BioCAPSP - Biodiversitätsschutz in fragmentierten Landschaften auf dem atlantischen Plateau von São Paulo (Brasilien)

Projektleitung: PD Dr. Klaus Henle
Bearbeitung: Dr. Christoph Knogge, Dr. Henning Steinicke
Förderung durch: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektlaufzeit: 01. Januar 2003 - 31. Juli 2009

Projektbeschreibung

Das Projekt ist Bestandteil des Programms "Science and Technology für the Mata Atlântica", welches in Kooperation zwischen dem Conselho Nacional de Desenvolvimento Cientifíco e Tecnológico (Cnpq, Brasilien) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Deutschland) durchgeführt wird. Ziel dieses Programms ist es, sowohl effiziente Schutzstrategien für die Biodiversität in den Fragmenten des Atlantischen Regenwaldes zu entwickeln, als auch Maßnahmen für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen bereit zu stellen.

Von Baumfarnen geprägter Sekundärwald

Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen der deutschen Projektbeiträge innovative Methoden zur Quantifizierung und zum Verständnis der Auswirkung von Fragmentierung auf die Biodiversität im Untersuchungsgebiet 'Caucaia do Alto' (Bundesstaat São Paulo) entwickelt. Dazu werden zunächst Effekte von Fragmentgröße und verbundenheit auf Artenzahl, Überlebenschancen von Arten und Regenerationsprozesse analysiert. Basierend auf diesen wissenschaftlichen Grundlagen werden tragfähige Vorschläge für die Etablierung eines regionalen Schutzgebietssystems gemacht. Dieses soll sowohl langfristig einen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung der lokalen Biodiversität leisten als auch die wirtschaftlichen und sozialen Interessen der lokalen Bevölkerung berücksichtigen.

In Zusammenarbeit von brasilianischen und deutschen Projektpartnern werden die folgenden Aufgabengebiete bearbeitet:

  • Erfassung und Analyse der Artenzahl und Diversität von Kleinsäugern, Vögeln, Amphibien und Reptilien sowie Bodenorganismen in Beziehung zur Größe, Lage und Qualität von Waldinseln.
  • Prognose der Auswirkungen von Fragmentierung auf die Populationsbiologie und -genetik ausgewählter Arten.
  • Simulation der Regeneration und der raum-zeitlichen Vegetationsdynamik in Sekundärwäldern.
  • Entwicklung eines Netzes von Vorrangflächen für den Naturschutz.
  • Analyse der Umweltwahrnehmung, Ressourcennutzung und sozio-ökonomischen Veränderungen.
  • Aufbereitung der wissenschaftlichen Projektergebnisse für Entscheidungsträger, Planungsgremien und der regionalen Bevölkerung.

Insgesamt liegt der Waldanteil im Untersuchungsgebiet bei ca. 30 %. Die Matrix ist überwiegend durch intensiv genutzte Acker- und Weideflächen (33 %) und in geringerem Umfang auch durch Flächen mit jüngeren Sukzessions- stadien natürlicher Vegetation oder Eukalyptus- und Kiefernplantagen gekennzeichnet. Darüber hinaus finden sich zahlreiche dörfliche Ansiedlungen.

Landschaft von Caucaia

Projektpartner:

Weitere Informationen

Das Mata Atlântica Programm.

Hinweis:
Für den in den externen Links zur Verfügung gestellten Inhalt ist das UFZ nicht verantwortlich.