Rechtliche Instrumente für eine nachhaltige Bioenergieproduktion

Bearbeitung

Prof. Dr. Wolfgang Köck
Dr. Grit Ludwig
Dr. Stefan Möckel
Vanessa Richarz (Dissertationsprojekt in Kooperation mit dem Department Bioenergie)
Ass. jur. Katja Rath (bis 30.06.2010)


Status

haushaltsfinanzierte Forschung


Projektlaufzeit

01/2009 – 12/2013


Kurzbeschreibung:

Zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasemissionen sowie als Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit setzen sowohl die Europäische Union als auch die Bundesrepublik Deutschland auf den Einsatz Erneuerbarer Energien. Dabei spielt Biomasse eine wichtige Rolle, da diese sowohl stationär bei der Stromerzeugung und Wärmebereitstellung, als auch im Verkehrssektor als Kraftstoff einsetzbar ist. Die Ausweitung des Anbaus nachwachsender Rohstoffe führt aber – sowohl in Deutschland als auch weltweit − zu Nutzungskonkurrenzen mit der Nahrungsmittelproduktion und dem Naturschutz. Hinzu kommen Auswirkungen auf die soziale Situation von Menschen in Entwicklungsländern, z.B. durch Konflikte um Landnutzungsrechte und Wasser. Das Department Umwelt- und Planungsrecht untersucht, wie das Recht sicherstellen kann, dass der Ausbau der Produktion von Biomasse nicht zu Beeinträchtigungen von Biodiversität, Boden und Wasser sowie auf soziale Rechte führt. Es analysiert den vorhandenen Rechtsrahmen, der von internationalen Vereinbarungen über EU-Recht bis hin zu nationalstaatlichem Recht in Deutschland und in anderen Staaten reicht. Die Forschungstätigkeit umfasst auch eine Bewertung der Effektivität der bereits erarbeiteten Konzepte sowie Vorschläge für eine Rechtsfortschreibung (z.B. des nationalen Naturschutzrechts). Untersuchungsgegenstand im internationalen Bereich ist unter anderem, wie das Recht Deutschlands und der EU sicherstellen kann, dass aus Drittstaaten importierte Biomasse nachhaltig produziert wird und die Nachhaltigkeitsanforderungen mit dem WTO-Recht in Einklang stehen.


Ausgewählte Publikationen:

Ludwig, G. (2012): Property Rights and Participation in REDD+. The Case of Mozambique. Transnational Environmental Law, im Erscheinen.

Kaechele, K.; May, P.; Primmer, E.; Ludwig, G. (2011): Forest Certification: A Voluntary Instrument for Environmental Governance. In: Ring, I.; Schröter-Schlaack, C. (Hg.): Instrument Mixes for Biodiversity Policies. POLICYMIX Report, No. 2/2011, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Leipzig, pp. 162-174, verfügbar unter http://policymix.nina.no.

Gawel, E.; Ludwig, G. (2011): Indirekte Landnutzungsänderungen durch Energiepflanzenanbau - Erfassungsmethoden und ihre Bewertung. Naturschutz und Landschaftsplanung, NuL 43 (8), 237-243.

Gawel, E., Ludwig, G. (2011): Nachhaltige Bioenergie - Instrumente zur Vermeidung negativer indirekter Landnutzungseffekte. Natur und Recht (NuR), S. 329-334.

Gawel, E., Ludwig, G. (2011): The iLUC dilemma: How to deal with indirect land use changes when governing energy crops. Land Use Policy, im Druck, doi:10.1016/j.landusepol.2011.03.003.

Möckel, S. (2011): Agrar- und umweltrechtliche Anforderungen an Kurzumtriebsplantagen. Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ), 663-666.

Ludwig, G. (2010): Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung der Biomasseproduktion durch die Regionalplanung. Deutsches Verwaltungsblatt (DVBl.), S. 944-950.

Ludwig G. (2009) Energetische Verwendung von Biomasse nur mit Augenmaß vorantreiben. NuR, S. 831-833.
gekürzte Fassung des Artikels

Ludwig, G.: Comment on case C 33/08 - Agrana Zucker GmbH v Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft - Judgment of the Court (Second Chamber). Jeepl Volume 6 Issue 3, pp. 407-410.

Ludwig, G. (2009): Nachhaltigkeitsanforderungen beim Anbau nachwachsender Rohstoffe im europäischen Recht. ZUR, S. 317 ff.