Pressemitteilung vom 17. April 2001

Ökologische Veränderungen in Auen

Wissenschaftler präsentierten Forschungsergebnisse der letzten drei Jahre

Flussauen zählen zu den komplexesten und artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Sie bilden die Schnittstelle zwischen Wasser und Land und sind geprägt durch alljährliche wiederkehrende Hochwasserereignisse. Landwirtschaftliche Nutzung, Wasserstraßenausbau, aber auch Naturschutzmaßnahmen führen zu tiefgreifenden ökologischen Veränderungen.

Flussaue

Vom 3. bis 5. April trafen sich über 100 Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis sowie Gastreferenten aus österreich, der Schweiz und den Niederlanden in Wörlitz zu einer Fachtagung unter dem Titel: "Indikation in Auen". Dort stellten sie Ergebnisse des "RIVA"-Projektes vor, wobei "RIVA" für "übertragung und Weiterentwicklung eines Robusten Indikationssystems für ökologische Veränderungen in Auen" steht. Unter der Leitung von Dr. Klaus Henle und Mathias Scholz vom UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle sowie Guido Puhlmann von der Biosphärenreservatsverwaltung Mittlere Elbe wurde nach der Eröffnung durch Staatssekretär Dr. Altmann vom Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt präsentiert, was das Forschungsteam aus 30 Wissenschaftlern innerhalb der dreijährigen Forschungszeit erarbeitet hat. Eine umfangreiche Posterausstellung, die von Exponaten wie Herbarien und Bodenprofilen begleitet war, rundete die Konferenz ab. Die Wissenschaftler gingen innerhalb der dreijährigen Forschungszeit insbesondere der Frage nach, wie ausgesuchte Arten und Lebensgemeinschaften von Auen charakterisiert und für die Prognose ökologischer Veränderungen verwendet werden können. Die einzelnen Fachbeiträge spannten den Bogen von der methodischen Herangehensweise unter Zuhilfenahme von Modellen, Datenbanken und Statistik über die Bodenproblematik bis hin zu Flora und Fauna.

Der Tagungsort Wörlitz im Biosphärenreservat Mittlere Elbe wurde mit Bedacht gewählt. In den 20 Jahren seines Bestehens stand das Biosphärenreservat mit seiner für mitteleuropäische Verhältnisse naturnahen Auenlandschaft schon oft im Mittelpunkt verschiedener Forschungsaktivitäten, und so war auch das RIVA-Verbundprojekt zu Gast in diesem Raum. Die Fachexkursion zum Auenhaus und der Biber-Freianlage gehörten neben der von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz organisierten Führung durch den Wörlitzer Park zu den Höhepunkten der Tagung.

Die Inhalte der Konferenz können im Tagungsband nachgelesen werden, der als UFZ-Bericht Nr. 8/2001 erschienen ist. Er ist im Projektbereich Naturnahe Landschaften und Ländliche Räume,
Permoserstr. 15,
04318 Leipzig,
Telefon: 03431/235-2519
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