Verlust Biologischer Vielfalt stoppen – Biodiversitätsschutz im ländlichen Raum


Bearbeitung


Status

haushaltsfinanzierte Forschung


Projektlaufzeit

01/2009 – 12/2013


Kurzbeschreibung

In der Europäischen Gemeinschaft und in Deutschland hält der auch global deutlich zu verzeichnende Trend an, dass Arten und Biotope zurückgehen. Sowohl die verstärkte Etablierung von Schutzgebieten, zuletzt durch Natura 2000, als auch die naturschutzrechtlichen Pflichten zur Vermeidung oder zum Ausgleich von Eingriffen konnten den jahrzehntelangen Trend bis jetzt nicht umkehren. Zwar ging die Gefährdungssituation in Schutzgebieten zurück und konnten einige Arten wie der Seeadler oder der Schwarzstorch von der Roten Liste genommen werden, gleichzeitig gerieten aber immer stärker Arten und Lebensraumtypen unter Druck, die im ländlichen Raum früher weit verbreitet waren. Die Belastungssituation auf dem Land ist v.a. durch die Intensivierung der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, die zusammen rund 80 Prozent der Fläche Deutschlands bewirtschaften, in den letzten 60 Jahren stark angestiegen. Die europäische und nationale Agrarpolitik haben den Intensivierungsprozess forciert, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Im Vergleich zu anderen Landnutzungen deutlich geringere Anforderungen an eine umweltverträgliche Bewirtschaftung waren die Folgen dieser Politik. Das Department UPR prüft, inwieweit die ordnungs- oder beihilferechtlichen Standards noch angemessen sowie gerechtfertigt sind und entwickelt Vorschläge und Ideen zu ihrer Verbesserung. Um zur Umsetzung europäischer und nationaler Umweltplanungen und -programme effektive Instrumente bereitzustellen, sucht das Department nach Möglichkeiten, durch eine Stärkung von planungsrechtlichen Instrumenten, insbesondere auf kommunaler Ebene, eine bessere Steuerung der nachhaltigen Bodennutzung im unbesiedelten Bereich zu erzielen.

Ausgewählte Publikationen

Möckel, S. (2010): Naturnahe Landbewirtschaftung – "Permanent Agriculture" als Chance für die Umsetzung des Naturschutzrechts. Natur und Landschaft (NuL) (4), S. 149-153.

Möckel, S. (2008): Kommunales Gebietsplanungsrecht – Außenverbindliche Planung für den unbesiedelten Bereich. Planungsrechtliche Steuerung der Bodennutzung für nicht besiedelte Flächen, insbesondere der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung. In: BfN-Skripten 243 – Treffpunkt Biologische Vielfalt VIII, S. 167-174.

Möckel, S. (2008): Land- und Forstwirtschaft im Umweltgesetzbuch – eine kritische Auseinandersetzung mit dem Referentenentwurf. In: Natur und Recht 30 (12), S. 831-837.

Ludwig, G. (2007): Nationalparke und einheimische Bevölkerung – Naturschutzrecht in Mosambik, Natur und Recht 2007, S. 172 ff.

Neßhöver, C.; Beck, S.; Born, W.; Dziock, S.; Görg, Ch.; Hansjürgens, B.; Jax, K.; Köck, W.; Rauschmayer, F.; Ring, I.; Schmidt-Loske, K.; Unnerstall, H.; Wittmer, H.; Henle, K. (2007): Das Millennium Ecosystem Assessment – Eine deutsche Perspektive. Natur und Landschaft 82, S. 262-268.

Möckel, S. (2006): Umweltabgaben zur Ökologisierung der Landwirtschaft. Duncker & Humblot, Berlin.

Köck, W.; Thum, R.; Wolf, R. (Hrsg.) (2005): Praxis und Perspektiven der Eingriffsregelung. Baden-Baden, Nomos.

Köck, W. (2004): Die städtebauliche Eingriffsregelung. In: Natur und Recht 26 (1): S. 1-6.

Wolff, N.; Köck, W. (Hrsg.) (2004): 10 Jahre Übereinkommen über die biologische Vielfalt – eine Zwischenbilanz. Baden-Baden, Nomos.

Unnerstall, H. (2004): Rechtliche Grundlagen gegenwärtiger und zukünftiger ökonomischer Instrumente im Naturschutz und in der Flächenhaushaltspolitik. In: Döring, R.; Rühs; M. (Hrsg.): Ökonomische Rationalität und praktische Vernunft – Gerechtigkeit, Ökologische Ökonomie und Naturschutz. Würzburg, S. 249-274.