Pressemitteilung vom 09. Oktober 2012

Marlene Rauschenbach ist iDiv-Verwaltungsleiterin


Am 1. Oktober 2012 hat Marlene Rauschenbach (35) den Posten der Verwaltungsleiterin des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) übernommen. Die Diplom-Kauffrau arbeitet fortan in der administrativen Schlüsselposition des deutschlandweiten Kompetenzzentrums für internationale Forschungen zur biologischen Vielfalt. „iDiv als länderübergreifendes Projekt des Univerbunds Halle-Jena-Leipzig verwaltungstechnisch zu realisieren, ist eine spannende Herausforderung“, sagt Rauschenbach.


Marlene Rauschenbach Am 1. Oktober 2012 hat Marlene Rauschenbach den Posten der Verwaltungsleiterin des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) übernommen.
Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Zentrum wird neben den drei großen mitteldeutschen Universitäten aus Halle, Jena und Leipzig von acht außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region getragen – darunter das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Allen Partnern nicht nur wissenschaftlich sondern auch administrativ gerecht zu werden, stellt hohe Anforderungen an die zukünftigen Strukturen von iDiv. Zehn Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Branchen der Industrie qualifizieren die 35-Jährige, diese aufzubauen und zu implementieren.
Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) – mit den Schwerpunkten Controlling, Rechnungswesen und Steuerlehre – an der Universität Leipzig erweiterte die gebürtige Leipzigerin zunächst ihr Know-how im Bereich Audit einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. „Für den Berufseinstieg kann ich Absolventen meines Fachs eine Unternehmensberatung oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nur empfehlen. Für mich war das wie eine zweite Ausbildung“, so Rauschenbach.
Ihre Sachkenntnisse im Controlling und Rechnungswesen sowie ihr Verständnis für klare, zweckoptimierte Prozesse und deren Umsetzung vertiefte sie als Bereichsleiterin Verwaltung in einem Tochterunternehmen der weltweit agierenden Siemens-AG in Magdeburg und als Leiterin des Finanzbereichs eines Startups aus der Solarbranche im Raum Berlin-Brandenburg. „Ich schätze besonders, dass ich bei iDiv wieder in einem internationalen Arbeitsumfeld tätig bin“, sagt die 35-Jährige, die ebenso Erfahrungen darin mitbringt, ihren Arbeitsbereich ganz neu aufzubauen. „Eine meiner Stärken sehe ich darin, anzupacken und Dinge umzusetzen. Das Konstrukt iDiv ist anspruchsvoll, und es ist spannend, ein Teil davon zu sein.“
Dass ihr Werdegang sie in die Wissenschaftsverwaltung geführt hat, hält die verheiratete Mutter zweier Kinder für einen persönlichen Zugewinn: „Hier kann ich meine Fähigkeiten sinnstiftend zur Unterstützung wichtiger Forschungsvorhaben einbringen und treffe täglich auf Menschen verschiedener Nationalitäten.“ Außerdem sei Biodiversitätsforschung ein Thema, das alle angeht. „Unter anderem weil wir neun von zehn Arten weltweit noch gar nicht kennen, liegt für mich auf der Hand, wie wichtig hier Grundlagenforschung ist, um darauf aufbauend künftig Artenvielfalt und Umwelt schützen zu können. Dafür wird es höchste Zeit.“
Übrigens schon während ihres Studiums hat die neue iDiv-Verwaltungsleiterin den Universitätsverbund Halle-Jena-Leipzig kennengelernt und an der halleschen Universität ein Schwerpunktfach belegt. „Dass die Universitäten gemeinsam dieses DFG-Forschungszentrum eingeworben haben und derzeit aufbauen, ist etwas Neues im Bereich der Wissenschaft“, betont Rauschenbach. „Ich freue mich auf die Aufgabe, die Schnittstelle in der Verwaltung zu sein.“
Katrin Henneberg


Mehr als 100 Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher natur- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen arbeiten im UFZ an Fragen rund um die Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen. Dazu klären sie grundlegende Zusammenhänge auf – beispielsweise, wie sich Flächenverbrauch, Landschaftszerschneidung, biologisch invasive Arten oder der Klimawandel auf Tier und Pflanzenpopulationen und die Funktionen von Ökosystemen auswirken. Sie wollen herausfinden, ob eine höhere genetische Vielfalt und eine größere Artenvielfalt tatsächlich dafür sorgen, dass Ökosysteme stabiler sind und Veränderungen besser abpuffern können. Sie betrachten die biologische Vielfalt aus ökonomischer Sicht, stellen Vor- und Nachteile von Entscheidungen – also Nutzen und Kosten – gegenüber und liefern damit systematische Grundlagen, wie mit dem knappen Gut Biodiversität ökonomisch umgegangen werden kann. So koordinierte das UFZ die globale UN-Studie zur Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität (TEEB) und ist Partner im neu gegründeten Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv).



Weiterführende Links:

Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv):

http://www.idiv-biodiversity.de/




Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.000 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 31.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).