Strategien zur nachhaltigen Inwertsetzung

Das ca. 120 ha große Untersuchungsgelände befindet sich etwa 10 km nördlich von Potsdam, in der Nähe der Ortschaft Krampnitz, zwischen dem Krampnitz See im Südosten und dem Fahrlander See im Südwesten. Hierbei handelt es sich um ein ehemals militärisch genutztes Gelände, auf dem 1937 eine Kaserne errichtet wurde. In den Jahren 1946 bis 1991 diente die Kaserne der Westgruppe der sowjetischen Truppen (WGT) zur Stationierung einer Panzereinheit, gegenwärtig besteht keine Nutzung des Geländes. Die Liegenschaft ist zu großen Teilen bebaut, wobei die historischen Gebäude teilweise unter Denkmalschutz stehen und überwiegend als sanierungsfähig angesehen werden. Die von der WGT errichteten Gebäude sind größtenteils zerfallen und wirtschaftlich wertlos. Im Entwurf des Flächennutzungsplanes des Amtes Neu Fahrland ist die Liegenschaft als Wohn- und Gewerbegebiet ausgewiesen, wobei die im Norden unmittelbar an das Naturschutzgebiet Döberitzer Heide angrenzenden Bereiche als Renaturierungsflächen ausgewiesen sind.
Während der militärischen Nutzung des Geländes durch die Panzereinheit der WGT wurde der Untergrund bis 1991 komplex mit Schadstoffen kontaminiert, wodurch der Standort als eine ländliche Megasite anzusehen ist. Als umweltrelevante Schadstoffe liegen leichtflüchtige, chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) und BTEX-Aromaten im Grundwasser vor. Aufgrund hoher LCKW-Gehalte im nordöstlichen Grundwasserabstrom liegt ist von einer Gefährdung des angrenzenden Feuchtgebietes "Großes Luch" auszugehen.

Untersuchungen des UFZ am Standort Krampnitz finden im Rahmen des Verbundvorhabens SINBRA (Strategien zur nachhaltigen Inwertsetzung nicht-wettbewerbsfähiger Brachflächen am Beispiel der ehemaligen Militärliegenschaft Potsdam-Krampnitz) statt. Das Verbundvorhaben SINBRA wird im Förderschwerpunktes REFINA (Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchname und ein nachhaltiges Flächenmanagement) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es gliedert sich in 6 Teilvorhaben und wird von insgesamt 8 Arbeitsgruppen bearbeitet. Es umfasst die Themenbereiche Ökonomie, Ökologie und Kommunalpolitik.


Ein Hauptergebnis des Forschungsprojektes SINBRA ist das Entscheidungsunterstützungssystem EUGEN, welches im Rahmen der SAFIRA II Forschungen des UFZ weiterentwickelt wird.