlichen Wohlbefinden – und bildet somit Brücken zwischen Fachdisziplinen und politischen Sektoren. Daher liegt ein Hauptaugenmerk der Arbeit von Aletta Bonn auf partizipativen Methoden an der Schnittstelle Wissenschaft-Gesellschaft-Politik. Eine große Rolle sollen dabei die Expertise und das Wissen von Naturschutzverbänden, Nichtregierungsorganisationen, Fachverbänden und von Bürgerinnen und Bürgern spielen. Dazu leitet Aletta Bonn das Citizen-Science-Kapazitätsentwicklungsprogramm BürGEr schaffen WISsen (GEWISS), das sie in enger Zusammenarbeit mit dem Museum für Naturkunde Berlin und dem GEWISS-Konsortium aufbaut. Ziel ist es, Aspekte von Ko-Design und Ko-Produktionen in der Forschung zu fördern.

Aletta Bonn studierte Biologie an der Freien Universität Berlin, der University of Bangor, Wales, und an der Technischen Universität Braunschweig, wo sie 2000 promovierte. Von 2001 bis 2012 arbeitete Aletta Bonn an der University of Sheffield sowie dem Peak District National Park und der International Union for Nature Conservation (IUCN) in Großbritannien im Bereich partizipativer Naturschutzforschung. Dort war sie unter anderem an mehreren regionalen und nationalen Ecosystem Assessments als Projektleiterin und Autorin beteiligt. Zuletzt arbeitete sie seit 2012 an der Freien Universität Berlin und am UFZ. Am UFZ gehörte sie zum wissenschaftlichen Koordinationsteam des Projektes „TEEB DE – Naturkapital Deutschland“ (TEEB – The Economics of Ecosystems and Biodiversity), das vom Bundesumweltministerium finanziert wird. Die Mutter von drei Kindern lebt in Berlin und arbeitet inzwischen in Leipzig und Jena.

„Durch meine Arbeit im TEEB DE-Projekt am UFZ habe ich die Gründung und den Aufbau des iDiv hautnah mitverfolgen können. Ich freue mich, dass ich mit meinem Team nun dazu beitragen kann, die Biodiversitätsforschung national und international voranzubringen und durch die Schnittstellen zu Politik und Gesellschaft ein größeres Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig und wertvoll die Ökosystemleistungen für uns alle sind“, so Aletta Bonn.

Prof. Dr. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer am UFZ, ist überzeugt: „Dass iDiv so schnell wächst, mit Aletta Bonn nun bald sechs Professuren besetzt sind, ist eine echte institutionen- und länderübergreifende Teamleistung. Ich freue mich, dass das UFZ dieses Konsortium mit zwei Professuren unterstützen kann und mit seiner Expertise dazu beiträgt, die dringend notwendigen wissenschaftlichen Grundsteine für ein besseres Verständnis und den Schutz biologischer Vielfalt zu legen." Doris Wolst

Weitere Informationen

Prof. Dr. Aletta Bonn
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: +49-(0)341-9733153
http://www.ufz.de/index.php?de=33026

und

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Tilo Arnhold, Susanne Hufe (UFZ-Pressestelle)
Telefon: +49-(0)341-235-1635, -1630

und

Annette Mihatsch (iDiv-Pressestelle)
Telefon: +49-(0)341-9733-106
http://www.idiv.de/idiv-global/press

Links

Ökosystemdienstleistungen:
http://www.ufz.de/index.php?de=33026
http://www.idiv.de/idiv/research/ecosystem-services

Bürger schaffen Wissen - Wie Citizen Science in Deutschland ausgebaut werden soll
(Presseinformation vom 7. Juli 2014)
http://www.ufz.de/index.php?de=32981

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist Thüringens einzige Volluniversität. 1558 gegründet verfügt sie heute über ein breites Angebot von fast 200 Studiengängen und -fächern, das von Archäologie bis Zahnmedizin reicht. Sie zeichnet sich durch eine hohe Forschungsdynamik aus. Traditionell pflegt sie einen interdisziplinären Arbeitsstil sowie eine intensive Vernetzung mit außeruniversitären Forschungsinstituten und der Wirtschaft. Die Forschung ist auf die Schwerpunktbereiche „Light – Life – Liberty“ fokussiert. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird an der Universität Jena besonders gefördert. Mit ihrer bundesweit als beispielhaft anerkannten Graduierten-Akademie setzt sie auf optimale Qualifikation und höchste Qualitätsstandards. Mehr als 120 Kooperationsvereinbarungen mit Hochschulen in aller Welt unterstreichen die internationale Ausrichtung der Universität Jena.

Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und widmet sich der biologischen Vielfalt auf der Erde. iDiv ist eine zentrale Einrichtung der Universität Leipzig und wird zusammen mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena betrieben – sowie in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen. http://www.idiv.de