Massenspektrometrie-basierte Diagnostik hautpathogener Pilze

Nach offiziellen Schätzungen leiden allein in Deutschland vermutlich mindestens 8 Mio. Menschen an einer Haut- oder Nagelmykose. Aufgrund der erstaunlich großen Anzahl von etwa 80 bis 100 verschiedenen, relevanten Erregern kommt der Frage nach einer wirksamen Therapie eine besondere Bedeutung zu, zumal die verschiedenen Pilz-Spezies teilweise sehr unterschiedliche Empfindlichkeiten gegenüber den zur Auswahl stehenden Antimykotika besitzen. Vor der Verschreibung eines lokal oder systemisch wirksamen Präparats ist daher eine genaue Diagnose bzw. Artbestimmung von großer Bedeutung. Bisherige diagnostische Methoden wie Fluoreszenzmikroskopie und Kultivierung des Pilzes stoßen leider oft an ihre Grenzen, da eine Kultur ein zeitaufwendiges Verfahren darstellt dessen Erfolg nicht immer garantiert ist, während ein histologischer Befund häufig keine genauen Rückschlüsse auf die Art zuläßt.

Ziel dieses Projektes ist die Etablierung eines Verfahrens zur schnellen und zuverlässigen Artbestimmung dermatopathogener Pilze mittels massenspektrome-trischer Verfahren. Hierfür werden zunächst durch Intact Protein Profiling (IPP) sowie Shotgun Mass Mapping (SMM) für alle relevanten Pilze Protein- und Peptidspektren aus Kulturmaterial gewonnen. Durch den Vergleich dieser Spektren können artspezifische, einzigartige Peptide ermittelt werden.

Die hier vorgestellte Methode einer Massenspektrometrie-basierten Diagnostik besitzt aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit, besonderen Sensitivität und Spezifität sowie ihrer prinzipiellen Automatisierbarkeit zudem das Potential, zu einer kosten-günstigen Hochdurchsatzmethode heranzureifen, die in Zukunft auch für andere diagnostische Fragestellungen interessant werden dürfte.