Newsletter 10/2015

Forschung

Entwicklung eines Artenschutzkonzeptes für Großmuscheln im ArKoNaVera-Projekt

Muschelnachzucht Muschelnachzucht © Thomas Schiller (TU Dresden) Das BMBF und das BfN/BMUB finanzieren im Rahmen der Förderinitiative zur Umsetzung der nationalen BiodiversitätsStrategie für 6 Jahre das Projekt "Umsetzung regionaler Schutzmaßnahmen und Entwicklung eines neuen überregionalen Artenschutzkonzeptes für die nationalen Verantwortungsarten: Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) und Malermuschel (Unio pictorum) - ArKoNaVera" (Koordination: TU Dresden). Die wenigen noch vorhandenen Großmuschel-Bestände in Deutschland sind stark überaltert, in ihrem Vorkommen isoliert und genetisch verarmt. In Zusammenarbeit mit Ämtern, Behörden und weiteren Partnern erarbeiten Forscher des UFZ und der TU Dresden Managementmaßnahmen zur nachhaltigen Etablierung der bundesweit vom Aussterben bedrohten bzw. gefährdeten Großmuschelarten.
Dabei sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden, die zur Optimierung der Nachzucht und Wiederansiedlung der Muscheln beitragen. Daraus resultierende Maßnahmen werden in mehreren Pilotregionen umgesetzt und evaluiert. Die TUD übernimmt dabei die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzungsmaßnahmen durch die Entwicklung einer Großmuschel-Datenbank und eines Entscheidungshilfewerkzeuges. Das UFZ analysiert die Nahrungsansprüche der Jungmuscheln und entwickelt Methoden zum Bestandsmonitoring. Das ArKoNaVera-Projekt verstärkt die Zusammenarbeit der CAWR-Wissenschaftler aus Kompetenzfeld 1. Die Auftaktveranstaltung des Projekts wird am 27. November 2015 in Passau stattfinden. Mehr Informationen hier

Dürremonitor gibt Auskunft über aktuelle Bodentrockenheit in Deutschland

Dürremonitor September 2015 Bodenhorizont bis 1,8 m Tiefe, September 2015.
Gelb: ungewöhnlich trocken
Dunkelrot: außergewöhnliche Dürre
Quelle: www.ufz.de/duerremonitor
© M. Zink & A. Marx (UFZ)
Der Sommer 2015 war in Deutschland außergewöhnlich trocken – eine Belastung für Landwirtschaft, Schiffsverkehr und Ökosysteme. Forscher des UFZ-Departments Hydrosystemmodellierung und des Mitteldeutschen Klimabüros entwickelten einen Dürremonitor, der Informationen über den aktuellen Zustand des Bodens gibt. Die zugrunde liegenden Arbeiten wurden auch im Rahmen der Helmholtz Klimainitiative REKLIM durchgeführt. Der Bodenfeuchteindex (SMI) wird aus gemessenen Niederschlagswerten mittels operationeller hydrologischer Modellierung (mHM) berechnet und zeigt so an, ob an einem Ort Dürre herrscht oder nicht. Mit Hilfe des Modells können so vergangene und gegenwärtige Dürren hinsichtlich ihrer Ursachen, Verläufe und Auswirkungen näher beleuchtet werden. Die Entwicklung dieses innovativen Tools leistet einen Beitrag zu den CAWR-Kompetenzfeldern 2, 4 und 5. Mehr Informationen hier

Modellierer intensivieren Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe SWAT-Deutschland

CAWR-Wissenschaftler des UFZ-Departments Landschaftsökologie und des Instituts für Bodenkunde und Standortslehre der TU Dresden arbeiten seit 2012 eng zusammen mit Forschern der Universität Kiel in der SWAT-Modell Arbeitsgruppe "SWAT Deutschland". Das SWAT (Soil & Water Assessment Tool) ist eines der meistverwendeten hydrologischen Modelle auf Landschaftsskala, welches vom Agricultural Research Service des United States Department of Agriculture entwickelt wurde. Die SWAT-Deutschland Arbeitsgruppe dient der Etablierung einer Plattform zur regelmäßigen Diskussion von Ideen und Innovationen für die in Deutschland tätigen SWAT-Experten, und der Anbahnung von gemeinsamen Forschungsprojekten. Die Forscher treffen sich zum jährlichen Austausch mit Vertretern deutscher Forschungseinrichtungen und SMEs, die mit dem Modell arbeiten; einige Förderanträge (DFG, EC Horizon 2020) sind bereits aus der Arbeitsgruppe hervorgegangen, weitere sind in Vorbereitung. Mehr Informationen hier

