Projekte am Standort Weißandt Gölzau

Isotopenprojekt:

Geochemische und isotopengeochemische Untersuchungen zum Prozessverständnis mikrobiologischer Abbauprozesse im Kernschadensbereich sowie in der Schadstofffahne mit dem Ziel, Maßnahmen zur Reduzierung der Gasbildung am Standort aufzuzeigen und mögliche Abbauprozesse in der Abstromfahne zu quantifizieren. Im Einzelnen sind geplant:

  • Maßnahmen zur Erkundung der geochemischen Randbedingungen des Standortes im Hinblick auf die Methanbildung und Erkundung von Methanquellen und -senken im Rahmen einer isotopenchemischen Kartierung zur Identifizierung von methanogenen und methanotrophen Prozessen.
  • Untersuchungen zur Substratverwertung der methanogenen Gemeinschaft und Identifizierung der Schlüsselorganismen des methanogenen Konsortiums.
  • Bestimmung des Abbaues in der Fahne (Abbau von BTEX, Phenol, Methan) auf Basis einer geochemischen und isotopenchemischen Kartierung an vorhandenen Messstellen. Darauf aufbauend: Validierung der Abbauraten mittels DP-basierter (ggf. z.T. tiefenhorizontierter) geochemischer und isotopengeochemischer Analysen entlang einer Center-Line (die Positionierung dieser DP-Bohrungen soll auf Basis der IPV Auswertungen aus Phase II-b erfolgen).


Ansprechpartner:

Dr. Hans-Hermann Richnow

Kooperationspartner:


IPV-Projekt:

Hydraulische und geochemische Untersuchungen im Schadensbereich "Fahne" mit dem Ziel, liegenschaftsexterne Auswirkungen (frachtbasiert) sowie Abbauprozesse in der Abstromfahne zu quantifizieren (MNA Bewertung). Geplant ist die

  • Durchführung von Frachtbestimmungen (BTEX, Phenol, Methan, Redox-Parameter) und Bestimmung "mittlerer" Isotopensignaturen entlang einer Kontrollebene im Abstrom. Auf diese Weise lassen sich relevante Schadstoff-, Elektronenakzeptor- und Elektronendonorfrachten bestimmen.
  • Auf Basis einer modifizierten IPV Auswertung unter Berücksichtigung von Konzentrationsgradienten in Fließrichtung (GW-Strömungsmodell) lassen sich - in Kombination mit gemessenen Isotopensignaturen - ggf. zusätzlich stoffspezifische Abbauraten bestimmen.

Dies erlaubt eine räumliche und zeitliche Prognose des Fahnenverhaltens (ggf. unter variablen Bedingungen, wie sie sich auch aufgrund von Sanierungsmaßnahmen im quellnahen Bereich ergeben würden).

Kooperationspartner:


Governance & Nachhaltigkeit:

  • Analyse von Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen und -prozessen sowie Bestimmung von Nachhaltigkeitsindikatoren mit dem Ziel, diese Elemente im Rahmen eines optimierten, integrierten Flächenmanagements zu berücksichtigen.
  • Identifikation der involvierten Stakeholder am Standort; Durchführung von offenen, halbstrukturierten Interviews zur Analyse der de jure- und de facto-Governancestrukturen sowie Kommunikationsprozesse; Ableitung von Empfehlungen hinsichtlich Governance und Kommunikation.
  • Entwicklung eines Satzes von Nachhaltigkeitsindikatoren in einem moderierten Prozess gemeinsam mit maßgeblichen Stakeholdern; Datenakquise und Aufbau einer internetbasierten Webapplikation zur Darstellung der Indikatoren.

Die Ergebnisse der Forschungen am Standort Weißandt-Gölzau fließen in das SAFIRA II Megasite Managementsystem ein.

Ansprechpartner:

Dr. Matthias Groß

Kooperationspartner: