Vorteile von Aptameren
- hohe Affinität und Spezifität, vergleichbar mit Antikörpern; können zwischen eng verwandten Targets unterscheiden, wenn Selektion für ein bestimmtes Epitop des Targets erfolgt; auch Unterscheidung chiraler Moleküle (Enantiomere) möglich
- in vitro Herstellung der Aptamere im Gegensatz zur klassischen Antikörperherstellung ohne Tierversuche oder Zellkulturen; dadurch auch toxische oder weniger immunogene Zielstrukturen sowie nicht physiologische Bedingungen einsetzbar
- gezielte Anpassung der Aptamere hinsichtlich ihrer physikochemischen Eigenschaften bereits während ihrer Entwicklungsphase (in vitro Selektion) an eine spätere Applikation möglich; diese Parameter bisher in der klassischen Produktion von monoklonalen Antikörpern in Hybridomzelllinien nicht steuerbar
- jederzeit mit einem hohen Grad an Genauigkeit und Reproduzierbarkeit chemisch synthetisierbar, sobald ihre Sequenz analysiert wurde; hoher Reinheitsgehalt durch Reinigung unter stringenten, denaturierenden Bedingungen; daher keine Variation zwischen einzelnen Chargen bei Aptamerproduktion zu erwarten
- punktgenauer Einbau von Reporter- und Adaptermoleküle (z.B. Fluorescein, Biotin) an definierten Stellen während der Synthese unproblematisch ausführbar
- Möglichkeit der nachträglichen Modifizierung hinsichtlich Größe, Temperaturstabilität oder enzymatischem Verdau, da Erkennung der Zielstruktur häufig von relativ einfachen Sekundär- oder Tertiärstrukturmotiven innerhalb des Aptamers ableitbar
- Denaturierung von Aptameren und Aptamer-Target-Bindung reversibel; wichtige Eigenschaft für einen Einsatz in Biosensoren