Pressemitteilung vom 22. Mai 2013

Prädikat: Ökologisch besonders nachhaltig

Das UFZ erhält auch 2013 das EMAS-Zertifikat

Leipzig. Nur wenige haben es. Viele wollen es. Aber nur einige erfüllen seine strengen Auflagen: Das europäische EMAS-Gütesiegel. EMAS steht für das weltweit strengste Umwelt-Zertifikat, das Unternehmen auszeichnet, die besonderen Fokus auf ein ökologisch nachhaltiges Management legen. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hat dieses Gütesiegel jetzt wieder erhalten. Bereits seit neun Jahren trägt es als eines von wenigen Unternehmen der Region die begehrte Zertifizierung.

Solarpanels am UFZ-Turm

Die über 100 Solarmodule am UFZ-Turm in Leipzig produzieren jährlich so viel Energie, wie fünf Zwei-Personen-Haushalte durchschnittlich im Jahr verbrauchen. Das ist eine der vielen kleinen und großen Umweltmaßnahmen, die das UFZ kontinuierlich im Rahmen des betrieblichen Umweltmanagement-systems EMAS umsetzt.
Foto: Sebastian Wiedling/UFZ

Download als jpg (3,4 MB)

Lizenz: CC BY 3.0

Da steht er in der Sonne, weithin sichtbar, und tankt Energie. Der Turm auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung im Osten von Leipzig. Über seine 100 Solarmodule produziert er jährlich so viel Energie, wie fünf Zwei-Personen-Haushalte durchschnittlich im Jahr verbrauchen. Doch nicht nur die Energie der Sonne, sondern auch die der Erde wird am UFZ genutzt. So wird beispielsweise im Sommer das Foyer des Leipziger KUBUS über einen Erdwärmetauscher gekühlt. Auch solche Maßnahmen, wie der Wechsel des Stromanbieters – hin zu Ökostrom – verringern die CO2-Emissionen. Im Jahr 2012 waren das für das UFZ allein durch diese Maßnahme 712 Tonnen.

Ein besonderes Anliegen des UFZ ist es, die energie- und ressourcenaufwendigen Großveranstaltungen so zu gestalten, dass ihre Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering gehalten werden. Green Meetings sind hier das Stichwort. Denn je nachdem, welche Tagungsräume, Cateringanbieter und genutzten Verkehrsmittel gewählt werden, kann ein Veranstalter großen Einfluss auf die Emissionen nehmen, die mit seiner Veranstaltung einhergehen. Dennoch bleiben, selbst wenn alle Möglichkeiten zur Reduzierung ausgeschöpft sind, Belastungen, die unvermeidbar sind. Doch auch hier hat sich das UFZ etwas überlegt und einen eigens dafür konzipierten CO2-Rechner auf seiner Internetseite eingerichtet. Mit dessen Hilfe können die durch die Veranstaltung entstandenen Emissionen berechnet werden, um dann beispielsweise durch Zahlungen an ein Klimaprojekt kompensiert zu werden (CO2-Rechner: Berechnung der Emissionen einer Veranstaltung).

Viele kleine und große Dinge sind es also, die sich zu einem großen Bild eines nachhaltig denkenden Zentrums zusammensetzen. „Auch aufgrund vieler innovativer Ideen, wie ein Unternehmen ökologisch nachhaltig funktionieren kann, hat das UFZ das EMAS-Siegel mehr als verdient – damit zeigt es eindeutig eine besonders zukunftsträchtige Form der Unternehmensgestaltung“, so Dr. Reiner Huba, staatlich zugelassener Umweltgutachter der EMAS-Kommission. Denn das begehrte Siegel zu erreichen, erfordert große Ambitionen, gilt EMAS doch als das weltweit anspruchsvollste System, Unternehmen auf ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen. Entsprechend der Kommissionsphilosophie „leben die zertifizierten Unternehmen einen vorbildlichen Umweltschutz, indem sie systematisch ihren Energie-, Material- und Wassereinsatz verringern sowie ihren Abfall und ihre Emissionen reduzieren – über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, um somit ihre Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern“, ergänzt Dr. Huba.
Verena Müller

Weitere Informationen

Frank Täschner
UFZ-Abteilung: Sicherheit und Umweltschutz
Telefon: 0341/235-1703
frank.taeschner@ufz.de

Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1635
tilo.arnhold@ufz.de

EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) steht dabei für von der EU eingeführtes Siegel, das eine besonders ökologisch nachhaltige Form der Unternehmungsführung in Bezug auf seine Umweltauswirkungen auszeichnet. Dazu zählen beispielsweise sein Energieverbrauch, sein Umgang mit Emissionen, Abfall oder Abwasser, aber auch indirekte Faktoren, wie die Lebensdauer von Produkten. EMAS-Teilnehmer verpflichten sich dabei einen vorbildlichen Umweltschutz zu leben, indem sie systematisch ihre Auswirkungen auf die Umwelt verringern, indem sie systematisch ihren Einsatz an Energie-, Material und Wasser sowie ihr Auf-kommen an Emissionen und Abfall reduzieren.
www.emas.de

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).