Pressemitteilung vom 22. Oktober 2002

Klimaschutz und Emissionshandel: amerikanische und europäische Sichtweisen

Eine Konferenz der Egon-Sohmen-Stiftung

Am 25. und 26. Oktober findet in Dresden (Hotel Radisson, Ringstraße 1, 01067 Dresden) eine Konferenz zum Thema "Klimaschutz und Emissionshandel: amerikanische und europäische Sichtweisen" statt. Eingeladen dazu hat die Egon-Sohmen-Stiftung. Als wissenschaftlicher Berater und Organisator fungiert Prof. Bernd Hansjürgens, Leiter der Sektion Ökonomie, Soziologie und Recht am Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle.

23 führende Ökonomen aus Europa und den USA treffen sich in Dresden, um die unterschiedlichen Ansätze in der Klimapolitik diesseits und jenseits des Atlantiks zu diskutieren. Eine große Rolle wird dabei die Ablehnung des Kyoto-Protokolls durch die amerikanische Regierung spielen. In dieser Frage waren noch vor kurzem auf der Weltkonferenz zur Nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg die Positionen von Europäern und Amerikanern heftig aufeinander geprallt. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die Konferenzteilnehmer mit den Kosten und dem Nutzen des Klimaschutzes sowie mit der Entwicklung von innovativen Instrumenten für eine erfolgreiche Klimapolitik. Erörtert wird dabei auch die Frage der handelbaren Emissionszertifikate. Das sind Verschmutzungsrechte, die den Gesamtausstoß an Emissionen begrenzen sollen, und die zwischen Unternehmen und Staaten gehandelt werden können. Von der Europäischen Kommission wurde kürzlich ein Vorschlag für einen solchen Emissionshandel für Kohlendioxid-Emissionen vorgeschlagen. Dieser Handel soll bereits ab 2005 stattfinden und einen Großteil der europäischen Industrie erfassen.

Wer war Egon Sohmen?

Egon Sohmen wurde am 1. Juni 1930 in Linz (Österreich) geboren und starb am 8. März 1977 in Heidelberg. Große Verdienste erwarb er sich auf den Gebieten der internationalen Ökonomie, insbesondere der Allokations- und Wettbewerbstheorie. In den 60er Jahren trat er frühzeitig für die Freigabe der Wechselkurse ein.
Egon Sohmen studierte an den Universitäten in Wien, Kansas und Tübingen und am Massachusetts Institute of Technology, wo er auch promovierte. Er lehrte Ökonomie an der Yale-Universität (1958 bis 1961), an der Universität des Saarlandes (1961 bis 1969) und an der Universität in Heidelberg (1969 bis 1977). Studienaufenthalte führten ihn an die Universität von Minnesota und an das Smithsonian-Institut nach Washington.

Die Egon-Sohmen-Stiftung

Die Egon-Sohmen Stiftung ist eine private, nichtkommerzielle Organisation, die ökonomische Forschung fördert und sich in wichtige öffentliche Politikdebatten einbringen will. Sie initiiert eigene hochkarätig besetzte internationale Symposien sowie jährliche Vorlesungen an Hochschulen, in denen Egon Sohmen selbst gewirkt hat. Die Stiftung gibt ebenso eigene Publikationen heraus.
Von 1987 bis 1999 agierte Herbert Giersch, der frühere Präsident des deutschen Institutes für Weltwirtschaft in Kiel und enger Kollege von Egon Sohmen, als wissenschaftlicher Berater der Stiftung. Seit 2002 ist es Prof. Bernd Hansjürgens vom Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle.

Vorabdruck aus UFZ-Magazin Lebensräume Nr. 11 "Umweltforschung global":

Emissionshandel in der EU