Exkursionen und Gesellschaftsabend

Exkursionen

Am Nachmittag des 7. Oktober werden drei verschiedene Fachexkursionen mit unterschiedlicher Länge aus dem Themenkreis "Die Elbe und ihre urban beeinflussten Gewässer" angeboten.


1. Landeshochwasserzentrum und Hochwasserschutzanlagen in der Dresdner Altstadt

Hochwasserschutzanlage Hochwasserschutzmauer in Dresdens Altstadt © LTV Sachsen Das Landeshochwasserzentrum (LHWZ) des Freistaates Sachsen informiert die Bürger über Hochwassergefahren, aktuelle Niederschläge, Wasserstände und Durchflüsse, und gibt Hochwasserwarnungen und -vorhersagen heraus. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag dazu, der Bevölkerung aktuelle, professionell erhobene Daten zu Hochwasserereignissen zur Verfügung zu stellen. Zu Beginn der Exkursion werden die Aufgaben und Tätigkeiten des LHWZ vorgestellt. Danach begeben wir uns auf einen Rundgang durch die Dresdner Altstadt. Dort wurden nach dem Augusthochwasser von 2002, zu dem der Elbpegel einen Rekord-Höchststand von 9,40 m erreichte, und dem Frühlingshochwasser 2006 verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen realisiert. So ist die Dresdner Innenstadt heute vor einem Elbehochwasser geschützt, das statistisch alle 100 Jahre vorkommt. Wir besichtigen Teile der Hochwasserschutzlinie, die auf 3,5 km Länge aus Hochwasserschutzmauern, Böschungen sowie mobilen Verschlüssen und Hochwasserschutztoren errichtet wurde (Kosten ca. 15 Mio. Euro). Derweil und danach besteht die Möglichkeit, die Dresdner Altstadt mit ihrem Sehenswürdigkeiten näher kennenzulernen.



2. Stadtentwässerung Dresden: Kläranlage Kaditz, Kanal und Mischwasserentlastung

Stadtentwässerung Links: Zentrale Kläranlage Kaditz, rechts: Dresdner Kanalbauwerk; © Stadtentwässerung Dresden GmbH

Die Stadtentwässerung Dresden betreibt als modernes Entsorgungsunternehmen das rund 1.800 Kilometer lange Dresdner Kanalnetz und die zentrale Kläranlage Dresden-Kaditz, sowie Anlagen zur Schlammverwertung und zum Hochwassermanagement. Während dieser Exkursion gewinnen wir Einblicke in die Abwasser- und Regenwassererfassung und -behandlung einer Großstadt, mit besonderem Augenmerk auf dem Einfluss der urbanen Entwässerung auf die Fließgewässer und den Wechselwirkungen zwischen Fluss und urbanem Wassersystem (zum Beispiel durch Hochwasserereignisse und Extremniederschläge).



3. Hochwasserrückhaltebecken Glashütte mit Besuch des Schlosses Weesenstein

Das Hochwasserrückhaltebecken Glashütte, etwa 30 km südlich von Dresden gelegen, dient dem Hochwasserschutz im Müglitztal (Osterzgebirge). Es handelt sich um ein „grünes Becken“, das nur im Hochwasserfall eingestaut wird. Der ursprüngliche Damm wurde beim Hochwasser im August 2002 zerstört,  die Flutwelle verursachte im Stadtzentrum von Glashütte beträchtliche Beschädigungen und Zerstörungen. Der 2006 von der Landestalsperrenverwaltung zunächst wieder aufgebaute Staudamm wurde im Zuge der Umsetzung von erweiterten Hochwasserschutzkonzepten 2009 weiter ausgebaut. Der neue Prießnitzdamm hat eine Dammhöhe von 28,28 m über Gewässersohle, eine Kronenlänge von 184 m und ein Fassungsvermögen von 1,05 Mio. m³.

Glashütte und Weesenstein Links: Der neue Prießnitzdamm im Bau (© LTV Sachsen), rechts: Schloss Weesenstein (© Sylvio Dittrich)

Nach Besichtigung der Rückhaltebeckens besuchen wir das nahegelegene Schloss Weesenstein, welches sich majestätisch auf einem Felssporn über dem Müglitztal erhebt und von einem sehenswerten Park umgeben ist. Das einzigartige architektonische Ensemble wurde 1318 erstmals urkundlich erwähnt und blickt somit auf acht Jahrhunderte sächsischer Geschichte zurück. Es war über 12 Generationen der Sitz des Adelsgeschlechts von Bünau, ehe es als Privatbesitz König Johanns von Sachsen, des berühmtesten Wettiners des 19. Jahrhunderts, zur »heimlichen Residenz« des sächsischen Königshauses avancierte. Der Besucher erfährt hier auch mehr über die Rolle von Schlössern wie Weesenstein als Wirtschafts- und Verwaltungszentren der Grundherrschaften.



Gesellschaftsabend

Im Rahmen des Magdeburger Gewässerschutzseminars 2016 wird am Abend des 6. Oktober ab 19 Uhr ein Gesellschaftsabend im Ballhaus Watzke stattfinden (Kötzschenbroder Str. 1, 01139 Dresden). Teilnehmer des Magdeburger Gewässerschutzseminars sind hierzuherzlich eingeladen.