Pressemitteilung vom 27. Oktober 2009

Helmholtz-Graduiertenschule HIGRADE geht in die zweite Runde

Die "Helmholtz Interdisciplinary Graduate School for Environmental Research" (HIGRADE) geht nun in die zweite Phase. Die über sechs Jahre vom Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft geförderte Graduiertenschule hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Sie kooperiert mit sechs Partneruniversitäten, um die Vernetzung zwischen außeruniversitärer Forschung und den Universitäten aus Mitteldeutschland weiter auszubauen und eine strukturierte Weiterbildung für Doktoranden am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) zu gewährleisten. Inzwischen sind fast 200 Doktoranden in das Programm eingebunden, 57 Prozent sind weiblich und 33 Prozent kommen aus dem Ausland.

Jährliche Doktorandenkonferenz von HIGRADE

Auf der jährlichen Doktorandenkonferenz von HIGRADE stellen die Doktoranden ihre Arbeit Kollegen und Kommilitonen vor.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Alvine L. Meyabeme Elono aus Kamerun im Labor

Alvine L. Meyabeme Elono aus Kamerun untersucht in Leipzig natürliche Nahrungskonkurrenten von Mückenlarven. Auf diesem Weg versuchen Wissenschaftler, Mückenpopulationen zu kontrollieren und den Einsatz giftiger Insektizide zu reduzieren.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Mit den universitären Partnern der Universität Leipzig, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Technischen Universität Dresden, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Kassel gibt es in der ersten Förderphase 18 gemeinsam betreute HIGRADE-Stipendiaten, die an den Universitäten angebunden sind. Die breit angelegte Kooperation spiegelt das stark interdisziplinäre Konzept von HIGRADE wider, in dem die Breite der Umweltwissenschaften von Natur- über Ingenieur- bis hin zu Sozialwissenschaften abgedeckt wird. In der zweiten Förderphase werden nun gemeinsam weitere Stipendienthemen ausgeschrieben, um die Vernetzung kontinuierlich zu steigern. "In der zweiten Auswahlrunde hat sich gezeigt, dass das Vernetzungspotenzial mit den sechs Partneruniversitäten enorm gewachsen ist - das ist die Idee von HIGRADE", betont der Sprecher der Graduiertenschule, Prof. Dr.-Ing. Olaf Kolditz: "Die Anzahl der verfügbaren Stipendien reicht leider bei weitem nicht aus, um die Vielzahl der hervorragenden gemeinsamen Projektideen umsetzen zu können." Im Vorlauf zur Ausschreibung waren Wissenschaftler der Partneruniversitäten und UFZler aufgefordert, ein Exposé für eine gemeinsam betreute Doktorarbeit einzureichen. "Es zeigte sich eine erfreuliche Entwicklung: Alle eingereichten Projekte waren gekennzeichnet von methodischen und intellektuellen Synergien zwischen den Partnern aus den Universitäten und den Kooperationspartnern am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung", so Prof. Christian Wilhelm, Sprecher der Partneruniversitäten.

Das Ausbildungsprogramm beinhaltet vier Module: Fachliche Vertiefung, Interdisziplinäre Aspekte, Praxisanwendung und Soft Skills. In den ersten zwei Jahren wurden bereits 33 Fachkurse mit Lehrbeteiligung aller Institutionen angeboten; 19 Soft Skill-Kurse und zusätzliche Statistikkurse bereicherten das Angebot. Insgesamt waren mehr als 100 Dozenten für HIGRADE im Einsatz. Die Doktorandinnen und Doktoranden können so aus einer breiten Palette auswählen, um die erforderlichen Kreditpunkte zu sammeln. Am Ende sind mindestens 12 Punkte aus den vier Ausbildungsmodulen notwendig, um das HIGRADE-Zertifikat zu erhalten. Die Einbeziehung des PEER-Netzwerks, einem Zusammenschluss aus sieben großen europäischen Umweltforschungszentren, erleichtert den Doktoranden den Zugang zu international führenden Wissenschaftlerteams und Forschungsaufenthalten im Ausland. Die Doktoranden - zunächst skeptisch wegen der "Mehrarbeit" für ihre Promotionen - sind mittlerweile begeistert: "HIGRADE ist eine fantastische Initiative, da es den Doktoranden durch Organisation von Kursen und Finanzierung von Reisen die Möglichkeit eröffnet, ihre wissenschaftliche Karriere über das eigene Fachgebiet hinaus zu erweitern", sagt Alvine L. Meyabeme Elono aus Kamerun. Aaron Leopold aus den USA ergänzt: "Durch den interdisziplinären Ansatz eröffnet HIGRADE Lern- und Netzwerkmöglichkeiten, die in anderen Doktorandenprogrammen einfach nicht existieren." Feng Sun aus China gerade auf der MODELCARE2009 in Wuhan unterwegs meint: "HIGRADE bringt mir nicht nur wissenschaftlich sehr viel, sondern ist auch ein soziales Netzwerk für die ausländischen Doktoranden. Wir bekommen eine tolle Unterstützung vom HIGRADE-Office."

Die Ausschreibung der 18 neuen Stipendienthemen für Doktoranden in sieben Fachbereichen ist zu finden unter http://www.higrade.ufz.de.

Weitere Informationen

Prof. Dr.-Ing. Olaf Kolditz
Sprecher von HIGRADE
Department Umweltinformatik
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Tel: 0341/235-1231

Dr. Vera Bissinger
HIGRADE-Koordinatorin
Umwelbildung und Veranstaltungen
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Tel: 0341/235-1844

Prof. Christian Wilhelm
Sprecher der Partneruniversitäten
Institut für Biologie I
Universität Leipzig
Tel. 0341/ 9736874

oder

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Pressestelle
Tilo Arnhold
Telefon: (0341) 235 1269
presse@ufz.de

Markus Rüdel
Abteilung Unternehmenskommunikation
Ruhrverband
Tel. 0201-178-1160

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg 900 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).