Europäisches Exzellenznetzwerk LIAISE: Verbindung von Impact Assessment Instrumenten und Nachhaltigkeitsexpertise

Projekt LIAISE - Logo

Projektkoordination:

ALTERRA B.V.
Sander Janssen

UFZ-Projektleitung:

Mitarbeiter:

Matthias Groß
Nina Hagemann
Melanie Heyde
Vivien Weiss

Laufzeit UFZ:

02.11.2009 − 30.04.2014

Ansprechpartnerin:


Impact Assessment (IA), zu Deutsch etwa Politik- und Gesetzesfolgenabschätzung, hat das Potenzial, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und die Effektivität und Effizienz der politischen Entscheidungsfindung zu erhöhen. Um eine nachhaltige Politikgestaltung und Gesetzgebung zu erreichen, wird eine Prüfung der Nachhaltigkeitsverträglichkeit benötigt, die durch die Nutzung vielfältiger IA-Instrumente geschaffen werden kann. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen aber, dass das Potential von IA nicht voll ausgeschöpft wird. Zwar sind viele Instrumente für IA entwickelt worden, jedoch werden nicht alle von den relevanten Entscheidern eingesetzt. Diese versäumten Möglichkeiten sind bezeichnend für die große Kluft zwischen den zwei Gemeinschaften der IA-Forscher und der IA-Anwender. Die Anwender suchen nach Instrumenten, die leicht und verständlich sind, während die Forscher mehr an Ausgereiftheit und Innovationsgrad der Instrumente interessiert sind.

Das EU-Projekt LIAISE (Linking Impact Assessment Instruments to Sustainable Expertise) ist ein europäisches Exzellenznetzwerk bestehend aus 15 europäischen, international renommierten Institutionen, das im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union finanziert wird. LIAISE setzt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik an, um Brücken zwischen Theorie und Anwendung zu bauen, indem Möglichkeiten untersucht werden um den Einsatz von IA-Instrumenten bei politischen Entscheidungsfindungen auszuweiten. Ziel ist es, durch das Bündeln der Kompetenzen maßgeblicher europäischer Forschungseinrichtungen im Feld des Impact Assessments mit unterschiedlichen disziplinären Hintergründen, die Nutzbarkeit und Nutzung von Instrumenten der Politik- und Gesetzesfolgenabschätzung zu verbessern.

Den Kern von LIAISE wird eine gemeinsame Toolbox zur Unterstützung von IA-Prozessen in europäischen Mitgliedstaaten bilden, die sowohl für Politiker als auch Forscher gleichzeitig zugänglich sein wird. Die Toolbox kombiniert und verbessert die in vorangegangenen Forschungsprojekten entwickelten Ansätze und sammelt Daten und Beispiele guter Praxis bei deren Anwendung. Das LIAISE-Konsortium wird die interdisziplinären Kernkompetenzen großer europäischer Institute zusammenführen und die Expertise aus abgeschlossenen Projekten wie SEAMLESS, SENSOR, MATISSE, Sustainability A Test, IQ Tools und EVIA bündeln. Auch werden die technischen Instrumente in Testfällen erprobt. Ein wesentlicher Aspekt darüber hinaus ist die Verbesserung der Überführung neuer Forschungsergebnisse in eine praxistaugliche Anwendung. Hierfür werden Trainingskurse und Schulungen entwickelt und der Dialog mit der IA-Anwendergemeinschaft gefördert.

LIAISE wird auch über das Projektkonsortium hinaus weitere Forschung anregen, die zu einem virtuellen Exzellenzzentrum für IA führen soll. Dieses Exzellenzzentrum soll als Drehscheibe für die akademischen und Anwendernetzwerke dienen, die für die Themen des „Network of Excellence“ (NoE − deutsch: Exzellenznetzwerk) von Bedeutung sind. Indem LIAISE politische Entscheidungsträger und Wissenschaftler mit unterschiedlichen disziplinären Hintergründen zusammenbringt, wird eine dauerhafte Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik für die Entwicklung politikrelevanter Kenntnisse auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung etabliert.

Das UFZ ist mit Wissenschaftlern der Departments Grundwassersanierung, Ökonomie sowie Stadt- und Umweltsoziologie an dem Exzellenznetzwerk beteiligt. Im Wesentlichen fließen Arbeiten und Forschungen des UFZ in folgende Arbeitspakete ein:

AP1

Impact Assessment für Nachhaltigkeit: Politikbedarf, Bewertungsansätze und politische Gestaltungskontexte
⇒ Die Erforschung der Beziehungen und Zusammenhänge von Politik- und Gesetzesfolgeabschätzungen in den erweiterten politischen Gestaltungssystemen der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten steht im Zentrum des Arbeitspaketes 1, in dem das UFZ insbesondere die Situationen in Polen und der Tschechischen Republik untersucht.

AP3

Gemeinsame IA-Toolbox: Sammlung und Entwicklung ausgewählter Ansätze und Verfahren der Politik- und Gesetzesfolgenabschätzung
⇒ Im Kern wird im Arbeitspaket 3 eine „Gemeinsame IA-Toolbox“ erstellt. Hierzu wird eine Auswahl bestehender IA-Instrumente gesammelt, geprüft und gegebenenfalls verbessert. Es werden Standards gesetzt für den Aufbau zukünftiger IA-Tools und es sollen bestehende Lücken gefüllt werden, wo die Praxistauglichkeit existierender IA-Instrumente noch unzureichend ist.

AP7

Weitergabe, Verteilung und Training
⇒ LIAISE wird Aktivitäten zur Einbindung führender akademischer und politischer Institutionen fördern. Durch Workshops und wissenschaftliche Konferenzen mit interessierten Wissenschaftlern aus Universitäten, Forschungsinstituten und Fortbildungseinrichtungen wird zu einer Erweiterung der IA-Gemeinschaft beigetragen. Das Arbeitspaket 7 umfasst auch die Entwicklung und Verbreitung von Curricula für auf die verschiedenen potentiellen Nutzer (Forscher, Beamte, Verwaltungsangestellte) ausgerichtete Weiterbildungsformate und Trainings. Das UFZ wird diese Aktivitäten insbesondere mit seinen reichen Erfahrungen aus der Koordination des Terra-Aqua-Sanierungs-Kompetenzzentrums TASK unterstützen.

Weitere Informationen zu LIAISE finden Sie auf der Homepage des LIAISE Projektes.


Weitere Kooperationspartner des LIAISE-Projektes sind:

Aarhus Universität (AU), Aarhus, Dänemark
ALTERRA B.V., Wageningen, Niederlande
Aristoteles Universität , Thessaloniki, Griechenland
SEI Tallinn – Estonisches Institut für Nachhaltige Entwicklung, Tallinn, Estland
Finnisches Umweltforschungsinstitut (SYKE), Helsinki, Finnland
Fondazione Eni Enrico Mattei (FEEM), Venedig, Italien
Freie Universität, Berlin, Deutschland
Fundación Labein, Derio, Spanien
Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF), Müncheberg, Deutschland
Natural Environment Research Council (NERC), Swindon, Großbritannien
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Deutschland
Universität von East Anglia (UEA), Norwich, Großbritannien
Wageningen Universität (WU), Wageningen, Niederlande
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, Deutschland

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