Pressemitteilung vom 14. November 2011

Schnellerer Schutz der Wasserressourcen nötig

Internationale Wasserforscher appellieren an die Politik

Bonn/ Dresden. Maßnahmen zum Wassermanagement müssen weltweit schneller umgesetzt werden, da der globale Wandel eine starke Dynamik hat und bereits jetzt zu irreversiblen Schäden der Wasserressourcen in vielen Regionen der Welt führt. Das fordert eine Gruppe internationaler Wasserexperten in einer Dresdner Erklärung, die sich an die Teilnehmer der Bonner Konferenz zu Wasser-, Energie- und Nahrungsmittelsicherheit wendet. Die internationale Konferenz "Bonn2011 Conference: The Water Energy and Food Security Nexus - Solutions for the Green Economy" findet vom 16. bis 18. November statt und wurde von der Bundesregierung als ein wesentlicher Beitrag Deutschlands zur UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung "Rio2012" angekündigt. Im November haben die Vereinten Nationen eine Zusammenfassung ihres "Water Report for Rio+20" vorgestellt, der einen Überblick zum aktuellem Zustand der globalen Wasserressourcen gibt.

Grundwasser und Messsonden

Arbeiten im Rahmen des SMART-Projekts in Jordanien.
Maßnahmen zum Wassermanagement müssen weltweit schneller umgesetzt werden, da der globale Wandel eine starke Dynamik hat und bereits jetzt zu irreversiblen Schäden der Wasserressourcen in vielen Regionen der Welt führt. Das fordert eine Gruppe internationaler Wasserexperten in einer Dresdner Erklärung, die sich an die Teilnehmer der Bonner Konferenz zu Wasser-, Energie- und Nahrungsmittelsicherheit wendet.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Zu den Unterzeichnern der Dresdner Erklärung gehören neben Experten aus Deutschland unter anderem auch Wasserspezialisten der Vereinten Nationen, aus Mexiko, Südafrika, Indien, Kanada und China. In ihrer Erklärung weisen die Unterzeichner darauf hin, dass das Konzept des Integrierten Wasserressourcen-Managements (IWRM) in den letzten 20 Jahren eine breite Akzeptanz in der Mehrheit der Länder weltweit gewonnen hat. Doch während es erhebliche Fortschritte gegeben hätte, um IWRM in die nationalen Politiken, Strategien und Gesetze zu integrieren, sei die tatsächliche Umsetzung des IWRM immer noch im Rückstand. Die Konsequenzen könnten daher große Teile der Gesellschaft betreffen, da diese Wasserinfrastrukturen vielfältige Aufgaben übernehmen wie zum Beispiel das Abwasser-Management für den Schutz der Umwelt und die menschliche Gesundheit, die Wasserbereitstellung für die Energiegewinnung oder Nahrungsmittelproduktion sowie die Abschwächung von Extremereignissen wie Hochwasser und Dürren. Es sei notwendig, die wissenschaftlichen Grundlagen der Bewirtschaftung von Wasserressourcen weiter auszubauen. Die benötigten Forschungsansätze müssten interdisziplinär sein, Entwicklung und Innovation einschließen, handlungsorientiert sein und eine funktionierende Schnittstelle zur Politik umfassen.

Die Dresdner Erklärung ist das Ergebnis einer Konferenz zum Integrierten Wasserressourcen-Management (IWRM), die am 12./13. Oktober 2011 in Dresden stattfand. Über 350 Wissenschaftler und Mitarbeiter von Politik, Verwaltung, Unternehmen und der Entwicklungszusammenarbeit aus über 50 Ländern widmeten sich in über 100 Vorträgen, Diskussionen und zahlreichen Posterbeiträgen der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser. Behandelt wurden aktuelle Fragen des Wassersektors wie z.B.: Wie kann die Wasserbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels nachhaltig geplant werden? Welche Technologien tragen zu einer effizienten und sparsamen Nutzung von Wasser bei? Wie kann deutsches Know-how in Schwellen- und Entwicklungsländern genutzt werden? Wie kann ein flexibles und integratives Wasserressourcen-Management konzipiert werden? Die Konferenz wurde vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) organisiert, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und von der International Water Association (IWA) sowie dem Global Water Systems Project (GWSP) unterstützt.
Tilo Arnhold

Die Dresdner Erklärung "Message from the Dresden International Conference on Integrated Water Resources Management" ist online unter:
www.bmbf.iwrm2011.de/_media/Dresden_to_Bonn_Message_IWRM_2011_11_01.pdf

Weitere Informationen

Prof. Dr. Dietrich Borchardt
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0391-810-9757
Prof. Dr. Dietrich Borchardt

Prof. Dr. Peter Krebs
Technische Universität Dresden
Telefon: 0351-463-35257
Prof. Dr. Peter Krebs

oder

Tilo Arnhold
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0341 235-1635
tilo.arnhold@ufz.de

Kim-Astrid Magister (Pressesprecherin der TU Dresden)
Telefon: 0351-463-32398
Pressesstelle der TU Dresden)

Weitere Links

Rio+20: Water Resource Report:
www.unwater.org/rio2012/report/index.html

Konferenz "Bonn2011 Nexus Conference" (Bonn, 16. bis 18.11.11):
www.water-energy-food.org/de/home.html

Konferenz "IWRM 2011" (Dresden, 12./13.10.11)
www.bmbf.iwrm2011.de

Förderschwerpunkt Integriertes Wasserressourcen-Management (IWRM)
www.bmbf.wasserressourcen-management.de

UFZ-Schwerpunktthema "Wasser und Globaler Wandel"
www.ufz.de/index.php?de=21285

UFZ-Spezial "In Sachen Wasser"
www.ufz.de/index.php?de=21987

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg ungefähr 1.000 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 17 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).