Bad Lauchstädt

UFZ-Forschungsstation Bad Lauchstädt


Die südöstlich von Halle/Saale in der Goethestadt Bad Lauchstädt gelegene UFZ-Versuchsstation wurde 1895 vom Agrikulturchemiker Prof. Max Maercker gegründet. Die fruchtbaren Löß-Schwarzerde-Böden der Region bieten seitdem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervorragende Bedingungen für ihre Experimente rund um Themen von Landwirtschaft, Landnutzung und biologischer Vielfalt. Standen in den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Versuchsstation Fragen von Bodenfruchtbarkeit, landwirtschaftlichen Erträgen und Folgen der Düngung im Mittelpunkt der Versuche, liegt der Fokus heute, 125 Jahre später, auf den Auswirkungen des Klimawandels auf Landnutzung und Ökosysteme.

virtuelle Besichtigung Karte UFZ-Forschungsstation Bad Lauchstädt
Mehr als 20 wissenschaftliche Experimente unterschiedlichster Größe und Dimension laufen derzeit auf dem 43 Hektar großen Versuchsgelände, das seit 1991 Teil des UFZ ist. Sie dienen in erster Linie dem besseren Verständnis der komplexen Beziehungen im System Boden-Pflanze-Atmosphäre – vor dem Hintergrund von Landnutzungswandel, klimatischen Veränderungen und der Veränderung der Artenpools. Der Standort bietet die infrastrukturellen Grundlagen, um unterschiedliche ökologische Systeme skalenabhängig untersuchen zu können. Sie reichen von Kalt- und Warmhausexperimenten bis hin zu zahlreichen Manipulationsversuchen im Freiland. Damit ist die Forschungsstation Bad Lauchstädt nicht nur die experimentelle Basis für etliche wissenschaftliche Departments des UFZ. Darüber hinaus ist sie eine zentrale experimentelle Infrastruktur für die Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und wichtiger Teil nationaler und internationaler Netzwerke und Infrastrukturprojekte der terrestrischen Ökosystemforschung.


Flaggschiff der Forschungsstation ist die Global Change Experimental Facility, kurz GCEF. Sie ist derzeit das flächenmäßig größte Klima-Landnutzungs-Experiment auf der Welt. Auf sieben Hektar Fläche untersuchen Forscher*innen, wie sich der Klimawandel auf Ökosystemprozesse in vier verschiedenen Landnutzungsformen auswirkt. Rarität der Forschungsstation ist der 125 Jahre alte Statische Düngungsversuch. Nach wie vor liefert er wichtige Daten zur Auswirkung verschiedener Düngevarianten auf Pflanzen, Boden und Mikroorganismen und darüber hinaus auch für die Kalibrierung von Sensoren für die Fernerkundung.