Mesokosmen

Wirkmechanismen

Schadstoffe verändern ökologische Prozesse. Wir identifizieren relevante Mechanismen und entwickeln Modelle zur Risikobewertung in aquatischen Ökosystemen.

Vom Reagenzglas zur Lebensgemeinschaft
In natürlichen Gemeinschaften wirken Schadstoffe häufig bei weit niedrigeren Konzentrationen als im Labor [1]. Wir untersuchen, wie sich Effekte auf einzelne Organismen über die Populations- und Gemeinschaftsebene auf das Ökosystem übertragen. Dazu verknüpfen wir Ergebnisse verschiedener Testsysteme mit zunehmender Komplexität. Diese reichen von Standardtests auf Individuenebene über Nanokosmen mit Populationen von 1-2 Arten [2] bis hin zu komplexen Gemeinschaften in Mikrokosmen [3] und Fließgewässer-Mesokosmen [4].

Fluss-Experiment Leipzig
Seit 2014 betreiben wir eine weltweit einmalige Versuchsanlage mit 47 großflächigen Fließgerinnen, in denen auch anspruchsvolle und empfindliche Arten vorkommen. Damit quantifizieren wir Effekte von Pflanzenschutzmitteln auf naturnahe Ökosysteme und validieren unsere mechanistischen Modelle zur Risikobewertung.


Ausgewählte Veröffentlichungen

  1. Beketov MA, Kefford BJ, Schäfer RB, Liess M 2013. Pesticides reduce regional biodiversity of stream invertebrates. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 110 (27), 11039 - 11043.
  2. Liess M, Foit K, Becker A, Hassold E, Dolciotti I, Kattwinkel M, Duquesne S 2013. Culmination of low-dose pesticide effects. Environmental Science & Technology, 47 (15), 8862 - 8868.
  3. Knillmann S, Stampfli NC, Noskov YA, Beketov MA, Liess M 2013. Elevated temperature prolongs long-term effects of a pesticide on Daphnia spp. due to altered competition in zooplankton communities. Global Change Biology 19 (5), 1598 - 1609.
  4. Liess M, Beketov M 2011. Traits and stress - keys to identify community effects of low levels of toxicants in test systems. Ecotoxicology 20 (6), 1328 - 1340.