Deutsch-chinesische Kooperationsgruppe entwickelt Simulationsplattform

Poyang Lake Erster Workshop der Chinesisch-Deutschen Kooperationsgruppe in Leipzig/Dresden (20.-28.09.2015) © Tom Fischer (UFZ) Das Chinesisch-deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung fördert für 3 Jahre eine deutsch-chinesische Kooperationsgruppe (Koordination: UFZ und Chinese Academy of Sciences). Ziel der Initiative ist der Aufbau eines Netzwerks, welches eine Simulationsplattform zur Modellierung der Dynamik von Umweltsystemen entwickeln wird. Der Prototyp der Plattform wird zunächst für das Becken des Poyang-Sees in China etabliert, um Veränderungen von Landnutzung, Bodenbedeckung und Wasserressourcen und deren Treiber zu untersuchen. Auf der deutschen Seite sind CAWR-Wissenschaftler für zwei Arbeitspakete verantwortlich: Prof. Olaf Kolditz (UFZ/TUD, Sprecher Kompetenzfeld 4) wird vor allem an theoretischen Problemen bei der Entwicklung des Prototyps arbeiten; Prof. T.U. Berendonk (TUD, Sprecher Kompetenzfeld 1) ist an der Modellierung der Treiber von Ökosystemwandelprozessen beteiligt. Mehr Informationen hier


Veranstaltungen

Ehrendoktortitel der TU Dresden für den Bodenwissenschaftler Rattan Lal

Rattan Lal Prof. R. Lal nach Überreichung der Ehrendoktorurkunde durch den Rektor der TU, Prof. H. Müller-Steinhagen, und den Dekan der Fakultät Umweltwissenschaften, Prof. K.-H. Feger. © Dörte Gerlach Der aus Indien stammende und an der Ohio State University (USA) als »Distinguished Professor« lehrende Bodenwissenschaftler Rattan Lal erhielt am 23. September 2015 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden für seine wissenschaftlichen Leistungen und hielt einen Festvortrag zum Thema Land-use effects on coupled cycling of carbon and water in a changing climate. "Rattan Lals Forschungsansätze und Betätigungsfelder gehen weit über die Bodenwissenschaften hinaus. Von globaler Bedeutung sind seine wegweisenden Publikationen zum Potential der Kohlenstoffspeicherung in Böden im Zusammenhang mit dem globalen Wandel, zur Sicherung der Ernährung einer rasch wachsenden Weltbevölkerung sowie zur nachhaltigen und integrativen Bewirtschaftung von Boden- und Wasserressourcen“, sagt Karl-Heinz Feger, Dekan der Fakultät Umweltwissenschaften. Mehr Informationen hier

Deutsch-französisch-polnische Konferenz "Water and Climate Change" in Leipzig

Water and Climate Change Conference © Deutsch-französische Hochschule Die Französische Botschaft in Deutschland, die Deutsch-Französische Hochschule und das UFZ organisieren mit weiteren Partnern am 16./17. November 2015 in Leipzig eine Konferenz zu Wasserqualität und Wasserressourcen im Kontext des globalen Klimawandels. Die trilaterale Konferenz bringt polnische, französische und deutsche Akteure aus Forschung und Entwicklung zusammen, um aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und Potentiale zur Intensivierung der Kooperation zu identifizieren. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf den Schwerpunktthemen Wasserqualität, Hydrologische Modellierung, Extremereignisse und (Ab)wasserbehandlung. Die Keynote wird von Prof. D. Borchardt zum Thema "Gute Wasserqualität unter den Bedingungen des Klimawandels" gehalten; weitere Wissenschaftler des CAWR sind als Redner beteiligt. Eine rege Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern ist ausdrücklich erwünscht. Mehr Informationen hier

20 Jahre Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der TU Dresden


Abfall Festakt zum 20-jährigen Bestehen des Instituts (v. l.: Prof. P. Krebs, Sprecher der Fachrichtung Hydrowissenschaften; Prof. B. Bilitewski, Institutsgründer; Prof. C. Dornack, Direktorin; Dr. R. Werner, Sächs. Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst; Prof. K.-H. Feger, Dekan der Fakultät Umweltwissenschaften; Prof. R. Ardakanian, Direktor UNU Flores)
© Catalin Stefan (TU Dresden)
Mit einem Festakt am 01.10.2015 wurde das 20-jährige Bestehen des Instituts für Abfallwirtschaft und Altlasten gefeiert, das Hauptgebäude eingeweiht und die Umbenennung in "Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft" bekannt gegeben. Seit Januar 2015 hat Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Christina Dornack die Professur für Abfall- und Kreislaufwirtschaft inne.  Forschungsschwerpunkte des Instituts sind unter anderem die Charakterisierung von Transport-, Abbau- und Rückhaltungsprozessen von Schad- und Reststoffen und die Entwicklung von Instrumenten zur Sicherung der Ressource Wasser, womit sich wichtige Beiträge zur Mission des CAWR, vor allem zu den Kompetenzfeldern 1 und 3, ergeben. Zum Themeneportfolio trägt u.a. auch die Nachwuchsforschergruppe „INOWAS“ bei, die sich mit der Kompensation von Defiziten in der Wasserbewirtschaftung beschäftigt. Mehr Informationen hier