Projekt

Weisse Elster

Entscheidungshilfen für ein integriertes Flusseinzugsgebietsmanagement - Konfliktbewertung und Lösungsansätze am Beispiel der Weissen Elster

Das Hauptziel des Vorhabens bestand darin, ein internet- und GIS-basiertes System zur Entscheidungsunterstützung für ein integriertes Flusseinzugsgebietsmanagement zu entwickeln und am Beispiel des mesoskaligen, länderübergreifenden Flusseinzugsgebietes der Weißen Elster in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden anzuwenden. Dabei wurden naturwissenschaftliche, ökonomische und juristische Methoden und Ansätze im Kontext der WRRL erstmals gleichberechtigt miteinander verknüpft und weiterentwickelt.


Kurzbeschreibung

Folgende Arbeitspakete wurden von uns behandelt:
- Modellierung der Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt mit SWAT
- Erfassung der Entwicklung der Landwirtschaft und Landnutzung im UG mittels Agrarstatistik und Fernerkundung sowie Szenarien zur zukünftigen Landnutzungsentwicklung
- Ermittlung der Dränflächenanteile im Einzugsgebiet und Modellierung der punktuellen Nährstoffeinträge
- Erstellung einer Datenbank zur Bewirtschaftung im Teileinzugsgebiet der Parthe auf Schlagebene


Ansprechpartner (Beteiligte)

Dr. Martin Volk, Dr. Dagmar Haase, Antje Ullrich. Ehemalige Mitarbeiter: Dr. Gerd Schmidt, Dr. Ulrike Hirt, Matthias Rosenberg


Publikationen

Rode, M., B. Klauer, D. Petry, M. Volk, G. Wenk & D. Wagenschein (2008): Integrated Nutrient Transport Modelling with respect to the Implementation of the European WFD: The Weisse Elster Case Study Germany. Water SA 34(4), 490-496

Haase, D., U. Hirt, B. Klauer, D. Petry, M. Rosenberg, M. Rode, J. Schiller, M. Volk & Dierk Wagenschein (2008): Kapitel 3: Die Weiße Elster als Fallbeispiel. - In: B. Klauer, M. Rode & D. Petry (Hrsg.): Flussgebietsmanagement nach EG-Wasserrahmenrichtlinie. - Metropolis, S. 63-74.

Rosenberg, M., U. Hirt, M. Volk, D. Wagenschein & M. Rode (2008): Kapitel 5: Modellierung des Entwicklungsrahmens. - In: B. Klauer, M. Rode & D. Petry (Hrsg.): Flussgebietsmanagement nach EG-Wasserrahmenrichtlinie. - Metropolis, S. 99-113.

Wenk, G., M. Rode, M. Volk, G. Schmidt & S. Liersch (2008): Kapitel 8: Modellierung von Wasserhaushalt und Stickstofftransport mit dem integrierten Modell SWAT (Soil Water Assessment Tool). - In: B. Klauer, M. Rode & D. Petry (Hrsg.): Flussgebietsmanagement nach EGWasserrahmenrichtlinie. - Metropolis, S. 147-157.


Förderung: BMBF

Zuständig für die fachliche, finanzielle und administrative Abwicklung der Forschungsvorhaben war der Projektträger Jülich (PTJ) des „Forschungszentrum Jülich“ (FKZ: 0330228). Laufzeit: 2002 bis 2005.


Partner

Arbeitsgruppe Prof. Dr. W.-A. Flügel, Universität Jena, Institut für Geographie, Lehrstuhl für Geoinformatik/Geohydrologie und Modellierung; Dr. Uwe Franko, Department Bodenphysik des UFZ; Dr. Michael Rode, Department Aquatische Ökosystemanalyse und Management des UFZ.


Produkte (Daten, Methoden, Werkzeuge, Modelle, Software)

Die entwickelte Methode fokussiert auf Nährstoffmanagement, um den guten ökologischen Zustand der Oberflächengewässer nach WRRL zu erreichen. Unter anderem wurde eine integrierte Modellierung des Nährstofftransportes durchgeführt, die eine Kombination eines Einzugsgebiets- (SWAT) und eines Gewässergütemodells (WASP) umfasste. Die Verminderung der diffusen und punktuellen Belastungen ist zur Erreichung der Umweltziele unumgänglich. Landnutzungsszenarien des ökologischen Landbaus und der „guten fachlichen Praxis“ der Bewirtschaftung wurden analysiert und verglichen mit verschiedenen Strategien zur Verminderung der punktuellen Belastungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die mögliche Reduzierung der Nährstoffeinträge durch Punktquellen weitaus geringer ist als im Vergleich zu den diffusen Einträgen durch die Landwirtschaft. Die Ergebnisse zur Stickstofftransformation im Gewässer zeigen, dass verschiedene morphologische Faktoren die Strickstoffretention beträchtlich beeinflussen. Das Potenzial der Managementmaßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffbelastung durch Flussrenatierungsmaßnahmen scheint limitiert zu sein. Begründet ist dies durch Infrastruktureinrichtungen, die eine Erreichung eines natürlichen Zustandes der Flussmorphologie begrenzen.


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